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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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hätte nicht gedacht, dass einer von ihnen jemals wieder gezwungen wäre, hilflos mitanzusehen, wie ein anderer solche Qualen erleiden musste. Schweigend ließ er sich von ihr in das Bad neben der Küche führen, wo sie ihm die Hand wusch und verarztete.
    Fünfzehn Minuten später, nachdem er kurz meditiert hatte, um seine Gedanken auf das Positive, nicht das Negative zu konzentrieren, ging er ins Wohnzimmer, wo Judd und Lindsay Nics Bruder Gesellschaft leisteten. In dem Moment, als Griff den Raum betrat, stand der junge Mann auf und kam auf ihn zu. Lindsay und Judd entschuldigten sich. Griff und Charles David trafen sich auf halbem Wege und reichten sich die Hände. Charles David war ein großer, muskulöser, außergewöhnlich gutaussehender Mann mit dunklem Haar und Augen, die Griff an Nics erinnerten. Überhaupt ähnelten sich Bruder und Schwester beinahe wie Zwillinge.
    Nach dem Händedruck legte Griff eine Hand auf den Arm Charles Davids. »Ich habe mit Ihrer Schwester gesprochen. Sie lebt.«
    Tränen stiegen dem jungen Mann in die Augen. »Wie? Wann? Ich verstehe nicht.«
    »Kommen Sie. Setzen Sie sich.« Griff führte ihn hinüber zum Sofa, wo sie sich einander gegenübersetzten. »Ihr Entführer hat mich ihre Stimme hören lassen. Er hatte ihr befohlen, mir den zweiten Hinweis zu geben, den er für den zehnten Tag zugesagt hatte.«
    Charles David schluckte und räusperte sich. »Und sie hat Ihnen den Hinweis gegeben.«
    »Ja, nur nicht den, den sie mir eigentlich geben sollte. Sie rief die Worte ›Louisianamoos‹ und ›Vorkriegshaus‹.« Griff bemühte sich, ruhig zu bleiben, während er fortfuhr: »Ich hörte, wie er sie anschrie, und dann wurde das Gespräch unterbrochen.«
    Griff und Charles David sahen sich an, und ihre Blicke sagten mehr als Worte. Sie wussten beide, dass Nic einen hohen Preis für diese Nachricht bezahlte.
    »Ich habe die Information an Doug Trotter und meinen Assistenten Sanders weitergegeben, der sie an meine Agenten draußen übermittelt.«
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar für alles, was Sie tun, um Nicole zu finden«, sagte Charles David. »Ich weiß, dass Sie beide früher ziemlich verfeindet waren. Aber als ich das letzte Mal mit Nic sprach, erzählte sie mir, dass sie ihre Meinung über Sie wohl revidieren müsste. Nachdem sie mit Ihnen zusammengearbeitet und Sie näher kennengelernt hatte, meinte sie, Sie wären wohl doch nicht tödlich, sondern bloß gefährlich.«
    Griff lachte. »Das ist genau meine Nic!«
    Charles David beäugte ihn nachdenklich. »Sie mögen meine Schwester, und meine Schwester mag Sie. Für Sie ist Nic mehr als jemand, mit dem Sie zusammenarbeiten, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Dachte ich mir.«
    Als Griff aufstand, erhob auch Charles David sich.
    »Ich lasse Ihnen von Sanders Ihr Zimmer zeigen. Fühlen Sie sich hier wie zu Hause. Und falls Sie irgendwas brauchen, sagen Sie einfach Bescheid.«
    Wie aufs Stichwort erschien Sanders in der Tür. Griffin machte die beiden Männer bekannt, entschuldigte sich und ging in sein Arbeitszimmer. Dort schenkte er sich von seinem alten Scotch ein, leerte den Drink binnen weniger Minuten und schenkte sich nach.

    Er hatte sie gestern Abend unter Drogen gesetzt, und als sie heute Morgen aufwachte, war ihr linkes Schulterblatt wund, als hätte sie es sich über Nacht an der Ziegelmauer aufgescheuert. Weil sie gestern brav gewesen war und ihm eine gute Jagd bot, hatte er sie wieder ins Haus gebracht und ihr erlaubt, im Keller zu schlafen. Essen oder Wasser hatte er ihr allerdings nicht gegeben.
    »Ganz habe ich dir noch nicht verziehen, dass du ungehorsam warst«, hatte er gesagt.
    Nach Tagen ohne Essen hatte sie sich mittlerweile daran gewöhnt, dass ihr gelegentlich schwindlig wurde. Zum Glück fand sie täglich den kleinen Bach im Wald, so dass sie wenigstens Wasser hatte.
    Als er sie holen kam, fühlte sie sich etwas benommen, bemühte sich jedoch nach Kräften, einen klaren Kopf zu bekommen, ehe er sie für die heutige Jagd freiließ. Falls es ihr nicht gelang, wachsam zu sein und ihn immer wieder abzuschütteln, würde er sie bestrafen, indem er sie weiter hungern ließ und sie noch eine Nacht in den Käfig zwang.
    Heute war Tag vierzehn.
    Von dem Moment an, da sie im Morgengrauen mit ihm ihren Marsch in den Wald begann, spürte sie, dass etwas anders war. Er würde sie nicht umbringen. Dazu war es zu früh. Aber er hatte etwas für sie geplant. Eine Überraschung?
    Jeden Tag ließ er sie an derselben Stelle frei. Sie

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