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KISSED

KISSED

Titel: KISSED Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ALEX FLINN
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Morgen, nachdem ich die Riesen erledigt habe.«
    »Und isch werde weg sein, du ungläubiger Zalkenbourger!« Der Frosch spuckt wieder, aber dieses Mal kann ich ausweichen, bevor sein Schleim mich trifft.
    »Ooooookayyyy«, sage ich.
    »Was hat er gesagt?«, fragt Meg.
    »Er ist ziemlich sauer«, sage ich.
    Wendell lässt den Frosch zurück in den Behälter fallen, wo er quakend protestiert. Da ich noch immer die Ohrstöpsel im Ohr habe, weiß ich, dass er seine Meinung über uns und unsere Mütter zum Ausdruck bringt, zuerst mit französischem Akzent, danach auf Französisch. Ich ziehe die Ohrstöpsel heraus.
    »Was ist jetzt?«, fragt Wendell.
    »Wir werden hier wohl campen. Wir brauchen Ausrüstung.« Ich denke darüber nach, was wir brauchen, wenn wir tatsächlich einen Riesen töten wollen. »Zunächst mal dieses Fernglas und … ähm … Zeug, mit dem wir eine Falle bauen können.«
    »Wie willst du eine Falle für Riesen bauen?«, will Wendell wissen. »Eine Kiste mit einem Stöckchen und hoffen, dass die Riesen hineinmarschieren? Das müsste ja eine große Kiste sein.«
    »Es geht Sie nichts an, wie ich es machen werde. Sie haben das schließlich noch nie gemacht.«
    »Unterschätzen Sie ihn nicht.« Meg massiert meine Schultern. »Er weiß, was er tut.«
    »Sagen Sie mir einfach, wo sie sind«, sage ich.
    Wendell sagt uns, dass die Riesen gern in einer Ansammlung hoher Bäume herumlungern, die sie weitgehend verbergen. Dann gehen wir.

30
    Als wir eine angemessene Distanz zurückgelegt haben, wirft Meg die Arme um mich. »Oh, Johnny, es tut mir leid. Ich hatte ja keine Ahnung …«
    »Schon okay. Ich bringe keine Riesen um.«
    Sie lacht. »Ich dachte mir irgendwie schon, dass du einen Plan hast. Was hast du vor?«
    »Wir verschwinden für den Rest des Tages, tun so, als würden wir die Riesen beschatten, und kommen dann in der Nacht zurück, um den Frosch zu stehlen.«
    »Verschwinden? Wohin?«
    Ich denke darüber nach. »Wir sollten ein Zelt aufschlagen, damit es echt wirkt. Dann können wir vielleicht zurück ins Hotel, um vernünftige Schuhe zu holen, für den Fall, dass wir schnell abhauen müssen.«
    Sie schaut auf ihre Flipflops hinunter. »Ich hab’s vermasselt, nicht wahr? Wenn ich nicht gewesen wäre, hättest du dir einfach den Frosch gekrallt und wärst getürmt. Bist du sicher, dass du mich dabeihaben willst?«
    »Klar. Du hast mir schon einmal das Leben gerettet. Außerdem finde ich es schön, dass du bei mir bist.«
    »Wirklich?« Sie sieht überrascht aus.
    »Na klar. Du bist mein bester Kumpel.«
    »Oh.« Rasch schaut sie weg und geht schneller. »Oh, natürlich.«
    Schweigend gehen wir weiter. Ich frage mich, ob es hier wirklich Riesen geben könnte. Ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass es nicht so ist. Und wenn es tatsächlich welche gibt, dann will ich ihnen aus dem Weg gehen. »Lass uns diese Stelle hier unter die Lupe nehmen.«
    Wir gelangen an einen hohen Baum. Meg stupst mich an. »Vielleicht sollten wir den Umhang benutzen, um da hochzukommen.«
    »Nein. Der ist nicht hoch genug.«
    »Woher weißt du das? Er ist ziemlich hoch.«
    »Die Fußlänge einer Person entspricht etwa fünfzehn Prozent ihrer Körpergröße. Eine ein Meter fünfzig große Frau hat also eine Fußlänge von etwa zweiundzwanzig Zentimetern. Diese Fußabdrücke waren ungefähr einen halben Meter lang, zumindest danach zu urteilen, wie sie neben dem Weißwedelhirsch aussahen. Also sind die Riesen grob geschätzt drei Meter groß. Wir brauchen einen Baum, der doppelt so hoch ist, damit sie uns nicht sehen.«
    »Wow, das ist wirklich clever.«
    Ich spüre, wie ich rot werde, und schaue sie an, um zu sehen, ob sie mich auf den Arm nimmt. Niemand hat je gesagt, ich sei clever. Normalerweise kommen mir die Leute mit Adjektiven wie nett, zuverlässig oder süß, Wörter, mit denen man einen Hund oder einen Kleinwagen beschreibenwürde. Sogar Victoriana hat mich einen guten Jungen genannt. Aber Meg scheint nicht herumzualbern. Okay, clever ist nicht das Gleiche wie toll, aber um Klassen besser als zuverlässig.
    Ich sage: »Danke.«
    Wir laufen, bis wir einen höheren Baum finden. Dann wünschen wir uns nach oben. Der Wind weht noch, und die Sonne steht hoch am Himmel. Sie brennt in meinen Augen, deshalb schirme ich meinen Blick ab und blinzle in die Ferne. Dabei entdecke ich etwas völlig Unfassbares.
    »Sieh mal«, wispere ich.
    »Ich sehe ihn.« Aber als ich Meg einen Blick zuwerfe, schaut sie genau in die andere

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