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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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Und ich kann dir versichern, dass man für
Pornos
keine braucht.«
    Ups! Ich hatte einen wunden Punkt getroffen. Anscheinend begegnete er dieser Pornosache ebenfalls mit gemischten Gefühlen. Wir beide wussten, dass ein einziger professioneller Fehler reichte, und er würde seine Zulassung als Therapeut verlieren.
    »Hast du dir das mit der Sendung selbst ausgedacht?«
    Er fächerte die Finger auf dem Tisch und betrachtete seine manikürten Nägel. »Die Idee entstand bei einer Party, auf der ich war. Du erinnerst dich bestimmt noch, dass ich mich sehr für alles interessiere, was mit Sex zu tun hat.« Stumm bejahte ich diese Untertreibung des Jahres. »Also, einige Freunde und ich experimentierten, und ein Paar fragte mich im Scherz, ob ich die beste Stellung wüsste, um ein gewisses Ziel zu erreichen. Zufällig wusste ich sie und zeigte sie ihnen. Überhaupt habe ich mehreren Leuten unterschiedliche Techniken vorgemacht. Und am Ende schlug einer der Gäste vor, ich sollte doch als Sextherapeut arbeiten – gut, wie ich bin. Und nicht nur das! Sie haben einen Videofilm von dem Abend gedreht, und als ich ihn mir ansah, stellte ich fest, dass die Kamera mich liebt. Ich bringe genau die richtigen Voraussetzungen für die Sextherapie mit.«
    Inzwischen biss ich mir so energisch auf die Lippe, dass mein Kiefergelenk knackte, als ich den Mund aufmachte. Es kostete mich reichlich Mühe, ernst zu bleiben. »Mir ist der eigentliche Therapieteil bei diesem Plan nicht klar. Was geschieht bei der Sendung, abgesehen von einer Menge Orgasmen? Und ich dachte, die darf man im Fernsehen gar nicht zeigen.«
    »Doch, auf speziellen Erwachsenenkanälen.« Tom nickte begeistert. »Aber stimmt, das hatte ich vergessen zu sagen. Während ich die Sextechniken erkläre, spreche ich mit den Leuten über die psychologischen Ursachen ihrer Probleme und über Methoden, um ihre emotionale Vertrautheit zu fördern. Wenn ich selbst etwas vormache, erzähle ich ihnen von persönlichen Schwierigkeiten, die ich überwinden musste, um der Mann zu werden, der ich heute bin. Bei einer der Testvorführungen hat am Ende sogar jemand im Publikum geweint. Das war ausgesprochen bewegend. Begreifst du jetzt, wieso ich die Idee so klasse finde? Ich darf zwei Dinge tun, die ich liebe: Sex und Therapie. Und gleichzeitig mache ich ordentlich Kohle und bin im Fernsehen. Es könnte nicht besser sein.«
    Er sah mich erwartungsvoll an.
    Ich wollte nicht schon wieder »Verstehe« sagen, deshalb starrte ich ihn stumm an, und abermals fiel mir sein unnatürlich fahler Teint auf. »Wieso bist du so blass? Bist du krank? Ist das der eigentliche Grund, warum du zu einem Kind der Nacht werden willst? Ist diese ganze Dr.-Sex-Geschichte nur ein Vorwand?«
    Tom schien unglücklich. »Nein, ich bin nicht krank. Ich will unbedingt ins Fernsehen. Und ich bin so weiß, weil Zoe versucht hat, mich zu wandeln, aber sie hat Schiss.« Er senkte den Blick. »Sie macht sich Sorgen, denn egal, wie viel Blut wir austauschen, scheine ich nur ständig schwächer zu werden. Zoe hat Angst, dass sie mich umbringt, statt dem Wandelritual zu folgen. Sie wusste sowieso nicht genau, wie es geht. Das meiste haben wir uns selbst ausgedacht.«
    »Es gibt ein Wandelritual?«
    »Ja. Zoe hat einen Blutsauger gefragt, den sie in Kalifornien kennenlernte, und anscheinend existieren mehrere Wege, ein Vampir zu werden. Der schmerzloseste besteht aus zig Schritten und setzt voraus, dass der Vampir und der Sterbliche von
reinem Verlangen
erfüllt sind, was immer das sein soll.«
    »Reines Verlangen? Devereux hat mir erzählt, dass die Wandlung komplizierter abläuft, als es in Filmen oder Büchern dargestellt wird, aber er ist nicht näher darauf eingegangen.« Und Devereux’ tote Mutter hatte erwähnt, dass es schwierig wäre, ein Vampir zu werden. Angeblich bedarf es der festen Absicht. Sollte ich ihr wieder einmal über den Weg laufen – beziehungsweise durch sie hindurch –, würde ich sie fragen, was sie meinte, zusätzlich zu den anderen paar hundert Fragen.
    Dann fiel mir etwas ein, das Tom gesagt hatte, und ich verzog das Gesicht. »Noch mal zurück zu dem Bluttausch: Trinkst du Zoes Blut?« Iiih! Die ganzen Chemikalien in seinen Peelings, Masken und Haarpflegeprodukten mussten ihm durch die Haut gesickert sein und sein Hirn verkleistert haben. Er war verrückter als die meisten meiner Klienten. Und ich hatte keinen Schimmer gehabt, dass er in solche Verzweiflung gestürzt war.
    Er sah mich

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