Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
Vom Netzwerk:
meinen Willen musste ich lachen. »Inigo, du bist viel zu jung für mich.«
    »So jung ist vierundzwanzig nun auch wieder nicht. Für die entscheidenden Dinge bin ich jedenfalls alt genug.« Sein Lächeln wurde verboten lasziv und mir schossen einige sehr schmutzige Gedanken durch den Kopf.
    Na toll, genau das brauchte ich jetzt: außer Kontrolle geratene Hormone während einer Jagd. Und es waren nicht Inigos Hormone, die mir Sorgen machten. »Oh, ja, klar, in diesem … äh … Bereich bist du bestimmt ganz ausgezeichnet, aber ich bin sehr wichtig und beschäftigt und habe jetzt keine Zeit für solchen Unsinn«, sagte ich leichthin und trat hastig auf die Straße hinaus. Im Zweifelsfall ist ein großer Abgang immer noch die beste Lösung. Besonders wenn man verzweifelt versucht, sich nicht dem Cousin der besten Freundin an den Hals zu werfen.

    Es war erst kurz nach halb drei Uhr morgens, als ich heimkam. Ich zog mich aus, schlüpfte in mein Nachthemd und kroch ins Bett. Allmählich wurde ich wirklich zu alt für diesen Mist.
    Zugegeben, neunundzwanzig ist eigentlich nicht besonders alt. Das ist heute das neue Neunzehn, richtig? Aber ich jage jetzt seit drei Jahren Vampire und es wird nie leichter. Tatsächlich kommt es mir fast so vor, als würden immer mehr auftauchen, je mehr ich umbringe.
    Ich zog mir die weiche Bettdecke bis zum Kinn hoch und starrte hinauf zur Decke. Wenn es wirklich Sunwalker gab, wie um alles in der Welt tötete man sie dann? Und warum sollte ein jahrhundertealter Vampir, der am helllichten Tag herumlaufen konnte, irgendeinem reichen Typen ein wertloses Amulett klauen? Allmählich dämmerte mir, dass es in dieser Sache so einige Ungereimtheiten gab.
    Ich seufzte. Manchmal wünschte ich mich zurück in mein altes Leben, bevor der Vampirangriff alles verändert hatte. Ein ganz normaler Alltag mit einem gewöhnlichen Bürojob. Nach der Arbeit mit Freundinnen etwas trinken gehen. Am Sonntag Mittagessen mit meiner Mutter. Eben einfach die ganz normalen und gewöhnlichen Dinge, die ganz normale und gewöhnliche Menschen so tun, auch wenn ich mir manchmal etwas … Aufregung gewünscht hatte.
    Aber … nee! Das hier würde ich für nichts in der Welt verpassen wollen.
    Lächelnd schlief ich ein.

    Ich steckte bis zu den Ellbogen im Dreck. Das Graben war harte, schweißtreibende Arbeit, und Strähnen meines langen, dunklen Haares klebten an meinen bartstoppeligen Wangen. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Zwei der anderen Ritter arbeiteten neben mir, ihre dunklen Augen glänzten vor Aufregung.
    Wir waren überzeugt, dass unter diesem Tempel etwas verborgen war, etwas sehr Wertvolles. Einige behaupteten, es sei die Bundeslade. Andere flüsterten etwas über das Evangelium der Maria Magdalena. Was auch immer es war, wenn wir es fanden, würde es alles verändern und unserem Orden eine Macht verleihen, die selbst jene von Königen und Kirche überstieg.
    Meine Schaufel durchstieß den Boden und Erde rieselte in einen Hohlraum darunter. Da unten war eine Höhle. Ich rief nach meinen Brüdern und wir begannen, fieberhaft zu graben. »Bringt Licht!« Fackeln wurden gebracht und drei von uns kletterten in die Höhle hinunter, wobei wir in unserer Hast unsere Malchus-Schwerter zurückließen.
    Es war eine kleine, natürliche Höhle. Die Wände waren bedeckt mit leuchtend bunten Wandgemälden, die, wie ich mit einem flüchtigen Blick feststellte, eine furchtbare Schlachtenszene zeigten. Ansonsten war die Höhle leer, abgesehen von zwei Leichnamen in der Mitte des Raumes.
    Vorsichtig näherte ich mich ihnen, dicht gefolgt von meinen Brüdern. Die beiden lagen auf dem Boden ausgestreckt und einer hielt den anderen im Arm wie ein Kind. Der Umarmte war nur noch ein Gerippe, unglaublich alt und in eine Art Rüstung gekleidet. Der andere …
    Der andere sah aus, als wäre er erst vor wenigen Stunden gestorben. Sein Körper war perfekt erhalten, auch wenn seine Kleider schon fast zu Staub zerfielen. Er hielt den nur noch als Skelett vorhandenen toten Krieger fest umschlungen und in seinen Händen lag ein Amulett. Anscheinend war es aus Gold, aber Alter und Staub hatten die Oberfläche getrübt. Einer meiner Brüder beugte sich hinab, um es aufzuheben. Plötzlich schrie etwas in meinem Verstand auf.
    »Nein, nicht!«
    Doch es war zu spät. Der so frisch aussehende Leichnam erwachte plötzlich tatsächlich zum Leben und schlug seine Fangzähne in den Hals meines Bruders. Der lebende Leichnam ließ den fast

Weitere Kostenlose Bücher