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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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ehrlich sein. »Ich habe keinen Schimmer. Du weißt mehr über ihre Aktivitäten als ich.«
    »Hast du irgendetwas gesehen, nachdem ich weg war?«
    Ich schüttelte den Kopf und fragte mich, ob meine Nase länger wurde. »Ein paar Minuten stand ich völlig baff da und wusste nicht, was ich machen sollte. Die Leute unten strömten nach draußen, und ich stieg schließlich über die Feuerleiter runter. Bis ich unten ankam, waren die Möchtegerns fort. Ich bin eine Weile herumgewandert und habe nach dir gesucht, dann rief ich ein Taxi. Zum Glück wusste das Taxiunternehmen, wo der verfluchte Freizeitpark ist.«
    »Du hast ein Taxi gerufen?«, fragte Maxie ungläubig.
    »Ja, was sonst? Ich stand auf der Rückseite des Parks, wo du den Wagen geparkt hattest, weil ich dachte, du wartest eventuell auf mich, aber du warst nicht mehr da. Und das Auto auch nicht. Also blieb mir nur, zu Fuß zu gehen oder ein Taxi zu rufen. Und weil ich keine Ahnung hatte, wo ich war, fand ich mitten in der Nacht zu Fuß nach Hause zu marschieren nicht sonderlich reizvoll.«
    Prima! Impf ihr ein paar Schuldgefühle ein, damit sie sich noch mieser fühlt!
    Stöhnend warf Maxie sich im Stuhl zurück. »Ich habe dir ja gesagt, dass ich ein echtes Talent darin bin, mich in Schwierigkeiten zu bringen. Es tut mir ehrlich leid, dass ich dich in diesen Mist mit reingezogen habe. Du musst ja ausgeflippt sein, als du mich nicht wiederfinden konntest. Ich verspreche dir, dass ich dich nie mehr zu irgendwas bequatsche, das du nicht willst!« Sie blickte mir in die Augen und schürzte die Lippen. »Gibst du mir noch eine Chance, deine Freundin zu sein? Steht das Angebot mit den Margaritas und dem Jazz noch? Oder habe ich dich vergrault?«
    Scheiße! Im Moment komme ich mir nicht wie eine Freundin vor – eher wie etwas, das man sich unter den Zehennägeln herauskratzt.
    Ich sah sie an und erkannte die Erschöpfung, die ihr ins Gesicht geschrieben stand, worauf mein Mitgefühl sich regte und ich lächelte. »Ja, ich würde gern mit dir Margeritas schlürfen und Jazz hören. Ich ziehe mir in meiner Praxis täglich einiges krause Zeug rein, also ist es nicht einfach, mich zu vergraulen.«
    »Oh, klasse!« Sie grinste und richtete sich langsam auf, als hätte sie Muskelkater. »Ich mache mich lieber auf den Weg. Ich muss noch eine Geschichte abliefern.« Sie seufzte. »Ich denke mir einfach etwas aus. Das merkt sowieso keiner, und ich schätze, du hast heute Nacht noch ein Date mit diesem umwerfenden reichen Blonden, mit dem du dich herumtreibst. Ich hoffe, du vertraust mir eines Tages genug, um uns miteinander bekannt zu machen. Ich verspreche auch, dass ich keine aufdringlichen Reporterfragen stellen werde. Falls sein Gesicht aus der Nähe auch nur halb so gut aussieht wie durch das Teleobjektiv, könnte ich allerdings versucht sein, ihn dir auszuspannen.«
    »Das werden wir ja sehen!«, entgegnete ich lachend. »Devereux ist ziemlich beschäftigt. Ich weiß nie, wann er aufkreuzt, aber wenn sich die Gelegenheit ergibt, stelle ich euch vor.«
    Maxie humpelte zur Haustür. »Danke. Du steckst die Sache verteufelt gut weg, bedenkt man, dass ich dich quasi in der Wildnis ausgesetzt habe. Das vergesse ich nicht. Ich melde mich. Bis dann!«
    Sie ging und zog die Tür hinter sich zu. Ich hastete sofort hin und verriegelte sie.
    Mir war furchtbar zumute, weil ich Maxie belogen hatte. Ich wusste, dass es das Beste gewesen war, aber ich fühlte mich gar nicht gut damit, wie leicht mir erfundene Geschichten über die Lippen kamen. Mein Leben lang hatte ich mich bemüht, ein ethisch gefestigter Mensch zu sein. Was bedeutete es, dass ich meine moralischen Ansprüche derart leicht über Bord werfen konnte? Zu was wurde ich?
    Ich kehrte in die Küche zurück, füllte meinen Kaffeebecher auf und griff mir einen Bagel von der Arbeitsplatte. Während ich am Tisch hockte, dachte ich über all den Wahnsinn nach, der sich in den letzten vierundzwanzig Stunden abgespielt hatte. Schlagartig fiel mir ein, dass ich die Polizei noch nicht wegen Carsons Leiche im Freizeitpark angerufen hatte. So viel zu Gedächtnisschwund! Ich sprang auf, suchte das Telefon und sah auf die Uhr. Mindestens sechzehn Stunden waren vergangen, seit ich mich selbst nach Hause telepathiert hatte. Vielleicht hatte schon jemand anders die Behörden benachrichtigt.
    Oder die Leiche einer Radioberühmtheit rottete unbemerkt im Gruselkabinett vor sich hin.
    Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und schaltete den

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