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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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indem ihr unsere heilige Stätte besetzt haltet. Es ist dies in der Tat ein bedeutender Tag und ein großer Anlass für mich, denn meine Mutter ist hier. Begrüßt nun meine Gefährtin Kismet in unserem Kreis!«
    Was?! Ich bin seine Gefährtin? Warum funktioniert mein Hirn eigentlich nicht?
    Er wies mit einer anmutigen fließenden Bewegung von Hand und Arm auf mich, und die Umstehenden sprachen im Chor Worte in der exotisch klingenden Sprache.
    Seit der Gesang abgebrochen war, begann mein Geist allmählich, wieder klarer zu werden, und mein Körper schien mir langsam wieder zu gehorchen. Amara ließ meine Hand los, blieb aber neben mir stehen.
    Jetzt streckte Devereux beide Hände nach vorn, und wie aus dem Nichts erschien ein großer goldener Kelch in ihnen. Er hob ihn über seinen Kopf und ging mit ihm die Innenseite des Kreises ab, während er zugleich einen unverständlichen Monolog in der geheimnisvollen sonoren Sprache rezitierte.
    Er bot einen lohnenden Anblick dabei. Er glitt dahin wie ein Tänzer, sein Mantel blähte sich hinter ihm, seine nackte Brust schimmerte im Kerzenlicht. Mein Geist war klar genug, um gefesselt zu sein, mein Körper wach genug, um erregt zu sein. Tatsächlich war ich aus irgendeinem Grund sogar sehr erregt. Meine plötzlich harten Brustwarzen rieben sich an dem seidigen Stoff meines Kleides, meine Brüste drohten aus dem Korsett hervorzubrechen, und die Gegend zwischen meinen Beinen wurde heiß und feucht.
    Dann kam Devereux und stand vor mir, setzte den Kelch auf dem Fußboden vor meinen Füßen ab, warf den Mantel von sich und führte – weil es keine bessere Bezeichnung dafür gibt – einen erotischen Tanz für mich auf.
    Seine Bewegungen hatten keine Ähnlichkeit mit seiner üblichen eleganten, beherrschten Art. Seine Hüften kreisten, seine Bauchmuskeln wogten, und seine Arme durchschnitten die Luft in Bewegungen, die ebenso anmutig wie absichtsvoll wirkten. Er warf den Kopf zurück, und sein platinfarbenes Haar peitschte; sein Gesicht war ausdruckslos, als hätte er sich in der Ekstase verloren.
    Energie schien in Wellen von ihm auszuströmen, während er tanzte. Ich spürte, wie die Erregung sich in mir aufstaute, bis ich mir sicher war, ich würde explodieren, wenn er mich nicht bald berührte. Und als ich den Ausdruck auf den Gesichtern einiger der Umstehenden bemerkte, wurde mir klar, dass ich nicht die Einzige war, die so empfand.
    Schweiß glänzte auf Devereux’ Haut wie flüssige Diamanten. Er bewegte seine Hände in suggestiven Bewegungen über seinen Körper hin, während sein Blick meinen festhielt. Dann beugte er sich über mich, öffnete den Mund und ließ langsam und betont die Zunge über seine Oberlippe gleiten. Seine Reißzähne waren vollständig ausgefahren, und als er mich küsste, hielt er meine Unterlippe mit ihnen fest und ließ sie dann wieder los.
    Ich keuchte in dem Glauben, er hätte mich gebissen, aber ich schmeckte kein Blut. Meine erogenen Zonen brannten vor Sehnsucht und schmerzten vor Verlangen. Mein Herz pochte doppelt so schnell wie sonst. Ich war so aufgepeitscht und erregt von seinem Tanz, dass ich mir sicher bin, er hätte einen halben Liter nehmen können, und ich hätte mich nicht beschwert.
    Ich stellte fest, dass ich nach vorn bis zur Kante des Sessels gerutscht war – wahrscheinlich in der Erwartung, mich bei der allerersten Gelegenheit auf Devereux zu stürzen. Und seltsamerweise schien mich der Gedanke an ein in aller Öffentlichkeit mit ihm vorgeführtes erotisches Zwischenspiel nicht weiter zu stören.
    Alles, worauf es ankam, war jetzt, das Nötige zu tun, damit er mich wieder berührte.
    Aber stattdessen hob er den Kelch auf, glitt zu dem Ring der Umstehenden hinüber, und dann brach die Hölle los.
    Als Devereux sich der Menge näherte, schien etwas wie eine kollektive Raserei zu entstehen, eine Erregung, die sich in demgesamten Kreis ausbreitete. Urtümliche Geräusche zerrissen die Luft, Klagelaute, Seufzen, Stöhnen und Aufheulen. Manche der Anwesenden schienen in Krämpfe zu verfallen; ihre Glieder zuckten und wanden sich, ihre Köpfe schlugen vor und zurück auf Hälsen, in denen kein Knochen mehr verblieben zu sein schien. Andere sprangen mit manischer Energie auf und ab, als wären sie Gefangene in der Gewalt eines sadistischen Marionettenspielers.
    Während er den Kelch in seiner linken Hand hielt, beschwor Devereux ein Messer oder einen Dolch, der plötzlich in seiner rechten erschien.
    Er sah der Frau, die ihm in dem

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