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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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Folglich klang es nach einer guten Idee, dass ich sie anlegte.
    Überhaupt hatte ich das wunderschöne Pentagramm nur deshalb nicht mehr dauernd um, weil das schwere Silberding begann, meine Haut zu reizen. Der Anhänger war sehr schön verarbeitet und massiv. Ich hatte Devereux bitten müssen, mir die Kette abzunehmen, denn er hatte sie mit einem zusätzlichen Zauber versehen, so dass sie immer prompt wieder an meinem Hals erschien, kaum dass ich sie abgelegt hatte. Anscheinend war Devereux der Einzige, der bei diesem Zauber die
Pause
-Taste drücken konnte. Jetzt jedenfalls hing der Silberschmuck seitlich an meinem Spiegel.
    Ich sank auf das Bett zurück und zog mir die Decke über den Kopf.
    Okay, Kismet, was nun? Aufstehen oder unter den Decken verstecken? Hmm. Schwierige Entscheidung! Überlegen wir mal, was für Verstecken spricht: ein irrer Killer, der Pläne mit dir hat, ein blutsaugendes Supermodel, das dich unbedingt trockenlegen will, ein Exfreund, der zum untoten Dr. Sex werden möchte, und ein uraltes Lustobjekt, das dein Leben lenkt, wie es ihm am besten passt.
    So gern ich meine Welt auch für eine Weile in die Warteschleife verbannt hätte, erinnerte mein Körper mich, dass es egal war, wie irrsinnig alles wurde – pinkeln müsste ich trotzdem. Also setzte ich mich hin, schwang meine Beine aus dem Bett und stand auf. Als Erstes schlurfte ich zum Wandschrank, schnappte mir meinen rosa Bademantel und huschte nach nebenan ins Bad.
    Beim Anblick meines Spiegelbilds über dem Waschbecken musste ich lachen. Ich war mit nassen Haaren ins Bett gegangen, was zur Folge hatte, dass meine dunklen Locken wie bei einer Horrorperücke in alle Richtungen abstanden. Meine Haut wirkte weißer als sonst, aber das war wohl dem Schock geschuldet, einen grausamen Mord bezeugt zu haben. Und danach vom Mörder das Hirn verschleimt bekommen zu haben. Es wäre widernatürlich, sähe man mir den Wahnsinn nicht an, den ich letzte Nacht erlebt hatte. Ich war ja schon überrascht, dass ich überhaupt aufrecht stand.
    Da ich nach Koffein lechzte, begab ich mich nach unten in die Küche, wo ich meinen Mr. Coffee beladen wollte. Es war seltsam, so spät am Tag aufzustehen. Mein gesamtes System schien durcheinander. Wie ferngesteuert glotzte ich die Maschine an, die das aromatische Elixier braute.
    Dann fiel mir meine leere Couch auf. Falls Tom den Tag hier verbracht haben sollte, hatte er keine Spuren hinterlassen. Weder lagen Kleider auf dem Boden noch standen leere Essenskartons auf dem Tisch. Da er nun über seinen eigenen Vampirtransport verfügte, ging ich davon aus, dass ich ihn wiedersehen würde. Vor allem weil er mich als Vermittlerin benutzen wollte.
    Ich genoss die Stille und hatte eben den Griff der Kanne gepackt, um mir meine erste hirnstimulierende Dosis Nirwana einzuschenken, als laut an meine Vordertür geklopft wurde.
    Das Geräusch erschreckte mich so sehr, dass ich beinahe die Kanne fallen ließ. »Was zum Teufel ist jetzt wieder?«
    Es klopfte weiter, und ich stampfte zur Tür. Dort schaltete ich die Verandabeleuchtung ein, linste durch den Spion und sah weißes Haar. Rasch schloss ich auf und öffnete.
    »Maxie!«
    Sie sprang ins Haus, knallte die Tür zu und verriegelte sie hastig, ehe sie sich von innen gegen das Holz drückte und mich mit großen Augen anstarrte.
    Sie sah genauso aus, wie ich mich fühlte. Ihre Haut war teigig blass, und unter ihren müden blauen Augen prangten dunkle Ringe. Dazu hatte sie zerzaustes Haar wie nach dem Schlafen und einen Kissenfaltenabdruck auf der Wange.
    Ich berührte ihren Arm. »Maxie, was ist mit dir passiert? Wo haben die Kerle dich hingebracht? Bist du okay?«
    »Ja. Nein. Verdammt, ich weiß es nicht! Deshalb bin ich hier. Ich habe gehofft, dass du mir erzählen kannst, was zur Hölle mit mir passiert ist.«
    »Komm rein! Ich brauche einen Kaffee. Willst du auch einen?«
    »Kackt ein Werwolf in den Wald?«
    »Ich nehme das als Ja.« Wie die Zombies schlurften wir in die Küche, wo ich ihr einen Stuhl vorzog. »Setz dich! Wie trinkst du deinen Kaffee? Möchtest du etwas essen? Ich habe Bagels.«
    »Schwarz zu dem Kaffee und nein zum Essen. Aber lass dich von mir nicht abhalten!«
    Ich füllte zwei Becher, brachte sie zum Tisch und setzte mich Maxie gegenüber hin. Zunächst tranken wir beide schweigend, als wären wir uns einig, dass der erste Kaffee ein heiliges Ritual war. Keine von uns wollte der anderen den ekstatischen Moment verderben. Schließlich aber stellte

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