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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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küsste ihre Fingerspitzen,dann presste er seine Wange in ihre Handfläche.
    Sie hob sein Kinn.
    »Ivy«, sagte er. Das Wort war wie ein Kuss. »Ivy.«
    Das Wort wurde ein Kuss.

9
     
     
     
     
     
    Er hat mich geschlagen!«, rief Tristan. »In zwei von drei Spielen hat mich Philip geschlagen!«
    Ivy nahm die Hände nicht von den Tasten des Klaviers, sondern sah Tristan über ihre Schulter hinweg an und lachte. Seit ihrem ersten zaghaften Kuss war eine Woche vergangen. Jede Nacht war sie mit Träumen von diesem Kuss und jedem Kuss danach eingeschlafen.
    Es war unglaublich. Sie spürte seine kleinste Berührung, jedes noch so leichte Vorbeistreifen. Jedes Mal, wenn er ihren Namen sagte, antwortete etwas tief in ihrem Inneren. Trotzdem war es so einfach und selbstverständlich, mit ihm zusammen zu sein. Wenn er so auf dem Boden ihres Musikzimmers ausgestreckt lag und Dame spielte, fühlte es sich manchmal an, als wäre Tristan schon seit Jahren Teil ihres Lebens.
    »Ich kann echt nicht glauben, dass er mich in zwei von drei Spielen geschlagen hat!«
    »Beinahe drei von drei!«, krähte Philip.
    »Das sollte euch eine Lehre sein, keinen Quatsch mit Ginger zu machen«, sagte Ivy.
    Tristan sah mit einem Stirnrunzeln auf den einzigen Engel auf dem Damebrett, den Philip immer als Spielfigur benutzte.
    Der ungefähr zehn Zentimeter große Porzellanengel hatte einmal Ivy gehört, aber als Philip im Kindergarten war, hatte er beschlossen, das Engelmädchen zu verschönern.
    Rosafarbener Glitzernagellack auf ihrem Kleid und eine Schicht Goldglitter auf ihrem Haar hatten die Figur ziemlich verändert. Ivy hatte sie Philip geschenkt.
    »Ginger ist sehr klug«, hatte er Tristan erklärt.
    Tristan warf Ivy einen zweifelnden Blick zu.
    »Vielleicht leiht Philip sie dir ja beim nächsten Mal aus und dann gewinnst du«, meinte Ivy mit einem Lächeln und drehte sich dann zu Philip. »Ist es nicht schon ziemlich spät?«
    »Warum sagst du das immer?«, fragte ihr Bruder.
    Tristan grinste. »Weil sie versucht, dich loszuwerden. Komm. Wir lesen wie letztes Mal zwei Geschichten und dann machst du das Licht aus.«
    Er brachte Philip hinunter in sein Zimmer. Ivy blieb oben, blätterte ihre Noten durch und suchte Lieder, die Tristan gefallen könnten. Er stand auf Hardrock, aber das konnte sie nun wirklich nicht auf dem Klavier spielen. Von Beethoven und Bach hatte er keine Ahnung. Tristans Vorstellung von klassischer Musik beschränkte sich auf die Musical-Sammlung seiner Eltern. Ivy spielte mehrere Songs aus Carousel, dann legte sie das alte Buch zur Seite.
    Die ganze Nacht über war die Musik wie ein silberner Fluss durch sie hindurchgeströmt. Jetzt schaltete sie das Licht aus und spielte Beethovens Mondscheinsonate auswendig.
    Tristan kam mitten in der Sonate zurück. Er sah, wie ihre Hände kurz zögerten und nahm die Pause in ihrem Spiel wahr.
    »Hör nicht auf«, bat er leise und stellte sich hinter sie.
    Ivy spielte das Stück zu Ende. Einige Minuten nach dem letzten Akkord sagte keiner von ihnen etwas, keiner rührte sich. Es gab nur das stille silberne Mondlicht auf den Tasten und die Musik, die manchmal in der Stille weiterhallt.
    Ivy lehnte sich gegen ihn.
    »Möchtest du tanzen?«, fragte Tristan.
    Ivy lachte, er zog sie hoch und sie drehten eine Runde durch das Zimmer. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und fühlte seine starken Arme um sich. Sie tanzten langsam, langsamer.
    Wenn er sie doch nie losließe!
    »Wie machst du das?«, flüsterte er. »Wie kannst du gleichzeitig mit mir tanzen und Klavier spielen?«
    »Gleichzeitig?«, fragte sie.
    »Bist das nicht du, die diese Musik spielt, die ich höre?«
    Ivy hob den Kopf. »Tristan, der Spruch ist so ... so ...«
    »Kitschig«, beendete er den Satz. »Aber immerhin hat er bewirkt, dass du mich ansiehst.« Dann drückte er sie an sich und gab ihr einen langen, zarten Kuss.
     
    »Vergiss nicht, deinem Tristan zu sagen, er soll mal wieder im Laden vorbeikommen«, sagte Lillian. »Betty und ich würden ihn gern wiedersehen. Wir mögen tolle Spechte.«
    »Tolle Hechte, Lillian«, sagte Ivy mit einem Grinsen. »Tristan ist ein toller Hecht.« Mein toller Hecht, dachte sie, amüsierte sich kurz über den altmodischen Begriff und nahm eine Schachtel, die in braunes Papier eingewickelt war. »Muss nur das geliefert werden?«
    »Ja, vielen Dank, Liebes. Ich weiß, dass es nicht auf deinem Weg liegt.«
    »Es ist aber kein großer Umweg«, beruhigte Ivy sie und ging Richtung

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