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Kismet in Kairo

Kismet in Kairo

Titel: Kismet in Kairo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lächelte boshaft. »Haben Sie uns deshalb vorgeschlagen, noch eine Nacht hier im Hotel zu verbringen?«
    Der Professor starrte auf die Tischplatte. »Ich will es nicht verhehlen, daß mir dieser Gedanke tatsächlich gekommen ist. Möglicherweise ergibt sich daraus eine Chance.«
    »Wie sollten wir gegen Fatima ankommen?« erkundigte ich mich.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Es muß eben die Situation ergeben. Ich denke, daß wir drei kaum schlafen können.«
    Suko beugte sich vor. »Sagen Sie, Professor, wie war es denn bei Ihnen? Hätten Sie noch Zeit gehabt, um zu verschwinden?«
    »Nein«, gab er schwermütig zu. »Das hätte ich nicht gehabt, denn der Succubus stahl sich in meine Träume hinein. Er kam erst, als ich eingeschlafen bin.«
    Suko runzelte die Stirn. »Um sie zu sehen, müssen wir erst schlafen.«
    »Und träumen«, fügte ich hinzu.
    »So ist es in der Regel«, gab er zu. »Aber ich könnte mir auch Ausnahmen vorstellen.«
    »Welche?«
    Er hob die Schultern. »Genaues kann ich Ihnen wirklich nicht sagen, aber es könnte sie geben.«
    Etwas rieselte über meinen Rücken hinweg. Es war kein vom Baum gefallenes Blatt oder eine Blüte, die eine Gänsehaut bei mir hinterlassen hatte. Es war einfach das Gefühl, etwas in der unmittelbaren Nähe zu wissen, mit dem ich nicht zurechtkam, und ich drehte mich blitzschnell auf meinem Stuhl um.
    Nichts zu sehen, nur Lichtinseln in der Dunkelheit. Ansonsten war es still, abgesehen von den plätschernden Geräuschen des Wassers und den leisen Stimmen, die uns umschwebten, denn auch die anderen Gäste unterhielten sich.
    Was hatte mich gestört?
    Ich wartete in dieser verdrehten Haltung und achtete auch nicht darauf, was Suko mich fragte. Ich stand langsam auf, als wäre ich mit einem Band verbunden, an dem jemand zog.
    Neben dem Stuhl wartete ich. Auf meiner Brust, ungefähr dort, wo das Kreuz hing, verspürte ich einen leichten Druck, aber das konnte nicht möglich sein. Wieso sollte mein Kreuz auf diese Fatima reagieren?
    Das Ankh! Das schlüsselartige Kreuz, das Henkelkreuz, das Symbol des ewigen Lebens und der fortzeugenden Kraft. So und nicht anders hatten es die alten Ägypter erlebt. Sollte es mich tatsächlich gewarnt haben?
    Ich wußte es nicht genau, und ich wußte auch nicht, wo der Grund für diese Warnung zu suchen war. Ich merkte nur, daß an mir gezogen wurde, und ich stemmte mich auch nicht dagegen.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, daß Hogland der Vorgang unheimlich vorkam. Er wollte auch aufstehen, um mich zurückzuhalten, doch er wurde von Suko festgehalten, der ihm eine Hand auf den Arm legte, so daß der Professor sitzen blieb.
    Um die beiden kümmerte ich mich nicht. Mein Weg schien vorgezeichnet, obwohl ich kein Ziel sah, sondern das Gefühl hatte, ins Leere zu gehen.
    Wir hatten an einem Tisch gesessen, der relativ abseits stand, nicht unbedingt in Nähe der anderen Gäste. Sie schauten mir nicht hinterher, als ich meinen Weg ging, der mich auf eine blühende Buschgruppe zuführte. Hier standen tatsächlich Ginstersträucher, die in einem hellen Gelb leuchteten.
    Was dahinter lag, konnte ich nicht sehen, denn dort ballte sich die Dunkelheit zusammen. Die Büsche wirkten wie eine Mauer, die etwas zu verbergen hatte.
    Vor dieser Mauer blieb ich stehen. Sie war so hoch, daß ich kaum darüber hinwegschauen konnte, aber das ungewöhnliche Kribbeln war geblieben. Es hatte jetzt meinen gesamten Körper erfaßt, von den Zehenspitzen bis hin zum Kopf. Ich hatte sogar das Gefühl, als würden sich meine Haare aufrichten.
    Die Buschmauer war dicht. Um zu sehen, was sich hinter ihr befand, mußte ich sie umrunden. So ging ich mit normalen Schritten parallel zu ihr entlang, aber nicht zum Hotel hin, sondern tiefer hinein in diesen prächtigen Garten, wobei ich einen kleinen Brunnen passierte, dessen Kühle spürte und auch einige Wassertropfen mitbekam, die meine Haut näßten.
    Ich setzte den Weg fort und sah das Ende dieser natürlichen Wand. Dort schimmerte der Boden heller, aber nur, weil er mit feinem Kies bestreut war.
    Da blieb ich stehen und schaute in den Garten. Der warme Schein einer bogenförmigen Laterne erwischte den grünen Rasen und hinterließ dort einen Schleier. Zumindest die Spitzen der Gräser sahen aus, als wären sie vom Mondlicht gepudert.
    Zeit verstrich.
    Das Prickeln auf meinem Körper hörte nicht auf. Es hatte sich ein wenig verstärkt, ein Zeichen, daß etwas Fremdes in meiner Nähe lauerte. Nur sah ich nichts davon.
    Der

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