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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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gesagt, es wäre eine schöne Überraschung gewesen.«
    »Na, das war es ja auch. Bis ungefähr zehn Minuten vor deinem Besuch.«
    Zehn Minuten. Das musste etwa der Zeitpunkt gewesen sein, als ich den Entschluss gefasst hatte, sie zu besuchen. »So funktioniert deine Gabe also. Du kannst erst etwas sehen, wenn jemand eine Entscheidung trifft, die ihn auf einen gewissen Weg bringt. Dann weißt du, wohin ihn dieser Weg führt.« Große Seher waren auch in der Lage, mögliche Resultate von möglichen Entscheidungen zu sehen. Was wäre zum Beispiel gewesen, wenn ich mich gegen diesen Besuch entschieden hätte oder länger im Restaurant geblieben wäre? Aber ihre Gabe war auch so schon höchst selten.
    Sie lächelte mich strahlend an. »Ja, ganz genau!«
    Ich erwiderte das Lächeln.
    »Du machst dir also immer noch Sorgen wegen dieses Sunwalkers. Unter anderem.« Es war eine Feststellung, keine Frage.
    Dieser abrupte Themenwechsel brachte mich aus dem Konzept. Gruselig, wie sie das immer machte. »Tja …« Ich zögerte. »Eigentlich mache ich mir seinetwegen weniger Sorgen, mehr darüber, wie ich ihn überhaupt finden kann. Ich weiß nicht recht, wie ich das anstellen soll. Irgendetwas muss ich doch tun, aber mir fällt einfach nichts Kluges ein.« Das war die Untertreibung des Jahrhunderts. »Ich war bei Eddie, wie du vorgeschlagen hast. Und ich habe getan, was er mir geraten hat, aber jetzt bin ich ein bisschen ratlos.«
    Sie goss eine Tasse Tee ein, ließ zwei Stückchen braunen Zucker hineinfallen und fügte noch einen Schluck Milch hinzu, ganz so, wie ich meinen Tee am liebsten trank. Sie reichte mir die Tasse und goss sich dann selbst einen Tee ein. »Auf mich machst du einen durchaus kompetenten Eindruck.«
    Ich lachte trocken. »Na ja, klar. Vampire sind ja auch recht einfach, weißt du. Sie funktionieren nach bestimmten Mustern. Subtilität ist nicht so ihre Stärke.«
    »Du folgst also diesen Mustern, um den Vampir zu finden, den du gerade jagst«, schlussfolgerte sie mit einem Nicken. Dabei löste sich eine Haarsträhne aus dem Pferdeschwanz und fiel ihr ins Gesicht. »Wie der Fährte eines wilden Tieres.«
    »Genau. Dann ersticht man ihn, köpft ihn, wenn er nicht sofort zu Staub zerfällt, und macht sich auf die Suche nach dem nächsten. Kinderspiel.« Es kam mir reichlich verdreht vor, hier in ihrem hellen, fröhlichen Wohnzimmer über das Abschlachten von Monstern zu plaudern, während mich Kater Igor mit seinen Perlaugen musterte.
    »Sie.«
    Ich blinzelte. »Wie bitte?« Vielleicht war sie ja doch eine Gedankenleserin.
    Cordelia lächelte mich sanft an. »Es ist eine Katze, kein Kater. Sie heißt Bastet.«
    Im Ernst? Wie man dieser Katze hier den Namen der ägyptischen Göttin des Sanftmuts und der Liebe geben konnte, war mir schleierhaft. »Okay. Bastet. Sie ist ziemlich … beeindruckend.«
    »Sie mag dich.« Cordelias Lächeln behielt seine Wärme. »Ich wusste es. Sie ist sehr speziell, aber gute Menschen erkennt sie sofort. Deinesgleichen mag sie besonders.«
    Ich konnte nur mutmaßen, dass sie mit »deinesgleichen« Jäger meinte. Obwohl ich mir kaum vorstellen konnte, dass sie schon viele von uns kennengelernt hatte, aber man wusste ja nie. »Äh, ja, cool.« Wie hatte mir das nur entgehen können. Bei all den bösen Katzenblicken und so. Ein Wunder, dass sie mich noch nicht angefaucht hatte. »Also, wie steht es mit dem Sunwalker?«
    »Entspann dich.« Cordelia wedelte mit der linken Hand in der Luft herum und stieß dabei um ein Haar einen Stapel Tarotkarten um, der wackelig auf einem Tischchen hinter ihr ruhte. »Alles ist in Bewegung. Du wirst ihn schon noch früh genug treffen, wenn die Zeit reif ist. Und jetzt genieß deinen Tee und erzähl mir von deinem Date.«
    »Mein Date?« Woher wusste sie davon?
    »Scheint ja ein echter Volltreffer gewesen zu sein. Ich kann die negative Energie noch immer in deiner Aura sehen. Komm schon. Raus damit.«

    Das Bagdad-Theater ist ein Relikt der Zwanzigerjahre und seine Einrichtung scheint dem Film Arabische Nächte entsprungen zu sein. Dieses Kino ist das Herzstück des Hawthorne-Distrikts. Hier habe ich bei Wein und Pizza schon mehr als einen Film genossen.
    »Hast du Salz mitgebracht?«, fragte mich Kabita zur Begrüßung.
    Ich nickte. Ich war bis an die Zähne mit Weihwasser, Salz und anderen Dämonenjagdrequisiten bewaffnet. Weihwasser mag bei Vampiren zwar völlig wirkungslos sein, bei Zagan-Dämonen richtet es dagegen üblen Schaden an. Als würde

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