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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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jemals gesagt, dass es ziemlich unhöflich ist, unaufgefordert Gedanken zu lesen?«
    Er nickte. »Ich bitte um Entschuldigung.«
    Dann winkelte er den Arm an, so dass ich meine Hand in seine Armbeuge legen konnte.
    »Die Reise zu unserem Ritualort kann dazu führen, dass du dich schwindlig und kurzzeitig unwohl fühlst. Es wird schnell vorbeigehen.«
    Was?! Jedes Mal, wenn ich anfange, mich mit der Sache anzufreunden, sagt er wieder irgendetwas Merkwürdiges
.
    In einem kurzen Augenblick der Panik erwog ich, zur Tür hinauszuflüchten, aber dann entschied ich, dass ich auf meinen hohen Absätzen nicht weit kommen würde. Ich musste mich ein paarmal räuspern, bevor ich sprechen konnte.
    »Wohin gehen wir denn? Und wie kommen wir dorthin?«
    Wir gingen in sein Büro hinüber und auf etwas zu, das aussah wie eine massive Wand.
    »Unser Ziel liegt in einer anderen Dimension, und wir werden mit Gedankenkraft reisen.«
    Bevor ich protestieren oder auch nur die Hand heben konnte, um meinen Kopf vor dem Zusammenprall mit der Mauer unmittelbar vor mir zu bewahren, hörte ich wieder das Rauschen der Luft, das ich auch wahrgenommen hatte, als Devereux mich aus meinem Haus geholt hatte. Ich spürte, wie mein Haar sachte nach hinten geweht wurde, und etwas an meinem Gleichgewicht veränderte sich. Ich hätte gesagt, dass wir in Bewegung waren, aber es ähnelte keiner Bewegung, die ich je zuvor erfahren hatte. Am ehesten erinnerte es mich an eine Erfahrung, die ich einmal in einem Aufzug gemacht hatte, als die Kabine im freien Fall mehrere Stockwerke abstürzte, bevor der Kontrollmechanismus sie zum Stehen brachte. Mein Magen rumorte, und wenn Devereux mich nicht gehalten hätte, hätten meine Knie nachgegeben.
    Ich bin mir nicht sicher, wann es geschehen war, aber ichmusste die Augen geschlossen haben, denn als wir zum Stehen kamen, öffnete ich sie.
    Und ich hatte keine Worte für das, was ich sah.
    Ich stand auf einer Wolke in einem riesigen von Kerzen erhellten Raum, und wir schienen ringsum von Hunderten von Leuten umgeben zu sein.
    Devereux strich mir behutsam mit einem Finger über die Wange, und ich wandte mich ihm zu.
    Er griff nach meiner Hand und führte mich einige Schritte vorwärts.
    »Es ist mir eine große Freude, dich Lady Amara vorzustellen.«
    Eine wunderschöne Frau mit langem hellblonden Haar kam auf uns zu. Sie trug ein atemberaubendes weißes Kleid, und ein warmes Lächeln erhellte ihr Gesicht. Sie sah Devereux so ähnlich, dass sie seine Schwester hätte sein können.
    Sie trat dicht vor mich, hob das Pentagramm an, das auf meiner Brust lag, und sah mir in die Augen.
    »Willkommen, Kismet. Du bist also endlich doch gekommen. Ich bin Devereux’ Mutter.«

Kapitel 17
    Devereux hatte vollkommen recht gehabt mit seiner Warnung, ich würde mich nach unserem interdimensionalen Ausflug möglicherweise schwindlig fühlen. Ich hatte ein wattiges Gefühl im Kopf und ein lautes Summen in den Ohren. Ein Teil von mir mutmaßte, dass ich gestürzt sein und mir eine Kopfverletzung zugezogen haben musste, was vermutlich auch der Grund dafür war, dass ich jetzt sowohl optische als auch akustische Halluzinationen hatte.
    Ich redete mit Devereux’ toter Mutter? Während ich auf einer Wolke stand?
    Nachdem ich meine vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit akzeptiert hatte, war ich in der Lage, mich zu entspannen und meinen Spaß an dieser Erfahrung zu haben. Schließlich war dies ganz offensichtlich einfach ein Traum. Ein erstaunlicher, esoterischer, sehr klarer Traum. Es kam mir vollkommen plausibel vor, dass ich das Bild der schönen blonden Frau aus dem Porträt in Devereux’ Zimmer in meinen Traum mitgenommen hatte und dass das wattige Gefühl in meinem Kopf sich symbolisch als eine Wolke darstellte.
    Ich setzte ein Lächeln auf, von dem ich hoffte, dass es ermutigend wirkte, und flötete: »Okay. Natürlich. Unbedingt. Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Lady Amara.«
    Sie nickte. »Einfach Amara, bitte.«
    Die beiden wechselten einen Blick; dann trat Devereux vor mich, legte mir einen Finger unter das Kinn und hob mein Gesicht an, so dass sein Blick in meinen Augen forschen konnte.
    Er runzelte die Stirn. »Kismet? Geht es dir gut? Deine Gedanken rasen wie ein Film im Schnellvorlauf.«
    Er nahm seinen Finger fort, starrte mich aber immer noch an.
    Ich lächelte. »Aber natürlich! Es ist ein fantastischer Traum. Viel erfreulicher als die ganzen blutigen, beängstigenden Alpträume, die ich in letzter Zeit

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