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KISSED

KISSED

Titel: KISSED Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ALEX FLINN
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bleibe dicht bei ihr. Ich habe Angst zu stolpern, Angst, ein Geräusch von mir zu geben, Angst vor allem. Mein Atem kommt mir viel zu laut vor. Wenn sie mich schnappen, werden sie dann glauben, ich hätte mich hereingeschlichen, um der Prinzessin etwas anzutun? Werden sie mich hinrichten?
    Schließlich zieht sie mich durch die Badezimmertür. Ich stolpere ein wenig und höre, wie sie »Dummkopf!« flüstert. Dann zieht sie die Tür rasch, aber leise, zu.
    Das Bad ist größer als unsere Wohnung und ist mit einer römischen Badewanne, einer Bar und drei Waschbecken ausgestattet. Sogar ein Sofa steht da. Die Toilette ist in einem kleinen Extraraum. Ich fühle eine Hand auf meiner Schulter. Victoriana!
    »Du wirst mir ’elfen, ja?« Sie lächelt.
    Ich blinzle und vergesse, dass sie Dummkopf zu mir gesagt hat. Sie ist schön. Mit ihr zu reden ist eine Wonne, wie ich sie noch nie erfahren habe. Ich muss jetzt nein sagen, aber ich kann nicht. Ich kann nicht! Wenn ich nein sage, ist das Abenteuer zu Ende, und das will ich nicht. »Äääähm …« Ich deute auf die Tür. »Werden wir nicht erwischt?«
    Sie schüttelt den Kopf. »Nein, keine Sorge. Isch ’abe misch um ihn gekümmert.« Sie tut so, als würde sie eine Pille einwerfen.
    »Du hast deinen Bodyguard unter Drogen gesetzt?« Ich finde es toll, dass sie so skrupellos ist.
    »Nur eine Schlaftablette, ich habe sie in seine gestampften Rüben gebröselt.« Auf meinen fragenden Blick hin sagt sie: »Gestampfte Rüben, sie sind das Nationalgericht von Aloria. Man kann sehr gut etwas darin verstecken. Als ich war klein, ’abe isch einmal eine Raupe in den gestampften Rüben meiner Gouvernante versteckt. Und die Tablette, sie ist vollkommen sischer. Isch nehme sie selbst, weil es schwierig ist zu schlafen, seit meine Brudör …« Traurig senkt sie den Blick. »Aber bald du wirst ihn finden, und isch werde wieder gut schlafen. Wir werden gemeinsam gut schlafen.«
    Sie lächelt, und es ist, als würde ich am Strand stehen und die Sonne auf meinem Gesicht spüren.
    Wolken ziehen auf. Ich kann ihr nicht helfen.
    Ich räuspere mich. »Hör mal, ich muss …«
    »Warte!« Sie hebt die Hand und macht ein paar Schritte. Sie öffnet die Toilettentür, greift dahinter und zieht etwas hervor, was wie Ohrstöpsel für einen iPod aussieht. »Das ist der magische ’örer, von dem isch dir erzählt ’abe, der, den die alorische ’exe erfunden hat. Damit kannst du mit den Tieren spreschen – aber nur mit den Tieren, die früher Menschen waren.«
    »Gibt es davon viele?«, frage ich unwillkürlich. Sie ist so hübsch, dass man leicht vergisst, dass sie plemplem ist. Es würde mir nichts ausmachen, Teil ihrer Welt zu sein, in der es sprechende Tiere und verwunschene Frösche gibt. Scheint schön zu sein dort.
    »Mehr, als du glauben würdest. Sie werden dir ’elfen, meine Brudör zu finden.«
    Wie Schneewittchen .
    »Was das angeht, so muss ich dir sagen …«
    »Wenn du bist auf den Keys angelangt, wirst du die rischtigen Tiere finden.«
    »Wie?« Ich sollte keine Fragen stellen. Ich mache das nicht. Schluss. Aus. Fertig.
    »Wenn isch mehr wüsste, isch ’ätte ihn schon längst gefunden!« Wieder durchquert sie den Raum; ihre Schultern bilden eine gerade Linie, und ich frage mich, ob ich ihr folgen soll. Aber sie geht hinter die Bar. Ich nehme an, sie will einen Drink, stattdessen zieht sie ein Stück grünen Stoff hervor. Sie kommt zurück und reicht es mir.
    »Was ist das?« Es ist aus Samt und so schwer, dass ich das Gefühl habe, unter seinem Gewicht in die Knie zu gehen.
    »Ein Cape.«
    Ich habe genug Comics gelesen, um zu wissen, dass ein Cape eine Art Umhang ist, aber es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass sie in Miami nicht besonders verbreitet sind. »Wozu ein Cape?«
    »Es ist ein ganz besonderer Um’ang, der disch an jeden beliebigen Ort bringt. Du brauchst es dir nur zu wünschen.«
    »Wow.« Sie ist nicht mehr ganz dicht, und sie will mich heiraten. Was sagt das über mich aus?
    Sie nickt. »Es ist ein Erbstück, das seit vielen Jahren in meiner Familie ist. Es ge’örte meiner Urgroßmutter, dieeine ’exe war. Sie ’at meinen Urgroßvater verzaubert, damit er sie ’eiratet, und so wurde sie Königin, obwohl sie von gewöhnlischer ’erkunft war. Von da an brauchte sie den Um’ang nischt mehr, weil sie Mittel und Wege ’atte zu gehen, wo’in sie wollte. Aber als isch klein war, ’abe isch damit gespielt, des’alb weiß isch, dass er funktioniert.«
    Ich

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