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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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Sunwalker-Abenteuer. Mein kleiner Ausflug zum Friedhof hatte bisher rein gar nichts ergeben.
    Der Mond schien hell. Er war beinahe voll und die Nachtluft war angenehm kühl. Ich liebe es, nachts umherzulaufen. Manchmal fühlt es sich in der Stille und Dunkelheit so an, als wäre ich ganz allein auf der Welt.
    Nach dem Angriff hatte ich panische Angst allein im Dunkeln gehabt. Aber als Kabita mit meiner Ausbildung zur Jägerin begann und sich meine Fähigkeiten allmählich zeigten, wurde ich wieder sicherer und meine Liebe zur Nacht erwachte erneut. Inzwischen habe ich keine Angst mehr.
    Ich kam zur Vierzigsten, die etwas schwächer erleuchtet war als die Hauptstraße. Eine helle Steinmauer verlief parallel zum Bürgersteig. Ich roch den Duft von Rosen und Geißblatt aus dem Garten hinter der Mauer und hielt kurz inne, um ihn ganz in mich aufzunehmen und die Nacht in meine Seele sickern zu lassen.
    Da geschah es.
    Er kam aus dem Nichts und schmetterte mich mit solcher Wucht gegen die Mauer, dass meine Zähne klapperten. Ich hatte ihn nicht kommen gefühlt. Ich war nicht gerade ein Leichtgewicht, aber er hob mich hoch, als wäre ich ein Kind. Mein Stilett fiel mir ein, aber er umschloss eisern mein Handgelenk. Panik stieg in mir auf und ich fühlte mich wieder genau wie damals bei dem Angriff vor drei Jahren. Scheiße, ich steckte echt in Schwierigkeiten.

Kapitel sechs
    Langsam beugte er sich zu mir. Seine Augen waren aquamarinblau wie der Pazifik an einem heißen Sommernachmittag. Kleine Goldsprenkel tanzten in ihren Tiefen wie Staubpartikel im Sonnenlicht. Für einen Augenblick vergaß ich, dass ich in tödlicher Gefahr schwebte. Seine Augen fesselten mich vollkommen. Sein Duft, eine betörende Mischung aus Gewürzen und Mann, hüllte mich ein und meine ohnehin schon überaktive Libido überschlug sich fast vor Begeisterung.
    Mein Herz hämmerte schnell und pumpte heißes Blut durch meinen Körper. Verlangen sammelte sich in meinem Bauch und ich wollte nichts mehr, als seinen Duft einzuatmen, darin zu versinken, bis ich vollständig darin ertrank.
    Und das war mehr als nur ein wenig ungewöhnlich, wenn man mal an die Panik dachte, die mich vor einer Sekunde noch zu überwältigen gedroht hatte. Meine ganze Reaktion war definitiv nicht normal.
    Ich versuchte, mich abzulenken, indem ich auf seinen Mund starrte. Blöde Idee. Er hatte den schönsten Mund, den ich jemals gesehen hatte: volle Lippen, weich wie Samt, wie gemacht für sündige Dinge. Ich verpasste mir selbst eine mentale Kopfnuss. Über den Mund des Feindes ins Schwärmen zu geraten war nicht besonders klug.
    Dann beugte er sich sogar noch näher zu mir. Scheiße. Er wollte mir an die Kehle gehen und ich konnte mich nicht mal rühren. Ich wollte es auch gar nicht. Und das machte mir so richtig Sorgen. Über diese Art von Macht verfügen Vampire normalerweise nicht. Gedankenkontrolle ist nur eine weitere Hollywoodlegende über die Untoten. Vampire müssen die Gedanken ihrer Opfer nicht kontrollieren. Mehr als ihre Stärke und Geschwindigkeit ist nicht nötig. Sie packen einfach zu und beißen.
    Aber der hier biss mich nicht. Stattdessen strich sein Atem über mein Ohr, über meinen Hals. Er beschnupperte mich. Dann fühlte ich seine Lippen sacht über meine Haut streichen, genau über der Halsschlagader. Er kostete mich, Herrgott noch mal. Diese Lippen waren für die Sünde geschaffen und sie taten definitiv sündige Dinge an meiner Kehle. Mir wurden die Knie weich und ich musste mich tatsächlich an seinen beeindruckenden Oberarmen festhalten, um nicht auf dem Hintern sitzend zu enden.
    Das hier war einfach lächerlich – und gruselig, was mich wirklich sauer machte. Knallharte Vampirjägerinnen schmachten aus Prinzip keine Vampire an, egal wie sexy die sind. Allein die Vorstellung war total absurd, weil Vampire von Natur aus definitiv alles andere als sexy sind.
    Als er sprach, klang seine Stimme wie geschmolzene Schokolade, und ein hauchzarter Akzent, den ich nicht ganz einordnen konnte, rann hindurch wie flüssiges Karamell. »Kleines Mädchen«, raunte er und jagte mir damit Schauer über den Rücken. Vin Diesel war nichts gegen diesen Kerl. »Du hast keine Ahnung, mit wem du dich da anlegst.«
    Ich rang um den mickrigen Rest meiner Würde, brachte aber leider nur ein Quietschen heraus. Ich räusperte mich und versuchte es noch einmal.
    »Klar weiß ich das. Du bist nur wieder so ein lächerlicher Vampir auf Junkieblut.« Vampire sind schnell und

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