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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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Nacht, die mein Leben veränderte, war so unglaublich gewöhnlich. Es war ein Donnerstag, ich arbeitete als Bürokauffrau und war gerade nach einem langen Tag bei einem Energiekonzern aus dem Bus gestiegen. Es war Ende Oktober und schon beinahe dunkel.
    Während ich nach Hause ging und die kühle Nachtluft genoss, raschelten Blätter unter meinen Füßen und der Geruch nach Holzfeuer kitzelte meine Nase. Von der Headstone Road drang Verkehrsrauschen an meine Ohren, aber in meiner Straße war es vollkommen still. Meine Nachbarn saßen drinnen im Warmen beim Essen oder gemütlich vorm Fernseher. Ich zog den Schal ein wenig enger und vergrub die Hände tief in den Taschen meines Wollmantels.
    Ich ging ein wenig schneller. Meine Wohnung war warm und gemütlich und ein Abend voller Scifi und Krimis kam mir ungeheuer verlockend vor. Durch die Büsche konnte ich schon die Backsteinwand meines Hauses sehen. In den Tiefen meiner Handtasche kramte ich nach meinem Schlüssel.
    Da prallte etwas mit voller Wucht gegen mich. Ich flog durch die Luft und krachte gegen das Gartenmäuerchen meiner Nachbarn. Ich hörte regelrecht, wie meine Rippen brachen. Dann würgte ich vor Schmerz.
    Ich hatte nichts und niemanden kommen sehen und versuchte noch immer zu begreifen, warum ich plötzlich auf dem kalten Boden lag, als hätte mich ein Truck gerammt. Ein leises Wimmern drang aus meiner Kehle und ich tastete nach meiner Handtasche. Alles lag auf dem Asphalt verteilt. Meine Finger glitten über Lippenstifte und Kugelschreiber. Mein Handy. Wo war es? Ich musste … irgendjemanden anrufen.
    Da sah ich es, ganz in meiner Nähe. Ich versuchte, danach zu greifen, aber der Schmerz in meiner Seite war so überwältigend, dass ich nicht einmal mehr weinen konnte.
    Dann suchte ich die Straße mit Blicken nach Hilfe ab und begriff, dass ich nicht mehr klar sehen konnte. Ich schmeckte Blut und betastete Schläfe und Wange, wo ich gegen das Mäuerchen gekracht war. Etwas Nasses und Klebriges bedeckte meine Finger und mein Magen hob sich.
    Gott, was hatte mich da nur gerammt? Ein Auto vielleicht? Aber alle Autos waren geparkt und leer. Ansonsten sah ich nichts, nur die leere Straße vor mir und die kalte Steinmauer hinter mir.
    »Hilfe.« Es war kaum mehr als ein Flüstern. Ich versuchte es noch einmal: »Hilfe!« Das klang auch nicht viel lauter, aber irgendjemand musste mich gehört haben, denn hinter mir erklang ein leises Lachen. Das Blut gefror mir in den Adern, Angst krallte sich in meine Eingeweide und schrie mir zu, ich solle rennen.
    »Keiner wird dir helfen, du Schlampe. Niemand wird dich hören.« Er trat vor mich und ging neben mir in die Hocke.
    Ich blinzelte, um meine Sicht zu klären, und wünschte kurz darauf, ich hätte es nicht getan. Albträume waren hübscher. Sein Gesicht wirkte hohl und eingefallen und die weiße, wächserne Haut klebte ihm am Schädel. Gelbliche Fangzähne ragten über seine Unterlippe, als entstammte er einem Horrorfilm.
    Der Schlag auf den Kopf musste wohl doch härter gewesen sein, als ich gedacht hatte. Ich versuchte, auf die Beine zu kommen, schrie aber auf, als eine neue Schmerzwelle über mir zusammenschlug.
    Er lachte und seine Fänge blitzten im bernsteinfarbenen Licht der Straßenlaterne auf. Wenn das alles nicht so qualvoll gewesen wäre, hätte ich es für einen Traum gehalten. So etwas gab es nicht. Vampire waren nicht real.
    Dann schlug er die Zähne in meine Halsschlagader. Die Schmerzen waren schlimmer als alles, was ich bisher erlebt hatte. Schlimmer als die Gehirnerschütterung und die gebrochenen Rippen. Sie schossen durch meinen Körper und ich hätte geschrien, wenn ich gekonnt hätte. Ich versuchte, nach ihm zu schlagen, aber mir fehlte jede Kraft. Seine klauenartigen Hände schlossen sich um meine Kehle und er schmetterte meinen Kopf ein weiteres Mal gegen die Wand.
    Dann hörte ich nichts mehr außer meinem Herzschlag, langsamer, langsamer, langsamer. Dann setzte er aus. Die Welt wurde schwarz und es gab keine Schmerzen mehr, kein Blut und keine Angst.
    Als ich aufwachte, war alles grellweiß. Die Bettlaken unter meinen Fingerspitzen fühlten sich kalt und glatt an und rochen leicht nach Bleiche. Das Licht stach mir in die Augen und ein brutaler Schmerz pochte in meinem Kopf.
    Offensichtlich war ich nicht tot.
    Rasch unterzog ich mich einem kleinen Check-up. Abgesehen von den Kopfschmerzen tat mir nichts weh, was entweder ein gutes oder ein verdammt schlechtes Zeichen war. Vorsichtig

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