Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman
als mich mit der bizarren Tatsache anzufreunden, dass die Welt von Horrorfilmgestalten bevölkert war. Wie löblich, dass mein Gehirn lernte, sich tagtäglich mit dem Unmöglichen zu arrangieren!
Devereux stand neben dem Bett, strahlte pure Sexualität aus und sah mich an. Mit einer einzigen Bewegung streifte er sich das Hemd über den Kopf, so dass seine Brust nackt bis auf das einzigartige Medaillon war, das er stets trug. Auf den ersten Blick war nichts Ungewöhnliches an der Kette, doch ich hatte sie schon wie ein Leuchtfeuer strahlen gesehen. Und ich wollte gar nicht wissen, was sie alles an Tricks draufhatte. Mich interessierte mehr die muskulöse Brust, über der das Medaillon hing.
Vor fünf Monaten hätte ich Devereux beinahe verloren. Er war das Ziel einer Untoten-Vendetta gewesen, und seine eigene mächtige Magie war gegen ihn eingesetzt worden. Devereux behauptete steif und fest, er wäre ein direkter Verwandter des Zauberers Merlin und seine Vorfahren sämtlichst Hexer und Seher gewesen. An diesem Informationsbrocken hatte ich noch zu knacken. Ach ja, und hatte ich schon erwähnt, dass ich Devereux’ toter Mutter begegnet war?
Während jenes surrealen Erlebnisses hatte sich Bryce – einer der Vampire, die von meinem blonden Unsterblichen gewandelt worden waren – uraltes Zauberwissen angeeignet und versucht, Devereux zu beeinflussen. Anscheinend war Bryce in Devereux verliebt und fühlte sich durch dessen Desinteresse zurückgewiesen. Die Hölle selbst kann nicht wüten wie ein verschmähter Blutsauger. Bryces Plan, Devereux für sich zu fangen, wäre auch fast aufgegangen, hätte ich ihm nicht mit einem Ritualschwert den Kopf abgeschlagen.
Devereux brauchte sechs Wochen, um sich von dem Fluch zu erholen, mit dem Bryce und dessen böse Helfer ihn belegt hatten. Vermutlich ahnte der eifersüchtige Nachkomme nicht einmal, dass es sein Blut war, welches das Ritualfeuer angeheizt hatte.
Devereux neigte lächelnd seinen Kopf. »Es bedarf keines Talents im Gedankenlesen, um deinen Gesichtsausdruck zu deuten, meine Liebe. Mach dir keine Sorgen um mich! Ich habe mich vollständig erholt und bin stärker denn je.« Er glitt mit der Hand über seinen flachen Bauch und öffnete den Knopf an seinem Hosenbund. »Lass es mich dir beweisen!«
Mehrere Regionen meines Körpers grinsten, hüpften auf und ab und riefen: »Jippie!« Der Rest von mir hielt den Atem an und griff nach dem mentalen Popcorn.
Devereux hakte seine Daumen hinter den offenen Bund und zog die Lederhose hinunter. Dabei fiel sein langes Platinhaar einem Seidenvorhang gleich nach vorn. Ich verspürte den plötzlichen Drang, nach diesem Vorhang zu greifen und Devereux daran zu mir zu ziehen, aber ich widerstand ihm. Es machte viel mehr Spaß, ihm zuzusehen, wie er sich entkleidete und zu mir aufs Bett stieg. Viel erregender.
Sein nackter Körper war eine Augenweide allererster Güte. Lang und schmal mit Muskeln an genau den richtigen Stellen. Und Devereux fühlte sich so sichtlich wohl in seiner Haut, ging so entspannt mit seiner Nacktheit um. Nun, bedachte man, wie viele Jahrhunderte er bereits in dieser Haut steckte, musste sie ihm wohl gefallen.
Eine Ewigkeit als Sexobjekt. Welcher Mann wollte mehr verlangen?
»Mir ist nur wichtig, für dich ein Sexobjekt zu sein«, sagte er, während er sich seitlich neben mir ausstreckte. Er stützte seinen Kopf auf, betrachtete mich schmunzelnd und strich mit einem Finger über meine Lippen. »Du hast entschieden zu viel an. Ich frage mich, wie wir diesen Fehler korrigieren können.«
Ich quoll über vor Ideen, drehte mich zu ihm und ließ meinen Blick über ihn wandern und hier und dort Umwege machen, um die Naturwunder unterwegs zu bestaunen. Eines hob sich ganz besonders ab, und ich streckte meine Hand danach aus, um es zu erkunden.
Devereux stöhnte. Es ging nichts über ein lustvolles Stöhnen von ihm. Seine Stimme klang immer betörend und magisch, aber die erotische Sinnlichkeit, die in diesem tiefen knurrenden Laut lag, jagte mir verlässlich wohlige Schauer über den Leib, machte meine Brustspitzen hart und meine unteren Regionen feucht. Ja, so gut war das!
Ich schloss meine Finger fester um seine Erektion, ehe ich sie langsam wieder lockerte. »Ich weiß, was wir mit den ganzen Kleidern tun können«, flüsterte ich, trat mir die Schuhe von den Füßen und schleuderte sie weg. Ich hörte, wie sie auf dem weichen Teppich landeten. Dann, wie eine Stripperin, die aus einer gigantischen
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