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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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den Tanga mit einem Finger hoch und ließ ihn vor meinem Gesicht baumeln. Ein fieses Grinsen trat auf ihre Züge. »Ich hoffe, der Sex war es wert, dafür zu sterben, denn der Meister wird den Kerl vernichten.«
    Ich zurrte die Decke über meine nackten Brüste und blickte auf den blauen Stoff, ehe ich Luna das unidentifizierte Objekt entriss und es näher betrachtete. Da, mit Goldfaden vorn aufgestickt, standen die Initialen
TR
. Nun, wenigstens wurde mir jetzt klar, weshalb Tom nach dem Duschen keine Unterwäsche im Bad liegen gelassen hatte. Offensichtlich machte es ihm immer noch Spaß, seinen spärlichen Tanga abzustreifen und über dem Kopf zu schwenken, ehe er zur Sache kam. Manche Dinge änderten sich nie. Obwohl ich froh war, diese Frage geklärt zu haben, ekelte es mich, dass dieses Kleidungsstück sich nachts auf meinem Kopf niedergelassen hatte.
    Ich schleuderte Toms Unterhose auf den Boden und sah die schadenfrohe Vampiramazone an. »Tom und Zoe haben sich in meinem Zimmer vergnügt, während ich weg war. Das ist sein Tanga, auch wenn ich dir keinerlei Erklärung schuldig bin.«
    Sie schnaubte. »Ich werde es dem Meister sagen. Und ich bin
sicher
, dass er Verständnis haben wird. Er vertraut dir ja so sehr.«
    Ich war noch nicht wach genug, um mich mit Luna zu streiten. Genau genommen war ich nie wach genug, um es mit dieser feindseligen Teufelin aufzunehmen. Sie hatte mich schon verachtet, bevor sie mir das erste Mal begegnet war, allein weil Devereux meine Gesellschaft genoss. Für Luna waren Menschen lediglich als Nahrungsquelle nützlich. Sie konnte sich keinen anderen Grund vorstellen, uns in ihrer Nähe zu dulden. Bisher hatte ich nicht herausbekommen, ob auch Eifersucht im Spiel war – ob sie Devereux für sich wollte – oder ob es wirklich nur um ihre Überzeugung ging, dass Menschen minderwertige Flüssigkeitslieferanten darstellten.
    Die Tatsache, dass Devereux’ Assistentin wie eine Kreuzung zwischen einem Playboy-Bunny und einem Supermodel aussah, machte den Umgang mit ihr um nichts leichter. Unfreiwillig hatten wir vor einigen Monaten Zeit zusammen verbringen müssen, als Devereux ihr befahl, mich zu beschützen. Sie hatte gegen einen irren Vampir gekämpft, um mein Leben zu retten, und war zwischen seine Reißzähne geraten. Zuzusehen, wie Luna sich abmühte, ihren Blutdurst zu beherrschen, während ihr Körper sich von den Kampfnarben erholte, war das Furchterregendste, was ich jemals erlebt hatte. Sie war in eine Art Urzustand verfallen, hatte die Kontrolle über mein Denken übernommen und mich gelähmt. Ich war buchstäblich ihrer Gnade ausgeliefert gewesen. Hätte ich den magischen Talisman nicht getragen, hätte Luna mich vollständig ausgesaugt. Das weiß ich, weil sie es mir erzählte. Und ich glaubte ihr.
    Devereux versicherte mir, dass er und Luna nie etwas miteinander gehabt hatten, und ich vertraute ihm. Doch jedes Mal, wenn ich ihren sagenhaften Körper sah, fragte ich mich, warum nicht?
    Ich runzelte die Stirn und sehnte mich nach einem Kaffee. »Also, was willst du hier?«
    Sie zog die Oberlippe hoch, so dass ich ihre Reißzähne sah. Was für eine unheimliche Blutsaugerin!
    »Egal. Ich weiß, was du willst«, fuhr ich fort und zog die Decke noch höher. »Und du weißt, dass du es nicht kriegst. Devereux würde nie zulassen, dass du an mir saugst. Also, noch mal: Warum bist du hier?«
    »Du hast Glück, dass ich mich vor meiner Ankunft genährt habe, denn sonst könnte ich versucht sein, von dir zu trinken, die Male zu schließen und dein Gedächtnis auszulöschen. Sei dankbar, dass ich dem Meister treu ergeben bin, aber vergiss nie, dass ich die Minuten zähle, bis er dich verstößt! Dann endet dein Schutz, und wir beide werden … ein Rendezvous haben.
    Er schickt mich, um dir zu sagen, dass er noch mit den verfeindeten Zirkeln beschäftigt ist und nicht vor Mitternacht zurück sein wird. Dann möchte er, dass du zu ihm ins ›Crypt‹ kommst. Und er befiehlt, dass du die Schutzkette trägst, die er dir gegeben hat.«
    Mit einem Knurren verschwand sie wieder.
    Er befiehlt?
    Devereux hatte mir das magische Silberpentagramm, das mir Luna vom Hals hielt, gegeben, als ich von einem geistesgestörten, serienmordenden Vampir verfolgt wurde, der vor fünf Monaten bewirkt hatte, dass meine Welt aus den Fugen geriet. Die Kette hatte das Monster nicht gänzlich fernhalten können, aber sie verhinderte, dass mehrere andere hungrige Untote mich zu ihrem Buffet machten.

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