Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
Vom Netzwerk:
unsichtbare Hand war fort. »Maxie? Hier! Ich bin hier drüben!«
    Sie bückte sich, packte meine Oberarme und zog mich nach oben. »Wo zur Hölle bist du gewesen? Ich dachte, du wärst direkt hinter mir. Was ist mit dir? Wieso bist du verschwitzt und zitterst?« Blitzschnell drehte sie sich um und schwang ihre Waffe. »Bist du angegriffen worden? Was ist passiert?«
    Für einen Moment schloss ich die Augen, um mich zu beruhigen. Entweder hatte mich ein unsichtbares
Etwas
gestreichelt, oder ich drehte allmählich durch. Weder das eine noch das andere war akzeptabel. Ich zog »Keine der Aussagen trifft zu« als Antwortmöglichkeit vor. Aber welche andere Erklärung gäbe es?
    Meine Finger waren immer noch um die Waffe in meiner Tasche geschlungen, und ich zwang mich, sie loszulassen. Weil meine Handfläche schweißnass war, glitt die Waffe sofort heraus, als ich die Muskeln entspannte.
    Maxie blieb halb seitlich gedreht stehen, damit sie sehen konnte, falls jemand kam, und blickte mir streng in die Augen. »Kismet? Was ist denn verdammt noch mal los? Erzähl mir, was passiert ist!«
    Ich öffnete die Augen, holte tief Luft und blies sie langsam wieder aus. Automatisch wanderte meine Hand zu der Stelle in meinem Gesicht, wo ich die gespenstische Berührung gespürt hatte. »Ich habe keine Ahnung, was passiert ist. Jemand hat mich angefasst.«
    Wieder drehte Maxie sich um die eigene Achse, mit der Waffe in die eine, dann in die andere Richtung zielend. »Wer? Wer hat dich angefasst? Wie sah er aus?«
    Ich benetzte mir die Lippen. »Er sah gar nicht aus.«
    »Was? Äh, wie? Hatte er einen Sack über dem Kopf oder was? Eine spitze weiße Kapuze?«
    »Nein. Ich meine, es war überhaupt niemand da. Aber ich schwöre, dass ich eindeutig eine Hand auf meinem Gesicht gefühlt habe. Und ich hörte ein Stöhnen. Ein männlich klingendes Stöhnen.«
    Maxie nahm ihre Waffe herunter und zog die Brauen hoch. »Noch mal für Doofe: eine unsichtbare Hand und ein männliches Stöhnen? Ist dir klar, wie bekloppt sich das anhört? Reiß dich am Riemen, ja? Du wirst mir doch jetzt nicht irre? Ich würde tippen, dass du dir zu viele Schizo-Geschichten von deinen Patienten angehört hast.« Sie zog einen Flachmann aus einer ihrer übergroßen Taschen, schnippte den Deckel auf und hielt ihn mir hin. »Hier! Ein bisschen Brandy beruhigt deine Nerven.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich will keinen Alkohol. Ich fühle mich schon so komisch genug.«
    »Ich bestehe darauf, Doc!« Sie trat näher zu mir und hob den Flachmann an meine Lippen. »Es gibt nichts Besseres als einen Schluck Brandy – rein medizinisch, versteht sich –, um die Welt wieder ins Lot zu bringen. Tu’s für mich!«
    Da sie mir das Zeug so oder so in den Mund geschüttet hätte, nahm ich den Flachmann, ehe Maxie mir den Flaschenhals gegen die Zähne schmetterte, kippte mir einen kleinen Schluck in den Mund und schluckte. Wärme rann mir die Kehle hinunter und in den Bauch. Sogleich fühlte ich mich ein wenig stärker.
    Hmm – komisch schmeckender Brandy! Wie lange mag Maxie den schon mit sich im Jeep herumkutschieren?
    Sie beobachtete mich und nickte ernst. »Okay, schon besser! Wären die Umstände andere, würde ich dich zum Wagen zurückbringen und dort warten lassen, aber ich habe den Veranstaltungsort gefunden und brauche deine Rückendeckung. Meinst du, du schaffst das? Kann ich auf dich zählen?«
    Mist! Wo in meiner Stellenbeschreibung stand etwas darüber, dass ich mich selbst zu Tode ängstigen musste, während ich geistesgestörten Rollenspielern nachzustellen hatte? Ich wollte liebend gern unter dem Zaun hindurch- und zum Jeep zurückkriechen, doch Maxie drückte meine »Schuldknöpfe«. Entweder hatte sie mich schnell durchschaut, oder meine Knöpfe waren für jedermann sichtbar. Wie auch immer, sie hatte mich.
    »Ja, klar. Du kannst auf mich zählen. Gehen wir!«
    Ich machte ein paar wacklige Schritte, ehe meine Beine sich wieder fester anfühlten. Meine Knie waren noch weich, aber sie hielten mich.
    Maxie lief neben mir und sah mich in Sekundenabständen an, ob ich eventuell ohnmächtig wurde oder floh. Prima! Meine Intuition hatte beschlossen, sich zurückzumelden. Wo hatte sie mitten in der Panikattacke gesteckt? Wieso konnte ich nicht erahnen, was das Ding gewollt hatte, das mich berührte?
    »Was hast du gefunden?«, flüsterte ich. Die Stille schien abermals besonders dicht.
    Leise beschrieb sie mir den verfallenen Park und zeigte auf ein hohes

Weitere Kostenlose Bücher