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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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es und ging unter. Für einen Moment kehrte die alte Panik zurück.
    »Du hast gesessen«, erklärte er ihr. »Du hast den Po durchhängen lassen. Versuch’s noch mal.«
    Als sie sich wieder zurückbeugte, schob er einen Arm
    unter sie. »Ganz locker, verkrampf dich nicht. Rücken durchstrecken. So ist es gut.« Er zog seinen Arm weg.
    Ivy hob den Kopf und ging erneut unter. Ärgerlich stellte sie sich auf die F'üße. Ihre nassen Haare lösten sich aus der Haarklammer und fielen ihr wirr auf den Rücken.
    Tristan lachte. »So stelle ich mir Ella vor, falls sie je nass wird.«
    »Das kann jedes kleine Kind«, schnaubte Ivy.
    »Kleine Kinder können eine Menge«, erwiderte er, »weil Kinder Vertrauen haben. Der Trick beim Schwimmen ist, nicht gegen das Wasser anzukämpfen. Lass dich treiben. Spiel mit ihm.Überlass dich dem Wasser.« Er spritzte sie nass. »Wollen wir es noch mal versuchen?«
    Sie lehnte sich zurück. Sie fühlte seinen linken Arm unter ihrem Rücken. Mit der rechten Hand drückte er sacht ihren Kopf nach hinten. Sie spürte das Wasser an Stirn und Kinn. Ivy schloss die Augen und überließ sich dem Wasser. Sie stellte sich vor, sie triebe mitten auf einem See und die Sonnenstrahlen glitzerten auf ihren Zehen und Fingerspitzen'-
    Als sie die Augen öffnete, sah sie in sein Gesicht, das wie die Sonne leuchtete. Es wärmte sie und ließ alles um sie herum strahlen. »Ich schwebe«, flüsterte sie.
    »Du schwebst«, wiederholte er leise und beugte sich über sie.
    »Schwebst ...« Sie lasen es sich von den Lippen ab, ihre Gesichter waren sich nah, so nah -
    »Tristan!«
    Tristan richtete sich auf und Ivy ging unter.
    Es war der Trainer, der aus seinem Büro herüberbrüllte. »Tut mir leid, euch rauswerfen zu müssen, aber ich gehe in ungefähr zehn Minuten nach Hause.«
    »Kein Problem, Trainer«, rief Tristan zurück.
    »Morgen bleib ich länger«, fügte der ältere Mann hinzu und trat ein paar Schritte aus seinem Büro. »Vielleicht könnt ihr dann weitermachen, wo ihr aufgehört habt.«
    Tristan sah Ivy an. Sie zuckte mit den Schultern, dann nickte sie, schaute ihn aber nicht an.
    »Vielleicht«, sagte er.

8
     
     
     
     

     
    Ivy fuhr an diesem Nachmittag nicht auf direktem Weg nach Hause. Sie nahm eine Straße, die vom Zentrum Stonehills nach Süden führte, und folgte ihr durch gewundene schattige Straßen mit neueren Häusern, weil sie keine Lust hatte, endgültig umzukehren und auf den Berg zurückzufahren. Sie musste über so vieles nachdenken.
    Warum brachte Tristan ihr Schwimmen bei? Hatte er bloß Mitleid mit ihr? Wollte er ihr ein Freund sein? Wollte er mehr als Freundschaft?
    Diese Fragen waren allerdings nicht der einzige Grund für ihre Spazierfahrt. Sie schwelgte in Erinnerungen: wie er ausgesehen hatte, als er aus dem Wasser kam, als die glitzernden Tropfen von ihm abperlten, wie er sie berührt hatte, sanft, so sanft.
    Zu Hause müsste sie sich wieder Geschichten von ihrer Mutter darüber anhören, wer sie diesmal von oben herab behandelt hatte. Sie würde mit Philip die Höhen
    und Tiefen seines Lebens als Drittklässler diskutieren, sie würde sich mit immer neuen Floskeln bei Andrew für die vielen Geschenke bedanken und einen Eiertanz um Gregory machen. Dabei würde alles, was an diesem wundervollen Nachmittag passiert war, verblassen und für immer verloren gehen.
    In Gedanken sah Ivy Tristan in Zeitlupe, wie er im Kreis um sie herumschwamm. Sie erinnerte sich an das Gefühl seiner Hände, als er ihr half, sich treiben zu hissen, als er langsam ihren Kopf nach hinten gedrückt hatte. Ein freudiges Zittern durchlief sie und ein bisschen Angst.
    Engel, lasst mich nicht im Stich!, betete sie.
    Das hier war mehr als nur Verknalltsein. Das hier konnte jeden anderen Gedanken und jedes andere Gefühl verdrängen.
    Bevor ich mich Hals über Kopf verliebe, dachte Ivy, sollte ich ihm für morgen vielleicht lieber absagen. Ich werde ihn noch heute Abend anrufen.
    Aber dann dachte sie daran, wie er sie mit einem Leuchten und Lachen im Gesicht durchs Wasser gezogen hatte.
    Ivy sah den Wagen nicht auf sich zukommen. In Gedanken versunken nahm sie nur das wahr, was sich direkt vor ihr abspielte, deshalb registrierte sie den dunklen Wagen, der das Stoppschild überfuhr, erst in letzter Sekunde. Sie trat auf die Bremse. Die Reifen quietschten und beide Autos gerieten ins Schleudern, einen Augenblick lang streiften sie sich, dann schlitterten sie in entgegengesetzte Richtungen. Als Ivy

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