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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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Blut nicht noch einmal!«
    Schmollend verschränkte ich die Arme vor meiner Brust. »Was muss ein Mädchen anstellen, um sich hier ein bisschen zu amüsieren? Was für eine Sorte knallharter Vampir bist du überhaupt, dass du Schiss hast, ein bisschen Blut herzugeben? Schließlich kannst du jederzeit losziehen und dir neues holen. Wo ist das Problem?«
    Er neigte sich vor und sah mir in die Augen. »Bring. Sie. Zurück.« Seine Stimme vibrierte dunkel und tief. »Jetzt!«
    Ich ächzte, als eine Hitzewelle durch meinen Körper rollte. Mit geschlossenen Augen hatte ich eine Vision von meiner Libido, die nackt und mit übertriebenem Hüftschwung durch meine innere Landschaft wanderte. Sie drehte sich um und sagte: »Denk ja nicht, das ist vorbei! Ich bin noch nicht fertig mit ihm. Aber fürs Erste,
ciao
.« Lachend schlenderte sie weiter, bis sie im Schatten verschwunden war.
    Ich zwang mich, meine Lider zu heben, und starrte in Devereux’ Augen.
    »Bist du es?«, fragte er.
    Zum ersten Mal in meinem Leben wusste ich nicht, was ich darauf antworten sollte.
    Blinzelnd benetzte ich meine trockenen Lippen. »Das war furchtbar, wie hinter einer Glaswand in einem schalldichten Raum eingesperrt zu sein. Fühlt es sich so an, wenn man wahnsinnig wird?« Ich merkte, wie ein unsicheres Lächeln auf meine Lippen trat, und nahm Devereux’ Hand, die er mir reichte.
    Er hielt mich fest. »Geht es dir gut?«
    »Ich weiß nicht, wie es mir geht«, antwortete ich und schlang meine Arme um ihn. »Ich bin stinksauer, dass irgendein uraltes Monster mein Hirn spalten kann und mich dazu bringt, die Kontrolle zu verlieren. Ich habe Angst, dass ich nie wieder ich selbst sein werde und alles nur noch schlimmer wird. Ich will nicht alles von mir verlieren, was ich schätze. Und ich fühle mich ohnmächtig, wie eine verschreckte Fünfjährige. Ich möchte weglaufen und mich verkriechen, aber es gibt keinen Ort, an dem er mich nicht findet.«
    Devereux drückte mich an sich. »Ich lasse nicht zu, dass er dich bekommt, versprochen! Erinnerst du dich an irgendetwas von eben?«
    »An alles, aber nur als Beobachterin. Ich habe nichts direkt gespürt.« Nun ließ ich ihn los, machte einen Schritt zurück und rang mir ein Lächeln ab. »Ich bin froh, dass du nein gesagt hast. Es war bizarr, ihr zuzusehen, wie sie dich verführen wollte. Ich weiß, sie ist ich, aber dieser Teil meiner selbst wird gewöhnlich vom restlichen Team gedämpft. Es ist ein roher, primitiver Teil, und mir kam es vor, als würde mein
Es
Amok laufen. Ich mag mir nicht einmal ausmalen, in welche beruflichen wie privaten Schwierigkeiten mich diese Seite von mir bringen kann.«
    »Fällt dir etwas ein, das du als Therapeutin versuchen kannst, das dir hilft, die Kontrolle zu behalten?«
    Ich schüttelte nachdenklich den Kopf. »Ich wüsste nicht, dass solche Fälle in der Fachliteratur vorkommen … aber, warte mal!« Ich hielt meinen Zeigefinger in die Höhe. »Ich erinnere mich, dass ich einen ähnlichen Fall aus einem Roman kenne. Wie hieß er noch gleich? Ah, ja,
Sybil
. Er handelt von einer Patientin mit multipler Persönlichkeitsstörung, deren einem Alter Ego alles bewusst war, was die anderen taten. Es war dabei, sah zu, erinnerte sich an alles, während die übrigen Persönlichkeiten ausgeschaltet waren, sowie sie nicht im Mittelpunkt standen. In diesem Fall half Hypnose.« Ich schritt im Kreis durch das Bad, ließ die Ideen kommen und sprach eher mit mir selbst als mit Devereux. »Vielleicht kann Tom mich hypnotisieren. Er ist ziemlich gut, wenn er nicht gerade das arrogante Arschloch heraushängen lässt. Es könnte doch sein, dass meine wilde Seite über Suggestion gemäßigt werden kann.«
    Devereux umfasste sanft meinen Oberarm, um mich zu stoppen, und sah mich gleichermaßen ungläubig wie besorgt an. »Du willst deinen Verstand jemandem anvertrauen, der ein Vampir werden will, damit er zum Pornostar aufsteigt?«
    Ich tätschelte ihm die Wange. »Ich weiß, dass du nichts von Tom hältst, und er ist wirklich ein narzisstischer Idiot, aber auch ein talentierte Arzt. Außerdem würde ich alles versuchen, was verhindern kann, dass Hallow mich weiter in seine psychotische Hölle zerrt.« Ich dachte daran, wie er meinen Körper gleichzeitig vor Angst krampfen und vor Erregung kribbeln machte. Stirnrunzelnd blickte ich zu meinem edlen Ritter auf. »Was hat er mit mir getan? Wie konnte er diese Bewusstseinsspaltung verursachen?«
    Devereux antwortete kopfschüttelnd: »Er

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