Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
Vom Netzwerk:
ein.
    Wow! Das war eindrucksvoll – und beunruhigend. Sollte ich jetzt nicht Theater machen? Und sollte ich mich sorgen, weil ich mich daran gewöhnen könnte, so herumgetragen zu werden?
    Devereux wandte seine Aufmerksamkeit wieder mir zu. »Du musst jetzt mit mir kommen.«
    Ich hörte ein Sausen wie von Wind, ein Geräusch, das mich an knisternde Elektrizität erinnerte, und einen Moment später standen wir in Devereux’ privatem Zimmer im Keller seines Clubs.
    Er setzte mich ab, und ich stand mit Schwindelgefühl und einem Rumoren im Magen da und versuchte, mir über etwas klarzuwerden, das zu verstehen unmöglich war. Was auch immer gerade passiert war, es hatte sich auf meinen Gleichgewichtssinn ausgewirkt – ich war mir nicht sicher, ob ich meinen Beinen im Augenblick ihre übliche Aufgabe zumuten konnte, mich aufrecht zu halten.
    »Bitte, komm her und setz dich! Du siehst nicht gut aus.« Devereux brachte einen kleinen Stuhl und schob ihn mir sachte gegen die Kniekehlen, und ich nahm Platz. Ich sah mich in dem Raum um und erkannte die Bilder an den Wänden, die Künstlermaterialien und das merkwürdige Arrangement von Flaschen auf dem Tisch.
    Als ich dort saß und versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden, wurde ich zunehmend ärgerlich. Die Reise mit Devereux’ unsichtbarem Transporter – oder was er auch verwendet haben mochte, um mich von dem Ort, an dem ich gerade noch gewesen war, zu dem Ort zu bringen, an dem ich mich befand – hatte den freundlichen Gefühlen, die sein Kuss in mir ausgelöst hatte, entschieden einen Dämpfer versetzt. Ich war sauer – und ich hatte es ganz extrem satt, mich an Orten wiederzufinden, die irgendein männliches Wesen für mich ausgesucht hatte, ohnemich zu fragen. Irgendwo in meinem Hirn brannte eine Sicherung durch.
    So, jetzt reicht’s! Schluss mit der Manipuliererei und dem Herumgezerrtwerden!
    Ich sprang von meinem Stuhl auf, zitternd vor Rage, mit der ganzen Wut einer Frau, die sich nicht ernst genommen fühlt, und baute mich unmittelbar vor Devereux auf. Der ganze Ärger, der sich in den vergangenen Stunden aufgebaut hatte, brach explosionsartig aus mir heraus, als ich ihn anschrie.
    »Ich will mich aber nicht setzen! Ich will überhaupt nicht hier sein! Du hattest kein Recht, mich herzubringen. Ich habe dich nicht darum gebeten, mich herzubringen. Ich bin müde. Ich will bei mir zu Hause sein, in meinem eigenen Bett. Ich habe deinen ganzen Müll satt!« Ich schlug ihm mit der Faust in die Magengrube, und dann wich ich mehrere Schritte zurück, fassungslos über das, was ich getan hatte. Ganz entschieden ein Fall von vorübergehender Unzurechnungsfähigkeit.
    Er keuchte und beugte sich nach vorn. Ich hatte es endlich fertiggebracht, etwas zu tun, das ihn überraschte. Er starrte mich mit offenem Mund an, die Augen aufgerissen, während seine Augenbrauen sich langsam in Richtung Haaransatz schoben. Dann lachte er auf und schlug sich mit einer Hand auf den Oberschenkel.
    Er richtete sich grinsend auf. »Oh! Ich habe mich schon gefragt, wann du deinen Gefühlen endlich freien Lauf lassen würdest. Es freut mich, dass du beschlossen hast, sie mit mir zu teilen.«
    Ich runzelte die Stirn. Es besserte meine Laune nicht, dass er sich über meinen Ausbruch zu amüsieren schien. Genau genommen gab er sich geradezu überlegen – als hätte er diesen Ausbruch wissentlich provoziert.
    Und damit brach der Damm endgültig. »Sie mit dir teilen?«, fauchte ich. »Ich werd’s dir zeigen, wie ich sie mit dir teile. Du selbstgefälliges Arschloch!«
    Ich habe keine Ahnung, wie ich es anstellte, aber ich schaffte es, mich auf ihn zu stürzen – mit einer Art Hechtsprung, die Hände nach seinem Hals ausgestreckt. In diesem Augenblick dachte ich nicht daran, dass ein Angriff auf einen Vampir, wenn er wirklich einer war, möglicherweise unvorhersehbare Folgen haben könnte. Ein Teil von mir weigerte sich nach wie vor zu akzeptieren, dass Devereux wirklich etwas so Fürchterliches wie ein Blutsauger sein konnte. Aber ich musste zugeben, dass er wirklich über außergewöhnliche körperliche Kraft zu verfügen schien – von dieser Mit-Gedankenkraft-Reisen-Geschichte einmal ganz abgesehen.
    Mit einer mühelosen Bewegung fing er meine Handgelenke in einer Hand, legte mir seinen freien Arm um die Taille und rang mich lachend auf den Fußboden hinunter.
    Ihn lachen zu hören machte mich natürlich nur noch wütender, und festgehalten zu werden bereitete allen Hemmungen ein Ende,

Weitere Kostenlose Bücher