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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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meinen Ekel genossen. Mein Hals war so eng, dass mir das Sprechen schwerfiel. Victorias Haut war bläulich verfärbt. Wenn mir schon die Zähne vor Kälte klapperten, musste sie gefährlich unterkühlt sein.
    »Lass mich sie zudecken! Erfroren nützt sie dir nichts.«
    Er neigte seinen Kopf zur Seite und betrachtete Victoria. »Hmm. Sie zudecken? Nein, ich denke nicht. Mir gefällt es, sie so anzusehen. Die provozierend üppigen Formen. Vor allem liebe ich es, wie ihre Brüste zur Seite hängen, so dass ihre Nippel in entgegengesetzte Richtungen weisen. Sehr erotisch. Ein lebendes Rubensgemälde. Und mach dir keine Sorgen, dass sie friert. Solange sie gebannt ist, fühlt sie nichts.«
    Mittlerweile hatten meine Augen sich an die Lichtverhältnisse angepasst, und ich sah mich im restlichen Raum um. Die gewölbte Höhle musste ehedem als Gemeinschaftsbordell oder Schlafbereich gedient haben. Ich hätte eher auf Bordell getippt, denn von der Decke hingen zerfressene Vorhänge herab, die einst »private« Nischen abgeteilt haben mussten. Alle Bettgestelle waren in eine der hinteren Ecken geschoben worden, doch anhand der Staubmuster war klar zu erkennen, wo sie vorher gestanden hatten. Hinter den Kerzenständern erstreckten sich schattige Bereiche, die nach hinten immer dunkler wurden, so dass ich weder die Kunstwerke an den Wänden noch andere Möbelstücke ausmachen konnte.
    Plötzlich fiel mir noch ein Vermisster ein, und ich blickte zu Hallow auf. »Hast du meinen Freund Tom? Hast du ihn verletzt?«
    »Noch mehr Fragen?« Er lächelte herablassend. »Nun, ich schätze, das ist eine Psychologeneigenschaft. Ja, ich habe deinen plapperhaften, unausstehlichen Freund. Offen gestanden gebärdete er sich derart nervtötend, dass ich nicht den geringsten Wunsch hegte, sein Blut zu nehmen – oder etwas anderes. Schließlich habe ich ihm befohlen, zu schlafen. Wie in aller Welt hast du einen solchen Menschen ertragen?«
    Ich stand auf und blinzelte in das schwache Licht. »Wo ist er?«, wollte ich wissen, obgleich die Antwort mich ängstigte.
    Hallow wies auf die Betten in der Ecke. »Ich habe ihn so weit von mir weggeschafft wie möglich, für den Fall, dass er aufwacht und wieder zu reden anfängt.«
    »Ich verfüge nicht über deine Vampirsicht. Darf ich eine Kerze haben, um ihn zu suchen?«
    Seine Lippen bogen sich zu dem, was offenbar sein Lieblingsgrinsen war – fies und überheblich. »Sehr schlau, meine gute Frau Doktor! Den Entführer um die Mittel zu bitten, die seine Zerstörung wären. So ungern ich dich enttäusche, aber ich meinte ernst, was ich über meine Unzerstörbarkeit sagte. Selbst wenn es dir gelingt, mich in Brand zu stecken, würde ich wohl nichts als eine vorübergehende Sonnenbräune davontragen.« Grinsend blinzelte er mir zu. »Ich hole eine Kerze und begleite dich.« Mit diesen Worten schritt er auf ein Regal nahe der Wand zu, nahm eine Kerze heraus, zündete sie an und kehrte zu mir zurück. »Folge mir!«
    Hallow hatte bezüglich des Gestanks recht gehabt. Nachdem ich einen Moment Zeit gehabt hatte, die anderen Schrecken zu verarbeiten, schienen mir die fauligen Gerüche aufdringlicher. Dieser Raum stank. Es war eine Mischung aus Schimmel, Exkrementen und Tod. Am liebsten hätte ich den Atem angehalten, nur wäre mir das unmöglich lange genug gelungen, dass es irgendetwas nützte.
    Mein Entführer brachte mich zu einem Bett in der dunkelsten Ecke. Tom lag nackt ausgestreckt auf einer flachen, verdreckten Matratze. Ich setzte mich auf die Bettkante und fühlte nach seinem Puls. Sein Herz schlug viel kräftiger als Victorias. Verspürte ich im ersten Augenblick Erleichterung, wich sie sogleich der Wut auf den Vampir, der einen weiteren meiner Freunde verletzt hatte.
    »Warum ist Tom nackt? Genießt du es, jeden zu erniedrigen?«
    Ungerührt zuckte er mit den Schultern. »Ist nackt zu sein erniedrigend für Menschen? Das habe ich nicht bedacht. Ich nahm ihm lediglich die Kleidung weg, damit er nicht davonlaufen kann. Draußen ist es kalt. Und ich dachte mir, dass er nicht nackt durch das Stadtzentrum von Denver schlendern möchte.«
    Fast hätte ich gelacht. »Offensichtlich kennst du Tom schlecht.«
    Dann fiel der Kerzenschein auf zwei blutige Bissmale an Toms Hals. Der Psychopath hatte gelogen, und Angst packte mich. Was, wenn er nicht durchhielt, bis Devereux uns fand? »Du hast gesagt, dass du sein Blut nicht genommen hast.« Ich strich über die noch lauwarme Flüssigkeit. »Ist es nicht

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