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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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stark, aber nicht so schnell und stark wie der da. Junkieblut war die einzige Erklärung.
    Er drückte seinen stahlharten Körper gegen mich und lachte mir leise ins Ohr. Dieses Lachen stellte irgendwas mit meinem Unterbauch an und ich presste die Schenkel zusammen. Mittlerweile führte meine Libido ein Freudentänzchen auf. Und das sollte sie in Gegenwart eines Vampirs ganz ausdrücklich nicht tun. Jetzt fiel mir auch auf, dass sich mein Vampirradar noch immer nicht gemeldet hatte.
    Was zum Teufel ist dieser Kerl?
    Ich hob das Kinn und hoffte, ich würde dadurch taff und abgebrüht wirken und nicht wie das zitternde Häuflein Elend, das ich war. »Du bist kein Vampir.« Meine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Was bist du?«
    Er lächelte auf eine Weise, die in mindestens vierzehn Staaten verboten sein dürfte, dann beugte er sich wieder über mich, um an mir zu riechen. Seine Stimme war der Stoff, aus dem Träume sind, als er mir ins Ohr flüsterte: »Süße, du hast deinen Sunwalker gefunden.«
    Ach du Scheiße.

    Nachdem ich versprochen hatte, ihn nicht umzubringen, bevor wir uns unterhalten hatten, führte er mich zum nächstgelegenen Coffeeshop. Versprochen oder nicht, es war klar, dass ich mit ihm alles andere als leichtes Spiel haben würde. Und trotz meines Berufs fesselte er mich irgendwie. Dieser Typ – dieser Sunwalker – war kein gewöhnlicher Vampir.
    Das Common Grounds ist ein Portlander Original und eines meiner Lieblingscafés. Es ist vollgestopft mit gemütlichen Sofas und nicht zusammenpassenden Kaffeetassen und der Duft nach gerösteten Kaffeebohnen und frisch getoastetem Brot erfüllt die Luft. Und das Tollste ist, dass es von fünf Uhr morgens bis Mitternacht geöffnet hat. Noch besser wäre natürlich, wenn es nie schließen würde, aber man kann im Leben wohl nicht alles haben.
    Glücklicherweise war das Café beinahe leer und wir fanden einen Tisch, der weit genug von allen anderen entfernt war, sodass uns niemand belauschen konnte. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was sich die anderen Gäste bei unserer Unterhaltung denken würden. Andererseits war das hier immerhin der Hawthorne-Distrikt.
    Allmählich kamen mir Zweifel, ob mein ursprünglicher Plan, ihm das Amulett abzunehmen und ihn dann in ein Staubwölkchen zu verwandeln, funktionieren würde. Ich war mir nicht einmal sicher, dass ich überhaupt mit ihm fertigwerden könnte. Er war viel zu schnell und zu stark und diese Sache mit der Gedankenkontrolle machte mir ernsthaft Sorgen.
    Nichts an diesem Kerl war so, wie ich es erwartet hatte. Ich hatte ihn mir vorgestellt wie einen ganz normalen Nullachtfünfzehn-Vampir, der eben im Tageslicht herumlaufen kann. Aber der Typ hatte nichts von einem gewöhnlichen Vampir.
    Der Sunwalker war kein Gruselmonster, das sich in dunklen Winkeln herumtrieb. Er beherrschte vielmehr seine Umgebung. Ich musterte seine breiten Schultern, seine muskulöse Gestalt und den herrlich knackigen Po, während er an der Fensterfront zur Straße auf und ab ging.
    Oh ja, dieser Kerl beherrschte einfach alles, was er nur wollte. Diese Einschätzung teilte offensichtlich auch die Barista hinter der Bar, die ebenfalls seinen Hintern anstarrte. Das arme Mädchen sabberte fast. Verstohlen versicherte ich mich, dass es mir nicht gerade genauso ging.
    Das Merkwürdigste an all dem war jedoch, dass er mir so vertraut vorkam. Ich erkannte ihn nicht wieder und war mir vollkommen sicher, ihm noch nie zuvor begegnet zu sein. Ich vergesse nie ein Gesicht. Aber es fühlte sich so an, als würde ich ihn kennen oder als müsste ich ihn kennen.
    »Okay.« Ich straffte die Schultern. Auf keinen Fall würde ich zulassen, dass mir dieser … Sunwalker ernsthaft an die Nieren ging. »Also, Mister Sunwalker, hast du auch einen Namen?«
    Überrascht sah er auf und hielt in seinem Herumgetigere inne. Dann lächelte er mich an und entblößte Fangzähne, die zwar etwas länger waren als unbedingt nötig, aber doch kein Vergleich zu einem Vampir. »Jackson. Jackson Keel. Du darfst mich Jack nennen.«
    Jack? Ein Sunwalker namens Jack? Irgendwie hätte ich mir da etwas Exotischeres vorgestellt. »Morgan Bailey. Nett, dich … ähm … kennenzulernen.« Gut. So müsste es gehen. »Okay, Jack, warum setzt du dich nicht und erklärst mir, wieso du es für nötig gehalten hast, mich fast zu Tode zu erschrecken? Und wenn du schon mal dabei bist, kannst du mir auch gleich noch erzählen, warum du meinem Klienten sein Eigentum

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