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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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»Hey, mach den Parka lieber zu, wenn du dich nicht restlos einsauen willst!«
    Ich hörte, wie sie lachte, als sie leichtfüßig zu einem Loch im Zaun wanderte. Weil ich eilig ging, während ich gleichzeitig zum Reißverschluss des Parkas sah, stolperte ich prompt über eine Baumwurzel. Dank des dicken Mantels schlug ich fast geräuschlos auf dem Boden auf. Ich hob meinen Kopf gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Maxie durch den Zaun kroch, sich wieder aufrichtete und weiterlief, ehe sie hinter der verkohlten Ruine eines Gebäudes verschwand.
    »Maxie?«, rief ich leise.

[home]
Kapitel 7
    S tille.
    Ich rappelte mich hoch und klopfte mir Erde, kleine Zweige sowie ein benutztes Kondom vom Parka. Der verfluchte Mantel war so voluminös, dass ich mir vorkam wie in einem extragroßen Fatsuit. Wenigstens gelang es mir, den Reißverschluss bis oben zu schließen, und ich lief auf das Loch im Zaun zu.
    Hockend inspizierte ich die Öffnung und murmelte vor mich hin.
    »Wie zum Teufel soll ich mich in diesem riesigen Heißluftballon von Parka da durchzwängen? Klar konnte Maxie in ihrer Lederjacke problemlos auf die andere Seite flutschen. Wieso hat sie mich dann als Michelin-Männchen verkleidet?«
    Ich zog den Parka aus, stopfte ihn durch das Loch, ging auf alle viere und kroch bäuchlings hinterher. Der Boden hier war relativ glatt, was bedeutete, dass schon mehrere Leute vor mir unter dem Zaun durchgerobbt sein mussten.
    Auf der anderen Seite stand ich auf und rollte meine Schultern. So ungern ich den Parka wieder anziehen wollte, blieb mir nichts anderes übrig. Maxie bestand darauf, dass ich eine Waffe bei mir trug, und ich wollte wenigstens beide Hände frei haben. Also hob ich das Plusterteil auf, schlüpfte hinein und begab mich vorsichtig in das Gewirr aus verfallenen Bauten. Der Vollmond leuchtete groß und hell wie eine kosmische Laterne. Bei so viel Licht hätte es leicht sein müssen, Maxie zu finden, doch sie war nirgends zu sehen.
    Da ich es für angebracht hielt, nicht allzu sichtbar zu sein, schlich ich mich an einer Trennmauer entlang und schaute mich um. Das war wirklich ein seltsames Gelände, und nicht bloß wegen der verkohlten Budenreste, die an sich schon unheimlich wirkten. Nein, von diesem Ort gingen finstere Schwingungen aus. Etwas löste meinen inneren Alarm aus. Ich konnte nicht sagen, was verkehrt war, aber die Luft fühlte sich schwer an – gefährlich. Vielleicht hatte Maxie recht damit, dass hier Irre in den Schatten lauerten. Ich griff in meine Tasche und umfasste die Waffe, was mich jedoch nicht ruhiger machte, sondern erst recht ängstlich. Langsam sah ich von einer Seite zur anderen und suchte nach … was? Nichts war geschehen, das mich hätte ängstigen sollen, aber plötzlich krampfte mein Bauch sich zusammen, und mein Atem stockte, als könnte ich etwas oder jemanden spüren.
    »Maxie?«, flüsterte ich so laut, wie ich es wagte.
    Eisige Furcht beschlich mich. Vollkommen erstarrt versuchte ich, zu begreifen, woher die Bedrohung kam – sofern es denn überhaupt eine echte Gefahr gab. Ich war hin- und hergerissen zwischen der Überzeugung, dass meine Phantasie mit mir durchging, und dem Drang, meiner Intuition zu vertrauen. Mein Herz pochte, und meine Körpertemperatur schnellte in die Höhe, so dass ich den Parka öffnete und mir mit den beiden Vorderteilen Luft zufächelte.
    Was geschah mit mir? Ich hatte noch nie Panikattacken gehabt, aber meine derzeitigen Symptome wiesen sämtlichst auf eine hin. War es womöglich der Nachhall des Brandchaos, dessen Energie ich spürte? Jedenfalls wäre mir diese Erklärung lieber gewesen als die Tatsache, dass ich den Verstand verlor.
    Dann hörte ich ein leises Stöhnen. Wieder blickte ich mich nach links und rechts um, woher das Geräusch kommen könnte, und nahm es erneut wahr. Näher diesmal, aber ich konnte immer noch niemanden sehen. Ich zuckte heftig zusammen, als eine Hand seitlich über mein Gesicht und meinen Hals strich. Ich hielt die Luft an, worauf noch ein Stöhnen erklang, und jetzt verkrampfte ich mich von Kopf bis Fuß. Hastig wollte ich die unsichtbare Hand wegschlagen, aber dort war nichts. Dennoch konnte ich sie fühlen, so real wie meine eigene Haut, und je länger die Phantomhand mich berührte, umso mehr verspannten sich meine Muskeln.
    Schritte kamen auf mich zu. »Kismet? Wo steckst du?«
    Ich musste den Atem angehalten haben, denn nun schoss mir so viel Luft aus dem Mund, dass ich mich hustend krümmte. Die

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