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KISSED

KISSED

Titel: KISSED Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ALEX FLINN
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zwar von biblischem Ausmaß. »Einer der Typen hat hundertdreißig Kilo gewogen. Ich ließ ihn um Gnade winseln.«
    »Dann kannst du also gegen Riesen kämpfen?« Wendell hüpft jetzt quasi auf und ab.
    »Riesen?« Klar. Was auch immer. »Wenn es Riesen gäbe, könnte ich vermutlich gegen sie kämpfen. Immerhin bin ich ein Held.«
    »Können wir dann jetzt den Frosch haben?«, fragt Meg.
    »Ich habe Geld«, füge ich hinzu, »Sie brauchen mir nur den Preis für den Frosch zu nennen.«
    Wendell starrt aus dem Fenster.
    »Wendell?«, sagt Meg. »Ihren Preis?«
    Ich greife in meinen Rucksack. »Ein Tausender für einen Frosch ist ein fairer Preis.«
    Keine Reaktion.
    »Wendell?« Meg fuchtelt mit der Hand vor seinem Gesicht herum. »Johnny möchte Ihnen Geld für den Frosch geben.«
    »Geld? Oh, ich möchte kein Geld.«
    Was hat der Typ für ein Problem? Aber dann glaube ich es zu wissen. »Wir versprechen, dass wir ihn nicht freilassen. Absolut nicht, Sir. Dieser Frosch geht direkt nach Aloria zurück. Außerdem ist er ja ein Mensch. Menschen können keine nichtheimischen Arten sein, oder?«
    »Das ist es nicht.« Wendell geht vom Fenster weg und fängt an, in seinem Schreibtisch herumzustöbern. Ich will diesen Frosch. Wer weiß, ob er ihn überhaupt richtig füttert, ob er genug Luft bekommt. Prinz Philippe könnte gerade verhungern, weil er sich weigert, Ungeziefer zu essen.
    Wendell holt ein Fernglas aus seinem Schreibtisch. Er geht zurück zum Fenster und schaut durch das Fernglas hindurch, als würde er versuchen, etwas zu orten. Schließlich winkt er mich zu sich. »Guck mal.«
    Ich schaue hindurch. Gras. Hohes Gras. Und Sand. Im Sand ist ein großes Loch. Ein Weißwedelhirsch schnüffelt herum, auf der Suche nach Wasser.
    »Und? Da ist ein Loch.«
    »Schau dir die Ränder an«, fordert Wendell mich auf.
    Jetzt sehe ich, dass das Loch eine längliche Form hat, wie ein Fuß. Am Ende des Fußes … Zehen! Es ist ein Fußabdruck. Ein Fußabdruck, der fast so groß wie ein Weißwedelhirsch ist. Wer könnte einen so großen Fuß haben?
    Wendell liest meine Gedanken. »Wir werden von Riesen heimgesucht.«
    »Ähm … Riesen?«
    »Ja, Riesen. Von Riesen geplagt, von zweien, was zwei zu viel sind. Sie fressen die Hirsche, und niemand glaubt mir – weder die Umweltbehörde noch die Polizei von Monroe County noch der Sierra Club noch die Nationalgarde.«
    Ich schaue mir den Fußabdruck wieder an. Riesen. So etwas gibt es nicht. Aber dann fällt mir ein, dass meine Mutter mir eine Legende über einen Riesen von den Florida Keys erzählt hat, so etwas wie der Yeti oder das Monster von Loch Ness. Ich habe das natürlich nie geglaubt. Aber andererseits habe ich damals auch nicht an Hexen, sprechende Tiere oder magische Umhänge geglaubt.
    »Du glaubst mir, oder?«, fragt Ranger Wendell.
    Ich nicke.
    »Und ich weiß, dass du mir helfen kannst. Du kannst sie töten.«
    »Klar, kann ich … Was ?« Ich reiße mir das Fernglas von den Augen und starre ihn an.
    »Was?« , sagt Meg gleichzeitig.
    »Du kannst Riesen töten.« Wendell sieht jetzt richtig glücklich aus und lächelt. »Du bist jung. Du bist stark. Du wurdest von der Prinzessin auserwählt, ihren Auftrag zu erfüllen. Du hast Erfahrung damit, die Mächtigen zu besiegen, deshalb weiß ich, dass du mir mit meinem kleinen … ähm … Riesenproblem helfen kannst.«
    »Aber …«
    »Töte die Riesen, und du bekommst den Frosch. Sonstwerde ich ihn bei eBay einstellen und nicht an dich verkaufen.«
    »Das könnte gegen die eBay-Richtlinien verstoßen«, sage ich zu ihm. »Sie könnten ausgeschlossen werden.«
    »Glaubst du, es macht mir was aus, von eBay ausgeschlossen zu werden?«
    Und dann fängt er wieder an zu heulen.
    Zwischen zwei Schluchzern sagt er: »Wenn ich nicht irgendetwas gegen diese Riesen unternehme, werden alle Hirsche sterben, und ich bin daran schuld.«
    Meg tätschelt ihm den Rücken. Ungläubig blicke ich sie an. »Haben Sie versucht, Fotos von dem Abdruck der Umweltbehörde zu zeigen?«, fragt sie. »Oder Fotos von den Riesen?«
    Er nickt. »Sie glauben alle, sie sind gefaked so wie das Loch-Ness-Foto.« Er öffnet den Schreibtisch und zieht zwei Fotos heraus. Sie sind verschwommen, und die Riesen sind überwiegend von Bäumen verdeckt. Sie sehen wirklich gefaked aus. »Die Leute verbreiten schon seit Jahren Gerüchte über Riesen in Florida. Man nennt sie Skunk Apes. Niemand glaubt es. Wenn ich darauf beharren würde, könnte ich meinen Job

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