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KISSED

KISSED

Titel: KISSED Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ALEX FLINN
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freikommt.«
    »Was für ein Trottel«, sage ich.
    »Das sind gute Neuigkeiten, Johnny. Es bedeutet, dass er den Frosch noch hat.«
    Sie hat recht. »Großartig. Ich kaufe ihn Ihnen für tausend Dollar ab.«
    Ich sehe, wie Wendells Augen bei dem Betrag aufleuchten. Dann verengen sie sich zu Schlitzen. »Das kann ich nicht machen. Er muss in ein weniger freundliches Klima. Ich kann ihn an niemanden aus Florida verkaufen.«
    Ich fange wieder an, mich aufzuregen, aber Meg sagt: »Oooooh, wir kommen nicht aus Florida. Wir kommen aus Minnesota, müssen Sie wissen. Wir nehmen ihn mit dorthin zurück.«
    »Woher weiß ich, dass ihr nicht von der Umweltbehörde seid?«
    »Wir sind noch Kids!« Ich brauche diesen Frosch. Ich kann nicht zulassen, dass er eingeschläfert oder in ein weniger freundliches Klima geschickt wird, wo er erfriert. Ich schaue mich um. »Ist er hier?«
    »Wenn ihr noch Kids seid, warum wollt ihr dann unbedingt den Frosch?«
    Meg zuckt mit den Achseln. »Wir mögen eben Frösche.«
    »Klar. Zwei Highschool-Schüler haben eben mal tausend Dollar übrig, weil sie Frösche so mögen. Ihr seht nicht so aus, als wärt ihr reich.«
    Ich bekomme Kopfschmerzen. Der Frosch ist im Park, vielleicht in diesem Gebäude. Er könnte in einer Schachtel sein und gerade ersticken oder so.
    »Hören Sie mal, wir brauchen diesen Frosch.«
    »Nein. Raus mit euch!«
    »Wenn Sie ihn mir nicht geben, rufe ich die Umweltbehörde an.«
    »Dadurch bekommst du den Frosch auch nicht. Außerdem habe ich ihn sowieso nicht.«
    »Johnny«, unterbricht Meg. »Du solltest ihm sagen, weshalb wir den Frosch wirklich wollen.«
    Ich glotze sie an. Meint sie, ich soll ihm den wahren Grund sagen? »Er wird denken, wir sind verrückt.«
    Meg zuckt mit den Achseln. »Wenn er denkt, wir sind verrückt, dann weiß er, dass wir nicht von der Umweltbehörde oder Cops sind. Es geht hier um einen Frosch. Warum sollte er sich Gedanken machen, wenn er ihn an einen Verrückten verkauft?«
    Da ist etwas dran. Wir haben nichts zu verlieren. Wenn er mir den Frosch nicht gibt, werde ich den Umhang benutzen, um heute Nacht hier einzubrechen und ihn zu stehlen. Aber das möchte ich lieber nicht. Außerdem endete ich das letzte Mal, als ich ein Lebewesen klauen wollte, unter der Erde in Zalkenbourg. Deshalb erzähle ich es ihm.

29
    In einem Walde seines Landes hausten zwei Riesen, die mit Rauben, Morden, Sengen und Brennen großen Schaden stifteten.
    ~~~ Das tapfere Schneiderlein ~~~
    »Und du erwartest, dass ich dir das glaube?«, sagt Wendell, als ich fertig bin.
    Ich seufze. »Ich weiß, das klingt verrückt, märchenhaft und all so was.«
    »Oh, es ist nicht der Teil mit der Zauberei, der mir Probleme bereitet. Ich glaube, dass es Magie gibt.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Früher habe ich das nicht geglaubt. Aber jetzt muss ich einfach daran glauben. Ich werde nämlich selbst von magischen Geschöpfen heimgesucht.«
    Ich denke an die toten Weißwedelhirsche. Meint er damit, dass sie durch Zauberei getötet werden?
    »Was ich nicht glaube, ist, dass sich eine Prinzessin für eine solche Aufgabe einen Waschlappen wie dich aussuchen würde.«
    »Wie bitte?«
    »Oh, jetzt komm mir nicht auf die geschockte Tour. Ich war auch mal auf der Highschool. Ich weiß, wie das ist. Da sind die Sportskanonen und die reichen Kids. Das sind die, die die Macht haben. Und dann gibt es ganz unten auf der Leiter noch Leute wie uns. Die Loser.«
    Loser. Das habe ich mir schon immer gedacht. Schon immer hatte ich den Verdacht, dass mich die anderen für einen Loser halten.
    »Er ist kein Loser«, sagt Meg. »Er ist in der Ringermannschaft der Schule.«
    »Ringen?« Ich denke an diese Typen aus Friday Night Smack Down. Aber als Meg mir einen bösen Blick zuwirft, sage ich: »Ja, Ringen. Bundesstaat-Champion in der Fünfundsiebzig-Kilo-Gewichtsklasse.« Ich habe keine Ahnung, ob es eine Fünfundsiebzig-Kilo-Gewichtsklasse überhaupt gibt. Wovon rede ich da eigentlich?
    »Fünfundsiebzig-Kilo-Gewichtsklasse, soso.«, sagt Wendell.
    »Sie nennen ihn David, weil er gegen größere Typen antritt, wie David gegen Goliath in der Bibel«, sagt Meg. »Einmal hat er das Footballteam davon abgehalten, einen Neuling zu verprügeln.«
    »Das Footballteam?« Wendell schaut mich mit neuem Respekt an. »Er hat gegen das ganze Footballteam gekämpft, gegen die Linebacker und alles?«
    »Yep.« So langsam gefällt mir das Ganze. Den Kerl werde ich lehren, mich Loser zu nennen. Ich bin ein Held – und

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