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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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vermutet waren meine Hüften eine Spur zu breit, um horizontal durch das Fenster zu passen. Also drehte und wand ich mich ein bisschen, und schon war ich durch.
    Leider bekamen meine Rippen mächtig was ab, als ich am Fensterrahmen entlangschrammte, was mir eine hübsche Schürfwunde von der Taille bis zur Achselhöhle einbrachte. Das würde ganz schön brennen.
    Mit einem vernehmlichen Plumps landete ich auf dem Boden und schaffte es irgendwie, mich aufzurappeln, ohne irgendetwas umzustoßen. Im Raum war es dämmrig, das einzige Licht fiel durch das kleine Fenster, durch das ich mich soeben gequetscht hatte.
    Mir war bewusst, dass ich gerade jede einzelne goldene Regel unserer Detektei brach und mich Kabita zweifellos dafür umbringen würde. Man bricht einfach nicht in das Haus seiner Klienten ein, um nach Hinweisen zu suchen. So was ist unhöflich. Aber ich musste es tun. Darroch war mir von Anfang an nicht geheuer gewesen und ich war entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. So oder so.
    Langsam schob ich die Tür der Wäschekammer auf und lugte durch den Spalt hinaus. Darrochs Küche war wirklich eindrucksvoll mit ihren dunklen Granitarbeitsplatten, den Echtholzschränken und genug Edelstahl, um damit einen Wolkenkratzer zu errichten. Außerdem war sie leer. Ich glitt aus der Wäschekammer in die Küche und hielt dabei Ausschau nach Darrochs Gorillas – äh, Bodyguards. Bei meinem letzten Besuch war hier alles voll von ihnen gewesen.
    Mehrere Türen führten aus der Küche heraus. Hinter der ersten befand sich ein großes Wohnzimmer mit einer Glastür zur Veranda. Auch dieser Raum war verlassen. Die zweite Tür führte direkt hinaus in den Innenhof. Und hinter Tür Nummer drei? Da fand ich einen kurzen Gang, an dessen Ende eine Treppe in den ersten Stock auf mich wartete.
    Bei meinem ersten Besuch hatte ich den Eindruck gewonnen, dass das Büro im Erdgeschoss nur zu Showzwecken diente. Also so ein Raum, den man mit teuren Möbeln und schickem Krimskrams vollstellt und nur dann sauber macht, wenn man jemanden erwartet, den man einschüchtern will. Beeindrucken, wollte ich sagen. Die wirklich wichtigen Dinge bewahrt man woanders auf, und dieses Amulett war Darroch eindeutig sehr wichtig. Also machte ich mich auf den Weg zur Treppe.
    Meiner Erfahrung nach bewahren die meisten Menschen persönliche Dinge möglichst in ihrer unmittelbaren Nähe auf. Und näher als im eigenen Schlafzimmer geht nicht.
    Noch nie hatte ich einen Raum gesehen, der so sehr nach einem Junggesellen aussah. Nicht die Spur eines weiblichen Einflusses. Keine Parfumfläschchen, hübschen Bilder oder schicken Kissen. Nur spärlich, dafür aber wuchtig möbliert. Bettwäsche aus schwarzem Satin und ein heftiger Geruch nach Cologne.
    Als ich mich gerade näher umsehen wollte, hörte ich ein Auto in die Einfahrt rollen. Ich erstarrte, als die Fahrertür aufgeklappt und dann wieder zugeworfen wurde. Dann schlich ich auf Zehenspitzen zur Tür und versuchte, mich zu entscheiden, ob ich nun einen Sprint zur Wäschekammer riskieren sollte oder nicht. In diesem Moment wurde mir allerdings klar, dass es dafür schon längst zu spät war. Wer auch immer da kam, er hatte bereits den Schlüssel in die Haustür gesteckt, und leider waren sowohl die Vordertreppe als auch der Gang von der Haustür aus gut sichtbar. Ich könnte es mit der Hintertreppe probieren, aber vielleicht würde auch hierfür die Zeit nicht reichen. Ich trat zurück in das Zimmer.
    Die Haustür schwang auf und ich hörte die unverkennbare Stimme meines Klienten. Schlimmer noch, er steuerte direkt die Treppe zum Schlafzimmer an.
    Nicht gut. Gar nicht gut. Darroch würde mich vermutlich verhaften lassen, aber schlimmer war, dass Kabita echt sauer sein würde. Darroch war mir zwar nicht geheuer, aber eine wütende Kabita jagte mir echte Todesangst ein. Sie stampft nicht herum und brüllt Verwünschungen und Drohungen, nein, sie wird ganz ruhig und eiskalt und dann bringt sie einen im Schlaf um. Sie ist überzeugt, dass Taten mehr sagen als Worte.
    Rasch suchte ich mit Blicken das Zimmer ab und erkannte, dass mir zwei Möglichkeiten blieben: unters Bett oder in den Schrank. Ich entschied mich für das Bett und schaffte es gerade noch, darunter zu verschwinden, bevor Darroch eintrat.
    »Ich bezahle dich nicht dafür, dass du mir mit irgendwelchen Entschuldigungen kommst. Ich bezahle dich dafür, dass du tust, was ich dir sage.« Da nur ein Paar Füße in glänzenden schwarzen Schuhen in meinem

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