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Kite

Kite

Titel: Kite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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jetzt bitte nicht vom Thema ab.«
    »Ich hab mir gedacht …«
    »Soso. Du hast dir gedacht …«
    »Es wäre für uns beide …«
    Ich schüttelte den Kopf, wohl wissend, wohin das führte. »Phin, ich bitte dich …«
    »… einfacher …«
    »Phineas Troutt … hör bitte auf damit.«
    »… wenn wir heiraten.«

Luther
15. März, sechzehn Tage vorher
Zweiundzwanzig Stunden nach dem Vorfall mit dem Bus
    Bis jetzt hat er sich standhaft geweigert zu reden, und deshalb dehnt Luther ihn auf der Streckbank. Die Kabel beginnen unter der Anspannung zu summen. Schweißperlen treten auf die Stirn des Mannes und lassen sie glänzen wie die frisch gewachste Oberfläche eines Sportwagens.
    Luther hält die Seilwinde an und tritt vom Schaltpult zurück.
    Er stellt sich neben die Streckbank und blickt auf den Mann herab. Steve heißt er und er ist groß und schlank. An seinen Muskeln sieht man, dass er sein Leben lang körperlich gearbeitet hat.
    »Sehen Sie mich an, Steve.«
    Steves Kopf ist streng fixiert. Er verdreht die Augen in Luthers Richtung. Die unerträgliche Dehnung seines Körpers lässt ihn vor Schmerz stöhnen.
    »Wollen Sie endlich reden?«, fragt Luther.
    »Ja«, stößt der Mann hervor.
    »Zum letzten Mal … das Schlimmste, was Sie je getan haben … Sagen Sie’s mir. Aber passen Sie auf … ich merke, wenn Sie lügen.«
    Steve zögert.
    »Steve, ich weiß, Sie sind stark, aber glauben Sie mir … meine Maschine wird Sie buchstäblich in Stücke reißen.«
    »Ich … ich habe einen Mann umgebracht.«
    Luther ist überrascht, lässt es sich jedoch nicht anmerken. Die Weigerung des Mannes zu reden war der erste Hinweis darauf, dass er etwas zu verbergen hatte. Aber damit hatte er nicht gerechnet.
    Er hätte nie gedacht, dass er so viel Glück haben würde.
    »Sie haben einen Mann umgebracht.«
    »Ja.«
    »Wie hieß er?«
    »Das weiß ich nicht. Niemand weiß was davon. Nicht mal meine Frau.«
    »Erzählen Sie mir, was passiert ist. Lassen Sie nichts aus.«
    »Vor drei Jahren bin ich von dieser Bar heimgefahren. Ich hatte ziemlich viel getrunken. Plötzlich kommt dieser Typ aus einer Seitenstraße und nimmt mir die Vorfahrt. Davor hab ich nie so reagiert, und danach auch nicht. Aber in diesem Moment bin ich ausgerastet. Ich bin ihm dreißig Kilometer weit hinterhergefahren.«
    »Sie waren wütend.«
    »Sehr sogar. Wenn ich jetzt daran denke, verstehe ich es nicht … es war einfach dumm und sinnlos. Die Woche davor hatte ich meinen Job verloren. Ich hatte getrunken und kam gerade aus einer üblen Spelunke. Ich bin dann ganz dicht aufgefahren, bis er schließlich rechts rangefahren und aus dem Auto gesprungen ist. Er hat mich angeschrien und mich einen Psychopathen genannt.«
    »Und was haben Sie dann getan, Steve?«
    »Ich hab den Kofferraum aufgemacht und den Golfschläger rausgeholt. Hab aber nur einmal zugeschlagen. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn damit umbringe.«
    »Jeder von uns tut im Leben Dinge, die er später bereut. Und niemand hat Sie gesehen?«
    »Nein. Das Ganze passierte an einem ruhigen Sommerabend auf einer einsamen Landstraße. Und der Typ war … er warnoch ganz jung. Hinterher stand in der Zeitung, dass er erst zweiundzwanzig war. Er hatte gerade seinen College-Abschluss gemacht und sollte eine Stelle als Lehrer an einer Grundschule antreten. Ich hab dann in den Nachrichten gesehen, wie seine Familie mögliche Zeugen gebeten hat, sich zu melden … das war furchtbar. Es ist immer noch furchtbar.«
    »Danke, Steve.«
    »Werden Sie mich jetzt töten?«
    »Nein. Aber Sie klingen fast so, als wollten Sie das.«
    »In jedem von uns steckt das Böse«, sagt Steve. »Manche haben davon mehr als andere. Ich hätte nie gedacht, dass das auch auf mich zutrifft, und das macht mir Angst, weil ich mich ständig frage, wie viel davon noch in mir steckt und nur auf eine Gelegenheit wartet, aus mir hervorzubrechen.«
    Luther tätschelt ihm die Schulter. »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Für Leute wie Sie gibt es einen speziellen Kreis der Hölle.«

Jack
31. März, 13:45 Uhr
    Es wäre für uns beide einfacher, wenn wir heiraten.
    Einen weniger romantischen Heiratsantrag konnte ich mir nicht vorstellen. Ich war fett und hässlich und von meinem Kinn tropfte Soße. Und der Mann, den ich liebte, verlangte von mir ewige Treue und Hingabe mit einer Leidenschaft und Intensität, als wolle er mich fragen, welche DVD ich mir heute Abend ansehen wollte.
    »Das ist doch wohl nicht

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