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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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entdeckte ich, dass bestimmte Worte oder Wendungen in Verbindung mit der Macht meiner Vampirstimme ein elegantes
und
wirksames Instrument sein können. Doch während ich Tom nicht als meinen Arzt erster Wahl für jedwedes Leiden wählen würde, könnte er diesmal besser geeignet sein als ich, um das zu leisten, was du brauchst. Schließlich bin ich kein studierter Psychologe, und vor allem bin ich nicht gewillt, Risiken einzugehen, was dein Wohlergehen betrifft.« Sein Blick wurde intensiver, worauf mich eine neue Hitzewelle durchfuhr. »Wo du dich nun noch entspannter fühlst, kannst du mir von dem Radiomoderator erzählen.«
    Geschickt, Fabio! Wahrlich geschickt!
    Alles sprudelte aus mir heraus, während er mich mit seinen weichen Händen massierte und hier und da Laserstrahlen seines Vampirblicks auf mich abfeuerte, um meine Entspannung zu fördern. Ich erzählte ihm alles, was ich von der Zeit in Erinnerung hatte, seit ich mein Stadthaus verließ: meine Entdeckung, dass ich mich mittels Gedankenkraft bewegen konnte, Maxies Besuch und meine Entscheidung, mit ihr zu der angeblichen Vampirpfählung zu gehen, der unheimliche Freizeitpark, die Geschehnisse in dem Gruselkabinett – einschließlich Carsons Ermordung, Toms unerwartetem Erscheinen und seiner erbärmlichen Geschichte und wie ich nackt in meinem Wohnzimmersessel aufwachte.
    Es fühlte sich an, als hätte ich Stunden geredet, aber meine Haut war nicht verschrumpelt, wie sie es immer war, wenn ich zu lange in der Wanne lag, also konnten wir nicht so lange in der Dusche stehen, wie es mir vorkam. Als ich schließlich meine Geschichte beendete und tief Luft holte, bemerkte ich, dass Devereux einen Waschhandschuh trug, mit dem er die Seife von meinem Körper strich. Ich war so abgelenkt und entspannt gewesen, dass ich den Unterschied gar nicht gefühlt hatte.
    Nun legte er den Waschlappen ab und umfing mein Gesicht mit beiden Händen. Er sah mich besorgt und unglaublich liebevoll an. »Es tut mir schrecklich leid, dass ich den Ernst der Lage nicht erkannt habe. Selbst wenn du mir von irgendeiner dieser Erfahrungen hättest erzählen wollen, wäre ich nicht für dich da gewesen. Ich weiß nicht einmal, ob ich deine Gedanken zu den fraglichen Zeiten hätte lesen können. Ich bin beschämt und bitte dich um Verzeihung.«
    »Ähh …« Oh, verflucht! Dass ich nicht mehr sprechen konnte, wenn ich Devereux ansah, war mir seit Monaten nicht mehr passiert. Bevor ich mich an sein verblüffend gutes Aussehen und seine mächtigen Vampirschwingungen gewöhnte, hatte ich häufiger erlebt, dass ich mich in seiner Gegenwart auf einsilbige Modalpartikel reduzierte. Vielleicht war die blickgesteuerte Entspannung oder die sich addierende Wirkung dieses ganzen metaphysischen und übernatürlichen Wahnsinns schuld; jedenfalls weigerten die Neuronen in meinem Gehirn sich, irgendetwas abzufeuern.
    Von Devereux bekam ich einen seiner langsamen Zwinkerer, und seine Mundwinkel bogen sich nach oben. Was für ein verschlagener Engel! »Heißt das, du nimmst meine Entschuldigung an?«
    Im Geiste beschmiss ich mich mit einer Eimerladung kalten Wassers und schüttelte den Kopf, um ihn klar zu bekommen. »Ja, natürlich. Ich war nur gerade weg. Ich bin wohl müder, als ich dachte. Also muss ich mich ebenfalls entschuldigen.«
    »Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen musst. Unter dem Einfluss eines Wahnsinnigen zu stehen, bedeutet, das du so gut wie keine Wahl hattest. Er ist es, dem es leidtun wird.« Devereux verstummte und sah zur Duschtür, als würde er auf etwas lauschen. »Wir müssen uns anziehen und für den Rest des Abends bereitmachen. Unsere Gäste sind eingetroffen.«
    Gäste? Ich wurde sofort wieder wach und drehte mich zur Glastür um, als würde ich erwarten, dass Vampire im Bad erschienen. Nichts als leere Stille. Rasch spülte ich mir das Shampoo aus dem Haar und verknetete Spülung darin, um die Krause zu zähmen. Devereux schob die Tür auf, stieg nach draußen und reichte mir die Hand. Unsicher sah ich zu ihm auf. »Gäste? Du hast nichts von Gästen erwähnt. Was ist los? Ist schon wieder ein Ritual geplant?« So anbetungswürdig Devereux auch war, grenzten seine Vorstellungen von hinnehmbaren Zeitvertreiben oft ans Absurde, und ich war nicht bereit, mich abermals geradewegs in den
Zauberer von Oz
zu begeben.
    »Ich habe einige mächtige Vampire eingeladen, die mir assistieren, Kräfte zu beschwören, um das Penthouse wie auch deine Praxis zu schützen und dich

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