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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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die Katze gefallen«, antwortete Tristan. Er lief hastig durchs Wohnzimmer und räumte Papierstapel von den Stühlen: von seiner Mutter die Fachzeitschriften über Kinderheilkunde, von seinem Vater die Andachtszeiten in der Krankenhauskapelle sowie fotokopierte Gebete, seine Trainingszeiten vom Schwimmen und alte Ausgaben von Sportmagazinen, außerdem die Schachtel mit Hähnchenteilen vom Abend zuvor. Seine Eltern würden sich wundern, warum er die Stapel weggeräumt hatte. Sie brauchten die Stühle normalerweise nicht, sie liebten es, im Wohnzimmer auf dem Boden zu sitzen.
    Gary beobachtete ihn und runzelte die Stirn. »Du glaubst also, deine Eltern werden die Katze mögen? Ist die Katze krank? Ist sie etwa religiös? Wenn deine Mutter, die Ärztin, sie nicht heilen kann und dein Vater, der Pfarrer, nicht für sie beten und ihr Ratschläge geben kann -«
    »Jedes Zuhause braucht ein Haustier«, unterbrach ihn Tristan.
    »Wo es Katzen gibt, sind die Menschen die Haustiere. Nur damit du es weißt, Tristan, Katzen haben ihren eigenen Kopf. Sie sind schlimmer als Mädchen. Wenn du glaubst, dass Ivy dich in den Wahnsinn treiben kann -Moment mal ... Da war doch ...« Gary trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Ich erinnere mich da an einen Zettel am Schwarzen Brett.«
    »Schön, dass du da warst«, sagte Tristan und reichte seinem Freund die Sporttasche. »Du hast doch gesagt, du musst heute früh nach Hause.«
    Gary stellte die Tasche ab. Er hatte kapiert, was gespielt wurde. »Das soll ich verpassen? Ich war letztes Mal dabei, als du dich zum Affen gemacht hast - warum sollte ich mir den Spaß dieses Mal entgehen lassen?« Er ließ sich auf dem Teppich vor dem Kamin nieder.
    »Es macht dir Spaß, mich leiden zu sehen, was?«, murmelte Tristan.
    Gary legte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme im Nacken. »Tristan, die anderen Jungs und ich mussten die letzten drei Jahre zusehen, wie du sämtliche Mädchen abgekriegt hast - nein, die letzten sieben; schon in der Fünften warst du gefragt. Klar macht mir das jetzt Spaß!«
    Tristan schnitt eine Grimasse, dann widmete er sich einem Kaffeefleck, der seit dem letzten Mal, als er ihm aufgefallen war, dreimal so groß geworden zu sein schien. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie man so etwas aus einem Teppich herausbekam.
    Ob Ivy das alte Holzhaus seiner Familie eng, abgewohnt und unglaublich unordentlich finden würde?
    »Und, wie stellst du dir das vor?«, fragte Gary. »Ihr geht mal zusammen aus, weil du ihre Katze nimmst? Oder vielleicht eine Verabredung für jede Woche, die die Katze bei dir wohnt?«, schlug er vor.
    »Ihre Freundin Suzanne hat mir erzählt, dass sie sehr an dieser Katze hängt.« Tristan lächelte und wirkte ziemlich zufrieden. »Ich biete ihr Besuchsrecht an.«
    Gary schnaubte. »Was passiert, wenn Ivy das alte Fellbündel nicht mehr vermisst?«
    »Dann wird sie mich vermissen«, erklärte Tristan und klang zuversichtlich.
    Es klingelte an der Tür. Tristans Selbstvertrauen löste sich in Luft auf.
    »Sag mal schnell, wie schmeichelt man sich am besten bei ’ner Mieze ein?«
    »Lad sie auf einen Drink ein.«
    »Ich mein die Katze!«
    »Zieh sie an den Ohren.«
    »Das soll wohl ein Witz sein.«
    »Klar ist das ein Witz.«
    Es klingelte noch einmal. Tristan lief zur Tür. Bildete
    er sich das ein, oder errötete Ivy ein bisschen, als er die Tür öffnete? Ihr Mund war jedenfalls rosig. Ihr Haar glänzte wie ein goldener Heiligenschein und ihre grünen Augen erinnerten ihn an ein warmes tropisches Meer.
    »Ich bringe Ella vorbei«, sagte sie.
    »Ella?«
    »Meine Katze.«
    Als er zu Boden sah, entdeckte er alles mögliche Katzenzubehör neben ihr auf der Veranda.
    »Ach, Ella! Super. Klasse.« Warum brachte sie ihn immer dazu, dass er Ein-Wort-Sätze stammelte?
    »Du hast doch noch Interesse, oder?« Sie sah ihn etwas besorgt an und zog die Stirn kraus.
    »Klar hat er noch Interesse«, antwortete Gary und tauchte hinter Tristan auf.
    Ivy betrat das Haus und sah sich um, ohne die Katzenbox abzustellen.
    »Ich bin Gary. Ich hab dich schon oft in der Schule gesehen.«
    Ivy nickte und lächelte etwas abwesend. »Du warst auch bei der Hochzeit.«
    »Stimmt. Tristan und ich. Mich haben sie erst nach dem Dessert gefeuert.«
    Ivy lächelte noch einmal, dieses Mal freundlicher, dann kam sie wieder zur Sache.
    »Ellas Katzenklo steht noch draußen«, erklärte sie Tristan. »Und ein paar Dosen Futter. Ich hab auch ihren Korb und ihr Kissen

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