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KISSED

KISSED

Titel: KISSED Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ALEX FLINN
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Ich strecke ihm meine Hand entgegen, aber dann geht mir auf, dass sie keine Hände haben. »Ich bin Johnny.«
    Der Schwan schlägt schockiert mit den Flügeln, dann rennt er zu den anderen. Sie fangen alle gleichzeitig an zu flüstern, aber so leise, dass ich sie nicht verstehen kann. Schließlich sagt Ernest: »Sie möchten wissen, was du willst.«
    »Was ich will? Ich meine … ich möchte wissen, ob ihr von einer anderen … ähm … Verwandlung gehört habt. Wisst ihr, da ist dieser Typ, ein Prinz, der in einen Frosch verwandelt worden ist. Kennt ihr ihn? Ich glaube, er ist unten auf den Keys.«
    Beim Wort Keys fangen alle wieder an zu flüstern, was ich eigentlich ein wenig unhöflich finde. Schließlich sage ich: »Also, wisst ihr irgendwas?«
    Ernest dreht sich zu mir um. »Nein.«
    »Oh.«
    »Ich meine, nein, wir haben nichts gehört von diesem speziellen Frosch. Aber es wäre möglich, dass wir etwas über ihn herausfinden. Es gibt viel Kontakt zwischen verwandelten Geschöpfen. Ich habe gehört, dass es im Internet sogar eine Selbsthilfegruppe gibt. Allerdings können meine Geschwister und ich aufgrund der unglücklichen Kombination aus fehlenden Fingern und der Tatsache, dass die ganze Nacht der Nachtportier online ist, nicht an den Sitzungen teilnehmen.« Er wirft dem schlafenden Angestellten einen vorwurfsvollen Blick zu. »Trotzdem können wir dir vielleicht helfen. Wir stammen nämlich selbst von den Keys. Aber wir wollen eine Gegenleistung.«
    »Und die wäre?«
    »Unsere Schwester. Du musst sie finden.«
    »Ist sie ein Schwan? Fehlt ein Schwan?« Ich schaue mich um, überrascht, dass ich nicht schon früher davon gehört habe. Mr. Farnesworth liebt seine Schwäne.
    »Nein, nein, nicht diese Art Schwester. Eine, die noch immer unten in Key West ist, ein Mensch. Sie ist die Einzige, in deren Macht es steht, uns zu retten, aber sie weiß gar nicht, dass es uns gibt.«
    »Warum nicht?«
    »Wir wurden weggeschickt, bevor sie geboren wurde.« Der Schwan schaut sich um, und als er sieht, dass niemand ihn beobachtet, hüpft er aufs Sofa. Als er es sich bequem gemacht hat, spricht er weiter.
    »Unser Vater war der König von Key West«, sagt er.
    »Ähm … Key West hat keinen König.«
    »Er war der König. Das ist die Wahrheit.« Er schaut Margarita an, damit sie es bestätigt, und sie nickt.
    »Es stimmt«, sagt sie.
    »Er war der König von Key West«, fährt Ernest fort, »und als unsere Mutter starb, heiratete Daddy eine böse Frau, die in Wirklichkeit eine verkleidete Hexe war. Sie verbannte uns nach Plantation Key und verwandelte uns in Schwäne. Als sie herausfand, dass uns unser Vater trotzdem besuchte, schickte sie uns in diesen … Streichelzoo von einem Hotel. Die einzige Möglichkeit, den Fluch zu brechen, besteht darin …« Er fängt an zu husten und zu spucken.
    »Alles okay?«, frage ich.
    »Tut mir leid. Ich glaube – hust – ich bin nicht mehr ans Sprechen gewöhnt. Margarita, kannst du es ihm erzählen?«
    Margarita sagt: »Um den Fluch zu brechen, muss unsere Schwester uns finden und Hemden aus Blumen für uns machen.«
    Hemden aus Blumen? Aber ich lasse es dabei bewenden. »Und ihr werdet mir helfen, den Frosch zu finden, wenn ich …?«
    »Wenn du uns versprichst, nach unserer Schwester Caroline zu suchen, solange du auf den Keys bist.«
    »Aber ich weiß doch gar nichts über sie.«
    »Es sollte einfach sein, sie zu finden. Sie heißt Caroline, und ihr Vater war der König von Key West.«
    »Es gibt keinen …«, setze ich an, dann besinne ich mich eines Besseren. »Okay, ich werde nach ihr suchen. Ich verspreche es.«
    Margarita nickt mit ihrem langen Hals. »Dann werden wir dir helfen.« Sie watschelt hinüber zu der Gruppe und sagt: »Harry! Truman!« Als zwei der Schwäne aufblicken, sagt sie: »Dieser junge Mann sucht nach einem Frosch, der früher ein Prinz war.« Sie dreht sich zu mir um. »Wie sieht er aus?«
    Ich hole das Foto heraus, das ich mit mir herumtrage, und erkläre, dass der Frosch Philippe heißt und der Kronprinz von Aloria ist.
    Harry, vielleicht ist es auch Truman, schüttelt den Kopf. »Ah, ja, es ist schwer, ein Prinz zu sein. Ich war früher auch Prinz, Prinz Harry von Key West.«
    Mit seinem Schnabel rupft er mir das Foto aus der Hand und bringt es zu den anderen Schwänen. Sie studieren es genau, dann steckt Harry es sich unter den Flügel. Er dreht sich zu mir um.
    »Meine Geschwister und ich werden alles in unserer Macht Stehende tun, um zu helfen. Wir

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