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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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immer darauf verlassen, dass er seine Interessen im Auge behalten würde, ganz gleich, was sonst noch vor sich gehen mochte.
    »Er hat gesagt, er würde zurückkommen, sobald er kann.«
    Zoë streckte den Arm aus, legte ihre Finger um Toms Kinn und drehte seinen Kopf zu sich herum. »Wer weiß, Tommyboy, vielleicht willst du ja gar nicht nach Hause gehen. Der Abend ist noch jung. Komm, gehen wir tanzen!« Sie zog ihn vom Tisch weg auf die Tanzfläche hinaus.
    »Aber geh nicht ohne mich!«, rief Tom über die Schulter zu mir zurück. Devereux lachte leise.
    »Dein Freund ist ein interessanterMensch. Dich mit mir zusammen zu sehen hat bei ihm einen Sturm von Emotionen ausgelöst. Jetzt macht er sich Gedanken darüber, dass es ein Fehler gewesen sein könnte, dich gehenzulassen. Er ist dabei, es sich noch einmal zu überlegen.«
    »Bist du eifersüchtig?«, platzte ich, ohne nachzudenken, heraus. Was war ich eigentlich – ein vierzehnjähriger Teenager?
    Er kam näher und hüllte mich wieder in seinen wunderbaren würzigen Duft ein. Seine Augen schimmerten in dem dämmerigen Licht, und seine Stimme strömte wie Musik. »Nein, ich bin nicht eifersüchtig. Deiner Gefühle für mich bin ich mir sicher. Was dich und mich verbindet, geht über kleinliche menschliche Emotionen hinaus.«
    Ich erwog kurz, darauf zu beharren, dass ich keinerlei Gefühle für ihn hegte. Aber wie konnte ich jemanden anlügen, der die Fähigkeit zu besitzen schien, meine Gedanken und Empfindungen zu lesen – ob ich es mir jetzt vorstellen konnte oder nicht? War das nun der Wunschtraum jeder Frau oder ihr größter Alptraum?
    So fragte ich stattdessen: »Wenn ich dir jetzt wieder in die Augen sehe, klettere ich als Nächstes zurück auf deinen Schoß?«
    Er lachte, ein schallendes Auflachen, das sich über mich ergoss wie warmer Honig. »Nein. Du kannst mich ansehen und dabei sitzen bleiben.«
    Ich fing seinen Blick auf und dachte: »Küss mich!«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl.« Und er drückte seine weichen warmen Lippen auf meine und nahm mich wieder mit in das tiefe, selige, zeitlose Universum, in dem nur wie beide existierten. Die Geräusche des Raums verklangen im Hintergrund. Jeder Mensch im Club verschwand. Devereux schob behutsam die Zunge in meinen Mund und erforschte mich, und ich erwiderteden Gefallen, den er mir tat. Ich hörte die kleinen Seufzer, die ich selbst ausstieß. In meinen Gedanken sagte er: »Ich will dich.«
    Mein Körper schmerzte vor Verlangen nach ihm. Vielleicht waren es einfach die aufgestauten sexuellen Bedürfnisse der letzten beiden Jahre, vielleicht war es auch meine Reaktion auf seinen unglaublichen Kuss, aber ich konnte an nichts anderes mehr denken als an heißen, leidenschaftlichen Sex mit Devereux.
    Wir lösten uns widerwillig voneinander.
    »Komm, lass dir den Rest meines Clubs zeigen!«
    Er stand auf, streckte mir seine Hand hin, und ich nahm sie.
    Ich glitt von der Bank, stellte mich auf die Zehenspitzen und suchte den Raum ab. »Ich sollte Tom sagen, wohin ich gehe. Nicht, dass er es verdient hätte. Es würde ihm recht geschehen, wenn ich ihn hier einfach sich selbst überließe.«
    Devereux neigte seinen Kopf zur Seite. »Hattet ihr eine Meinungsverschiedenheit?«
    »Manchmal lasse ich mich von seiner Arroganz aus der Fassung bringen, obwohl ich es eigentlich besser wissen müsste. Auf eine ziemlich verdrehte Art ist er fast wie ein Verwandter.«
    Er lächelte. »Ah. Aber mach dir keine Sorgen, Zoë wird ihm sagen, dass du mit mir zusammen bist.«
    »Wie meinst du das, Zoë wird’s ihm sagen? Woher soll sie das wissen?«
    »Ich habe in Gedanken mit ihr gesprochen und die Nachricht weitergegeben. Komm!«
    Wir gingen die Stufen von unserer Nische hinunter und hinaus in den Hauptraum des Clubs. Devereux hielt meine Hand fest und führte uns durch die Menschenmenge, die sich wie durch Magie vor uns zu teilen schien und plötzlich einen Pfad durch die Masse enggedrängter Körper freigab.
    Wir kamen an der sarkophagförmigen Bar vorbei, wo die Ledergöttin mit einer Gruppe von Männern beschäftigt war, die mit herunterhängendem Unterkiefer ihre Barfrauqualitäten bestaunte. Am Ende der Bar stießen wir auf eine alt aussehende hölzerne Tür. Vor ihr saß auf einem Schemel ein großer muskulöser Mann mit langem grauen Haar und in der klassischen Bikermontur.
    Als wir näher kamen, sprang er auf, schob seinen Hocker hastig zur Seite und öffnete uns die Tür. Entweder hatte er zu viel Koffein im Blut,

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