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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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noch hübscher geworden, seit wir uns getrennt haben.«
    »Ich kann es einem Typen sehr wohl verübeln, dass er’s probiert, also hab doch bitte keine Hemmungen, es mit einer von deinen brillanten Entschuldigungen zu versuchen! Ich bin ganz Ohr.«
    Ich hatte mein Haar mit einer von diesen großen Klammern zusammengefasst, damit es in der Wanne nicht nass wurde; jetzt öffnete ich sie und ließ die Locken über meinen Rücken herunterfallen.
    Tom streckte seinen Arm aus und griff nach einer der welligen Strähnen. »War dein Haar immer so lang? Es ist sehr sexy.«
    Dann neigte er den Kopf und inspizierte das Pflaster an meinem Hals. »Was ist das denn?« Er berührte es mit einem Finger.
    Ich schlug seine Hand zur Seite.
    »Ein hässlicher Knutschfleck, wenn du’s genau wissen willst. Nichts, was meine Patienten unbedingt zu sehen brauchen.«
    Er zog die Augenbrauen hoch und lächelte.
    »Ein Knutschfleck, ja? Steckt da jemand sein Territorium ab?«
    »Du bist ein sexistisches Schwein, Dr. Radcliffe!«
    Er ließ einen Finger über die Oberseite einer meiner Brüste gleiten und zeigte mir das »Charmanter Schuft«-Gesicht, an das ich mich so gut erinnerte.
    Ich nehme an, alten geilen Hunden kann man wirklich keine neuen Kunststückchen mehr beibringen
.
    Ich lächelte, packte seinen Finger und bog ihn zurück, so dass er vor Schmerz aufquiekte.
    Er rieb sich den Finger und begann mit einer Tirade darüber, wie irrational ich mich aufführte, dass Frauen immer so emotional sein mussten, und das Ganze einfach nur, weil er mir gezeigt hatte, dass er mich attraktiv fand.
    Ich ging auf nichts davon ein, weil ich wusste, worauf das hinauslief, und ich hatte diese Spielchen bereits satt. Er konnte einfach nicht glauben, dass eine Frau ihn zurückwies – dass seine Anmache nicht funktionierte. Ich erinnerte mich an meine Eifersucht damals, als wir noch zusammen gewesen waren, weil Tom einfach nicht anders konnte, als mit jeder Kellnerin, Sekretärin oder Büroangestellten zu flirten, der er begegnete. Warum hatte ich seine armselige Unsicherheit hinter alldem nie bemerkt? Und warum hatte ich mir immer selbst die Schuld gegeben?
    »Ich werde in ein paar Minuten abgeholt – wir gehen in einen Club in der Stadt. Ich wollte dich deswegen anrufen, aber ich hab’s vergessen«, erklärte ich, das Gesicht dicht vor dem Spiegel, um die Wimperntusche auftragen zu können.
    Und wie auf ein Stichwort klopfte unten jemand an die Tür.
    Tom drehte sich um und stürzte die Treppe hinunter, während er brüllte: »Ich gehe schon!« Ich hätte Geld darauf gewettet, dass er davon ausging, die Person, die mich abholte, wäre weiblichen Geschlechts.
    Die Stimmen drangen durch das kleine Haus klar zu mir herauf.
    »Ist Kismet da?«, fragte Alan, jede Silbe eine Spur höher als zuvor, als überlegte er einen Augenblick lang, ob er an die falsche Tür geklopft hatte.
    Ein paar Sekunden hörte ich gar nichts; dann hatte Tom sich offensichtlich erholt und seine angeborene Selbstgefälligkeit wiedergefunden. »Ja, natürlich, kommen Sie doch herein. Ich bin ein alter Freund von ihr. Tom. Tom Radcliffe.«
    Ich rief die Treppe hinunter: »Ich komme gleich, Alan – bloß ein paar Minuten! Tom, besorg ihm etwas zu trinken!«
    Ich ging ins Schlafzimmer und zog die Sachen an, die ich für den Abend herausgeholt hatte; dann kehrte ich ins Bad zurück, um letzte Hand an mein Haar und Make-up zu legen. Ich besprühte mich sogar mit einem Hauch von dem Parfum, das mir eine Freundin von der letzten Reise nach Paris mitgebracht hatte.
    Ich war geradezu aufgeregt, als ich die Treppe hinunterging und mich den beiden Männern im Wohnzimmer anschloss.
    »Wow, du siehst ja fabelhaft aus«, sagte Alan, »zum Anbeißen! Und du riechst wunderbar.«
    »Ja, das tust du wirklich«, stimmte Tom zu.
    Ich bedankte mich im Stillen bei der hilfsbereiten Verkäuferin, die mich dazu überredet hatte, ein paar modische Teile und diese Stücke in leuchtenden Farben zu kaufen. Vielleicht wurde es Zeit, ihr einen weiteren Besuch abzustatten.
    Ich hatte nicht gewusst, was ich in einen Club anziehen sollte, weil es Jahre her war, seit ich zum letzten Mal in einem gewesen war, aber ich ging davon aus, dass Jeans unmöglich falsch sein konnten. Ich besaß ein teures Paar Jeans, die ich vor ein paar Monaten gekauft und noch nie getragen hatte, und die Länge passte wunderbar zu den hohen Absätzen meiner schwarzen Lieblingsstiefel. Ich würde heute Abend nochgrößer sein als sonst,

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