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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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ignorieren sollte. Das ist das Letzte, woran ichmich erinnere, bevor ich heute Morgen auf dem Friedhof aufgewacht bin.«
    Ich erzählte ihm von dem Mausoleum, dem Sarg, in dem ich aufgewacht war, den Leichen und meinem Zusammentreffen mit den beiden Polizisten. Er saß schweigend da, während ich sprach, und schüttelte den Kopf.
    »Ich habe ein paar wirklich üble Erfahrungen gesammelt, seit ich beim FBI anfing, aber nichts davon war annähernd so schlimm wie das, was du da erzählt hast. Jetzt tut es mir wirklich leid, dass ich so ein Arschloch war, als du nach Hause gekommen bist.«
    »Entschuldigung angenommen. Wir waren alle beide ziemlich erledigt. Ich bin froh, dass es vorbei ist – na ja, von dem Medienzirkus einmal abgesehen. Ich nehme an, ich kann’s nicht noch länger verdrängen, also sag’s mir: Wie übel ist es? Was haben sie im Fernsehen über mich gesagt?«
    »Ziemlich genau das, was zu erwarten war. Sie haben sämtliche okkulten Elemente hochgespielt und dich dauernd als die Vampirtherapeutin beschrieben, während sie das belächelten. Ich nehme an, du wirst eine Erklärung abgeben müssen, wenn du so weit bist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie verschwinden, ohne dass du mit ihnen redest. Das ist wahrscheinlich nicht ganz die Richtung, die du dir für deine Karriere vorgestellt hast, nicht wahr?«
    In diesem Augenblick hörten wir ein knackendes Geräusch, mit ihm kam ein leichter Luftzug, und Devereux erschien mitten in meinem Wohnzimmer.

Kapitel 15
    Kismet!«
    Was zum Teufel? Wo kommt der auf einmal her? Und … heiliger Bimbam, sieh ihn dir bloß an

    Statt seiner üblichen engen Lederkleidung trug Devereux einen wunderschönen anthrazitgrauen Anzug und ein prachtvolles türkisfarbenes Seidenhemd. Die Farbe der Seide ließ die seiner Augen noch schillernder wirken als sonst. Sein Haar leuchtete wie flüssiges Mondlicht. Er hätte soeben den Seiten eines teuren europäischen Herrenmodemagazins entstiegen sein können.
    Weil ich keine Ahnung hatte, was er mit seiner Zeit anfing, konnte ich mir auch nicht vorstellen, woher er gerade in seiner eleganten Aufmachung kam. Ich verspürte einen kurzen Stich der Eifersucht bei dem Gedanken, dass er sich für eine Frau hergerichtet haben könnte. Vielleicht für seine Assistentin Luna oder eine andere der makellos attraktiven Damen, die in seinem Laden arbeiteten.
    Aber andererseits – welches Recht hatte ich eigentlich, eifersüchtig zu sein, nachdem ich gerade den größten Teil des Nachmittags damit verbracht hatte, zu duschen und Doktorspiele mit einem obsessiven, gutausgestatteten FBI-Agenten zu spielen?
    Devereux glitt zu mir herüber, schwang die Arme um meine Taille, hob mich vom Boden hoch und küsste mich nachdrücklich. Und dann küsste er mich wieder.
    Ich war fassungslos, offenbar aber nicht abgeneigt, denn zu irgendeinem Zeitpunkt hatte ich ihm die Arme um den Hals gelegt und den Kuss erwidert. Interessant, diese ganz neuen instinktiven Verhaltensweisen, die ich mir im Umgang mit Devereux zugelegt zu haben schien!
    Er ließ seine Lippen zu meinem Ohr gleiten und flüsterte: »Ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt wie gestern, als ich dich nicht finden konnte. Wenn du zu Schaden gekommen wärst, wäre meine Rache fürchterlich gewesen!«
    Mein ganz eigener, persönlicher Racheengel. Er sieht aus wie ein Gott und redet wie eine Figur aus einem historischen Liebesroman. Ich habe wirklich ein Händchen für Männer!
    »Geht es dir gut? Hat der Dunkle dich verletzt?«
    »Äh …«
    Da ist er wieder – dieser Hirnschmelzprozess, der jedes Mal einsetzt, wenn ich weniger als drei Meter von Devereux entfernt bin. Aber rede einer von schlechtgewählten Zeitpunkten …
    Denn Alan war vom Sofa aufgesprungen, eine Mischung aus Verwirrung und Wut im Gesicht. »Hey, Devereux! Was geht hier vor? Was soll das da eigentlich?«
    Trotz der Tatsache, dass es gar nicht einfach für einen Mann ist, bedrohlich zu wirken, wenn er zu kurze rosa Gymnastikhosen und ein T-Shirt mit feministischem Aufdruck trägt – Alan ließ keinen Zweifel daran, dass er eine Antwort erwartete.
    Aber Devereux war nicht an einer Auseinandersetzung interessiert. Er hob mich auf den Armen hoch, sah zu Alan hinüber und flüsterte mit seiner unglaublichen Stimme: »Du bist müde, mein Freund. Leg dich jetzt auf das Sofa und schlaf!«
    Und Alan tat genau das.
    Er rollte sich auf dem Sofa zusammen, gab ein paar leise Schnarchgeräusche von sich und schlief lächelnd

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