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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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misstrauisch an und kniff die Lippen zusammen, ehe er sagte: »Du Heuchlerin! Du vögelst mit einem Toten und lässt ihn dein Blut trinken. Erwartest du allen Ernstes, dass ich dir glaube, du hättest seines nie probiert? Dass du nie welches von ihm genommen hast?« Da man mir meine Abscheu zweifellos deutlich angesehen haben dürfte, konnte ich ihm seine heftige Reaktion nicht verübeln.
    Ein Bild aus der Erinnerung tauchte auf: Ich hatte an einem Vampirritual teilgenommen, bei dem Devereux mir einen goldenen Kelch mit Blut reichte. Er hatte die magische Zeremonie abgehalten, um mich vor der finsteren Kreatur zu schützen, die es auf mich abgesehen hatte. Ich entsann mich, wie ich an dem Kelch nippte und den Geschmack sehr unangenehm fand. Zu jener Zeit war ich nicht sicher, ob ich wirklich aus dem Kelch getrunken oder es mir nur eingebildet hatte. Inzwischen wusste ich, dass ich tatsächlich getrunken hatte. Und das war eine Erfahrung, die ich nicht zu wiederholen plante.
    »Wir reden hier nicht über mich. Ich bin nicht diejenige, die auf eine Flüssigdiät umsteigen will. Aber zu deiner Information: Nein, ich habe sein Blut nicht probiert.« Soweit ich wusste, entsprach das der Wahrheit. Der Kelch hatte das Blut anderer Vampire aus dem Ritualkreis enthalten. Ich erinnerte mich jedenfalls nicht, gesehen zu haben, wie Devereux etwas zu dem Mix beisteuerte.
    Sekundenlang starrten Tom und ich uns wütend an. Dann trat ein sanfterer Ausdruck in seine Augen, und er griff über den Tisch nach meinen Händen. »Hilfst du mir, Kismet? Sprichst du mit Devereux und legst ein gutes Wort für mich ein? Bitte!«
    Wow! Tom musste wahrhaft verzweifelt sein, wenn er freiwillig eingestand, dass er irgendjemandes Hilfe bei irgendetwas brauchte!
    Mist! Ich konnte mir das Gespräch mit Devereux lebhaft vorstellen.
Devereux, Liebster, könntest du meinen Ex-Freund Tom aussaugen, damit er stirbt und als Vampir wiederaufersteht, um zum weltberühmten Dr. Sex im Kabelfernsehen zu werden?
Oh ja, das würde ein Riesenspaß werden! Zeit für ein kunstvolles Ausweichmanöver.
    Ich stand auf und tätschelte Tom die Wange. »Lass mich eine Nacht darüber schlafen!«
    Er lächelte. »Dabei könnte ich dir helfen.«
    Lachend ging ich aus der Küche und stapfte die Treppe hinauf ins Bad. Dort schloss ich die Tür ab, zog mir die blutigen Sachen aus und nahm die kürzeste Dusche der Welt. Noch nass stürmte ich in mein Schlafzimmer, verriegelte dort ebenfalls die Tür, schlug die Bettlaken zurück – die noch sauber waren – und sprang ins Bett.
    Ich schlief wie eine Tote.

[home]
Kapitel 10
    S ieht aus, als hättest du eine wilde Party gefeiert. Der Meister wird sicher begeistert sein.«
    Ich schlug die Augen auf. Neben meinem Bett stand Luna, Devereux’ persönliche Assistentin und untoter Pitbull. Es war nicht vollständig dunkel, aber da ich sie in der Vertikalen antraf, konnte man davon ausgehen, dass die Sonne bereits hinter den Bergen verschwunden war. Ich hatte den ganzen Tag verschlafen.
    Luna trug wie gewohnt schwarzes Leder: hautenge Hose und brustbetonendes Bustier. Ihr Augen-Make-up war vergleichsweise dezent,
     pflegte sie doch sonst eher einen von Kleopatra inspirierten Stil. Heute hatte sie nur eine Lidschattenfarbe aufgelegt anstelle
     von zahlreichen extravaganten Farbschattierungen. Dennoch bildeten die farbigen Lider einen krassen Kontrast zu ihrer sehr
     bleichen Haut. Ihr langes glattes Haar fiel als dicker schwarzer Schleier um ihre Schultern, was wie eine unbeabsichtigte
     Hommage an Morticia aus der
Addams Family
anmutete. Lunas silberne Augen erinnerten mich an … den Mörder-Psychopathen von letzter Nacht. Ich holte tief Luft und verscheuchte diesen Gedanken. Es wäre riskant, unbewusste Einladungen auszusprechen.
    »Wovon redest du? Welche Party?« Ich setzte mich auf und merkte, wie mir etwas von der Stirn auf die Brust fiel. So eilig, wie ich es gehabt hatte, ins Bett zu kommen, hatte ich völlig vergessen, mir ein Nachthemd anzuziehen – oder irgendetwas anderes.
    Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass ich nackt war, knipste ich die Nachttischlampe an, blinzelte auf den leuchtend blauen Tanga auf meiner Brust hinab und versuchte, mich zu erinnern, wie fremde Unterwäsche auf meinem Kopf gelandet sein mochte. Sofern ich keinen Blackout hatte oder eine meiner gespaltenen Persönlichkeiten jemanden zum Übernachten einlud, wusste ich keine Lösung für dieses Rätsel.
    Luna beugte sich hinunter, hob

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