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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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Kopf nach hinten und blickte ihr in die Augen. Sofort
     knickten ihre Knie ein, und als er ihr Haar wieder freigab, fiel sie mit einem Gurgeln zu Boden, bewusstlos.
    »Ist sie tot?«, flüsterte ich.
    »Natürlich ist sie tot.« Er lachte. »Aber du meinst, ob sie
richtig
tot ist. Nein – nicht, ehe es mir gelegen ist. Ich horte meine Quellen, für alle Fälle.«
    Ich sah die beiden an und fragte mich, wie mir ihre auffallende Ähnlichkeit entgehen konnte. Das gleiche lange schwarze Haar, die gleichen silbernen Augen. Hatte Luna anders ausgesehen, bevor er sie verschleppte? War die Ähnlichkeit eine Folge ihrer parasitären Beziehung?
    Das absurd schöne Monster schlenderte durch unsere neue Umgebung, seine Arme weit ausgebreitet. »Ich muss meiner gegenwärtigen
Lýtle
zugutehalten, dass sie eine ideale Unterkunft für mich hier in Colorado aufgetan hat. Da schulde ich ihr Dank, ehe sie das letzte Opfer bringt.«
    Das letzte Opfer? Ich schaute mich um. Wer war diese gegenwärtige
Lýtle
, von der er sprach? Bei diesem Wort musste ich an eine weibliche Version von Dr. Frankensteins buckligem Assistenten Igor denken. Was für eine gruselige Kreatur mochte Hallows Leibeigene sein?
    In dem großen Raum waren drei fensterlose Wände mit Tapeten beklebt, die Fenster der vierten Wand mit Ziegelsteinen zugemauert. Und es handelte sich nicht um den trendigen gebürsteten Ziegel, den man bei Altbaurenovierungen oft bewusst nicht verputzt, sondern um hastig zusammengemörtelte Steine, die etwas verbergen sollten. Die Luft war schwer, modrig – leblos. Es fühlte sich an, als hätten sich sämtliche Emotionen der vorherigen Bewohner zu einem übersinnlichen Nebel verdichtet, in dem sie seit hundert Jahren ungestört vor sich hin waberten. Das einzige Licht im Raum kam von halbblinden Kerosinlampen auf zierlichen Tischen, die an antike Kartentische erinnerten. Eine dicke Staubschicht bedeckte alle Oberflächen. Wer immer diesen verlassenen Ort zugemauert hatte, war zu sehr in Eile gewesen, um sich mit Hausarbeiten aufzuhalten.
    Hallow stemmte die Hände in seine Hüften und blickte sich ebenfalls um. »Es hat nicht den Charme einer Pariser Gruft oder einer transsylvanischen Burg, aber ich hatte schon immer ein Faible für historische Bauten. Besonders für solche mit einem schlechten Ruf.« Er ging ein paar Schritte durch das Zimmer. Wie verstörend normal er wirkte! Der Leibhaftige als Fremdenführer. »Dies hier war ein unterirdisches Casino und Bordell mit einem geheimen Tunnel – einschließlich Bahnschienen – zum Brown Palace Hotel. Angeblich haben Denvers noblere Herren an diesem verbotenen Ort ihrer Lust gefrönt. Wir befinden uns tief unter den belebtesten Straßen der Stadt, so weit weg von der Zivilisation, dass die Welt untergehen könnte, ohne dass wir es bemerken würden. Und ich bin der erste neue Kunde seit einem Jahrhundert, der dieses Etablissement aufsucht. Wie überaus passend für eine infame Seele!«
    Er fächelte sich vor seiner Nase Luft zu. »Es ist allerdings gut, dass ich nicht atmen muss, denn sicher fände ich die fauligen Gerüche wenig reizvoll. Irgendwo muss Wasser hereinlecken. Und natürlich gibt es einen inoffiziellen Friedhof, den ich ein paar Ebenen tiefer entdeckte. Was für ein perfekter Ort! Wie meine menschlichen Gäste indessen es hier aushalten, möchte ich mir lieber nicht vorstellen.«
    »Menschliche Gäste?« Ich bekam eine Gänsehaut. In dem Raum war ich der einzige Mensch, soweit ich wusste.
    Er tat überrascht und schlug sich beide Hände an die Wangen. »Was bin ich doch für ein schlechter Gastgeber!«, stieß er übertrieben empört aus, packte meine Hand und zog mich so ruckartig nach oben, dass ich ihm in die Arme flog, statt nur auf die Beine zu kommen. »Ach, du bist so anhänglich! Welch eine Freude du mir noch sein wirst!«
    Die primitive, unkontrollierbare Libido in meinem Kopf reckte beide Daumen in die Höhe.
    Ich stemmte mich von seiner Brust ab, und tatsächlich ließ er mich los. »Dazu wird es nie kommen. Es dauert nicht lange, bis Devereux uns findet und du dich ihm stellen musst. Ich empfinde nichts als Mitleid für dich.«
    Er kam näher. »Devereux – schlauer Bursche, der er sein mag – wird diesen Ort nicht finden. Und selbst wenn, habe ich eine besondere Überraschung für ihn.« Seine Finger bündelten ein dickes Haarbüschel von mir, mit dem er meinen Kopf festhielt. Dann beugte er sich vor und küsste mich grob. Sein Atem roch süßlich und

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