Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman
ist unglaublich stark. Und vollkommen wahnsinnig.« Er berührte meine Pentagrammkette. »Wie ich schon sagte, glaube ich, dass die Zauber in diesem Talisman verhinderten, dass er dich vollständig übernehmen konnte. Also statt deine normale Persönlichkeit komplett gegen eine ungehemmtere Version auszutauschen, wie er es zuvor gemacht hatte, konnte er diesmal nur deinem primitiven Ich zur Gleichstellung mit dem vernünftigeren verhelfen.«
Ich fand nicht, dass man von Gleichstellung reden konnte. Vielmehr kam es mir vor, als wäre seine Position weit stärker und würde sich noch steigern.
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Kapitel 18
D evereux justierte die Wassertemperatur in dem luxuriösen Duschbad, während ich zu erahnen versuchte, ob mein inneres Problemkind sich womöglich für eine Zugabe rüstete. Mein Körper – unser Körper? – war erschöpft, und das Letzte, was ich wollte, war erneut zur Seite geschubst zu werden, weil die Fellatio-Königin sich meinem Mann, äh, Vampir aufdrängte. Zudem wurde es für mein Gehirn zu schräg, von mir in der dritten Person zu sprechen.
Devereux schob die gläserne Duschabtrennung weit auf. »Wollen wir?«
Als ich zögerte, sah er mich fragend an.
Ich legte eine Hand auf seine Brust, weil ich ihn unbedingt berühren musste. »Bist du sicher, dass es gut ist, wenn wir zusammen duschen? Ich will nichts tun, was sie verlocken könnte, wieder zu erscheinen. Sie scheint bei Männern keine Grenzen zu kennen, und ich hatte genug Überraschungen für einen Tag.«
»Bei mir bist du sicher.« Er führte meine Hand an seinen Mund und küsste meine Fingerknöchel. »Ich werde ihr keinen Anlass geben, dich zu überwältigen. Vergiss nicht, dass ich meinen Körper und seinen Reaktionen vollkommen beherrsche.« Unwillkürlich blickte ich auf sein erschlafftes Glied hinunter, weil ich wissen wollte, ob es glaubte, was Devereux über Kontrolle behauptete. Er lächelte. »Heute Nacht geht es ausschließlich um Trost und Sicherheit. Wir haben reichlich Zeit für Liebesakte, sobald unsere gegenwärtigen … Probleme … geregelt wurden. Und es gibt viele andere Möglichkeiten, meine Liebe auszudrücken. Erlaube mir, dich zu trösten!«
Obwohl er sagte, dass er immer noch nicht meine Gedanken lesen konnte, war ich nicht sicher, ob ich ihm glaubte, denn er sprach exakt das aus, was ich dringend hören musste. Falls er wirklich außerstande war, in meinen Kopf zu sehen, war er sehr viel einfühlsamer und rücksichtsvoller, als ich mir vorgestellt hatte.
Ich nickte und streckte eine Hand unter den Duschstrahl, ehe ich in die große Kabine stieg. Als das wunderbar temperierte Wasser über meinen Körper lief, stieß ich einen Wonneseufzer aus.
Devereux kam zu mir, schloss die Glastür und stellte sich unter den zweiten Strahl.
Er shampoonierte sich das Haar und seifte seinen Körper mit Waschlotion ein, so dass wundervolle Aromen die Luft erfüllten. Es waren erdige, würzige Düfte. Seine Düfte, die einzuatmen allein mich schon entspannte. Genüsslich schaute ich ihm zu, wie er mit den Händen über die festen Muskeln seines strammen Körpers wanderte.
Dass er keine Erektion bekam, faszinierte mich. Nicht einmal als er seine Genitalien wusch, zuckte sein Penis auch bloß. In all der Zeit, die ich ihn kannte, war es nicht ein Mal vorgekommen, dass wir zusammen nackt und Devereux nicht erregt war. Er schmunzelte, als er bemerkte, wohin mein Blick zielte.
»Ich sagte dir, dass ich alles an meinem Körper kontrolliere. So wie ich steuere, dass ich über längere Zeit erigiert bin, falls ich es wünsche, kann ich auch bestimmen, wann mir nicht der Sinn danach steht … sozusagen. Und nun, falls du erlaubst, würde ich dir sehr gern das Haar waschen.«
O ja! Ich liebe diesen Teil.
Er trat hinter mich, griff nach der Flasche meines Lieblingsshampoos auf dem Regal und goss sich das dickflüssige Gel in die Hand. Ich stöhnte schon, bevor er mich berührte, weil ich mich des letzten Mals entsann, als seine magischen Finger meine Kopfhaut massierten. Muskeln, von denen ich gar nicht gewusst hatte, dass sie verkrampft waren, entspannten sich, und mir sackte das Kinn herunter. Mein Kopf sank gegen seine Brust, und er lachte leise, als er ihn wieder aufrichtete.
»Es ist schön, zu fühlen, dass die Spannungen aus deinem Körper weichen.« Er verteilte das Shampoo in meinem Haar, ehe er es zu einem seifigen Turm aufbaute. Seine hochbegabten Daumen arbeiteten sich kreisend über meinen Schädel bis zum Nacken
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