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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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zu lassen, und mein Haar hatten sie in langen offen herabfallenden Locken arrangiert. Sie hatten einen feinen funkelnden Silberpuder darübergestäubt, und zum Abschluss legten sie mir das Pentagramm um den Hals. Es lag genau in dem Spalt, den das tiefausgeschnittene Kleid und die enge Korsage zum Vorschein brachten.
    Wobei die Existenz des Spalts mir kaum jemals Probleme verursacht hatte. Ihn zu eliminieren war immer die schwierigere Aufgabe gewesen. Der Gedanke an das genetische Erbe meiner Mutter brachte mich auf die Überlegung, was sie sagen würde, wenn sie mich in diesem Augenblick sehen könnte. Wenn sie und mein Vater mich zuvor schon für etwas merkwürdig gehalten hatten – jetzt würden sie wahrscheinlich in einen anderen Bundesstaat ziehen und darauf verzichten, eine Nachsendeadresse anzugeben.
    Mit einem Mal hoben alle Frauen gleichzeitig den Kopf, als lauschten sie auf etwas, das ich nicht hören konnte. Dann trieb Devereux’ betörende Stimme durch die offene Tür zu uns herein.
    »Kismet? Sollen wir gehen?«
    Mein Gefolge geleitete mich zurück in den Wohnraum, denn ich war etwas unsicher auf den dünnen Absätzen meiner Schuhe. Es waren vielleicht keine Stilettos, aber sie waren auch nicht weit davon entfernt.
    Er stieß ein hörbares Keuchen aus, als er mich sah. Und ich reagierte genauso, als ich ihn zu Gesicht bekam.
    Er kam elegant auf mich zu, streckte beide Hände aus undgriff nach meinen. »Deine Schönheit macht mich demütig. Ich bin überwältigt!«
    »Äh …«
    Es wird allmählich ein bisschen ärgerlich, dass mein Hirn in den Urlaub verschwindet, sobald ich in Devereux’ Nähe bin. Ich hatte keine Ahnung, dass Begehren so rauschhaft sein kann …
    Er lächelte und wirbelte mich in einer Tanzfigur herum, so dass mein Kleid sich rings um mich in einer Spiralbewegung vom Boden hob.
    Er sah spektakulär aus.
    Er war in weiches cremefarbenes Leder gekleidet, und seine Hose war ihm unverkennbar auf den hageren muskulösen Körper geschneidert worden. Sie saß an ihm wie ein perfekter Handschuh, der Hosenbund eben oberhalb der Hüfte. Ein Streifen aus weichem platinblonden Haar zog sich an seinem Bauch abwärts und verschwand in der Hose. Von diesen feinen verlockenden Haaren abgesehen, war seine Brust vollkommen glatt, was ich mühelos beurteilen konnte, denn er trug kein Hemd. Seine Bauchmuskeln waren klar ausgeprägt, und von Zeit zu Zeit erschienen kurz seine Brustwarzen unter dem offenen bodenlangen Mantel, der sich bewegte wie etwas, das weicher war als Leder – oder vielleicht war dies auch die Art, wie teures Leder sich bewegte.
    Und mitten auf seiner Brust glänzte das antike Medaillon, das er auch getragen hatte, als er das erste Mal in meiner Praxis aufgetaucht war.
    Die Farbe seines Haars verschmolz mit der seiner Kleidung; es strömte ihm über die Schultern, lang, weich und betörend. Das Blaugrün seiner Augen funkelte wie von einem inneren Feuer erhellt; sie leuchteten, als hätte ein Alchemist Smaragde und Saphire miteinander vereint.
    Als wir uns in unserem ungeplanten Tanz wiegten, war ich wie gebannt von dem Anblick, den er bot, ganz in Leder und ohne Hemd. Seine rosigen Brustwarzen, die unter den Kanten des Mantels sichtbar wurden, hoben sich klar von seiner hellen Haut ab und erregten meine Aufmerksamkeit – und meine Fantasie. Etwas an dem Licht ließ es aussehen, als pulsierte das Medaillon auf seiner Haut. Ich musste gegen die Versuchung ankämpfen, ihn zu berühren, mit meinen Händen über seine Brust zu streichen.
    Irgendwann kamen wir zum Stehen, und endlich fand ich meine Stimme wieder.
    »Du siehst unglaublich aus! Am liebsten möchte ich dir mit den Fingern durchs Haar fahren und deine Brust ablecken.«
    Mein Ausbruch verblüffte mich selbst, und ich spürte, wie ich vor Verlegenheit rot wurde.
Habe ich das wirklich laut ausgesprochen? Habe ich mich jetzt schon von dieser Sekte vereinnahmen lassen?
    Er ließ meine Hände los und lachte, bis ihm die Tränen in den Augen standen. Er wischte sie fort und nahm mein Gesicht in beide Hände.
    »Ich danke dir! Ich war noch niemals so geschmeichelt. Ich hoffe, du wirst deine Meinung nicht geändert haben, wenn wir später allein sind.«
    Wenn wir später allein sind? Immerhin scheint er davon auszugehen, dass ich diese Zeremonie in einem Stück überstehen werde
.
    Er neigte den Kopf zur Seite und lächelte.
    »Wie ich bereits sagte: Ich schwöre, dass du nicht in Gefahr geraten wirst.«
    »Hat irgendjemand dir

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