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Kite

Kite

Titel: Kite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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Tesla hat mit aufgeladenem Akku nur eine Reichweite von dreihundert Kilometern.«
    »Wir können mein Auto nehmen.«
    »Was ist in Peoria? Irgend so ’n Zickenkongress? Wollen die dich als Oberzicke nominieren?«
    »Verdammt noch mal, McGlade! Jetzt reicht’s aber!«
    Anscheinend spürte Mr Friskers instinktiv, was ich dachte. Er sprang Harry mit einem lauten, wütenden Fauchen an und krallte sich an seiner Brust fest. McGlade versuchte, ihn loszureißen, aber das war ein Fehler. Der Kater senkte seine Krallen nur noch tiefer ins Fleisch.
    Duffy reagierte auf dieses Tohuwabohu, indem er auf McGlade zulief und ihn ins Bein biss.
    Ich schrie Duffy an und suchte nach der Spritzflasche, die ich jedes Mal benutzte, wenn Mr Friskers ungemütlich wurde. Sie stand neben der Spüle – leer. Mr Friskers wurde oft ungemütlich.
    »ES TUT MIR LEID, DASS ICH ZICKE ZU DIR GESAGT HABE!«, schrie McGlade. »HILFE!«
    Ich gab Duffy einen Klaps. Er sah mich traurig an und pinkelte Harry ans Bein.
    »DAS IST JA NOCH SCHLIMMER, ALS GEBISSEN ZU WERDEN!«
    Ich packte Mr Friskers am Genick und schüttelte ihn. Er ließ von McGlade ab und schlug mit der Pfote nach mir. Ich ließ ihn los.
    Er landete auf Duffys Rücken.
    Was dann passierte, lässt sich am besten mit dem Wort Hunde-Rodeo beschreiben.
    Duffy lief jaulend in der Küche hin und her, während der Kater sich wie ein Jockey an seinen Rücken klammerte.
    »Ich blute«, heulte McGlade. »Das Hemd war noch ganz neu. Hast du Fleckenentferner?«
    Als Harry sein Hemd aufknöpfte, versuchte Duffy, seine Last abzuwerfen, aber seine kurzen, krummen Beine ließen ein solches Manöver nicht zu. Mr Friskers fauchte und geiferte und krallte sich auf eine ganz unnatürliche Weise an Duffy fest. Dabei weiteten sich seine Katzenaugen so sehr, dass es aussah, als würden sie jeden Moment aus den Höhlen treten. Irgendwann hingen dem Hund die Schlappohren ins Gesicht, sodass er nichts sehen konnte und mit einem Knall gegen den Kühlschrank rannte.
    Der Ritt war zu Ende. Mr Friskers sprang ab und stürzte sich erneut auf McGlade, genau in dem Moment, als dieser das Hemd auszog. Die Krallen des Katers bohrten sich in seine nackte Brust.
    »BEIDE BRUSTWARZEN!«, schrie Harry. »ER HAT BEIDE BRUSTWARZEN ERWISCHT!«
    Die Unruhe versetzte Duffy in erneute Aufregung. Er trottete zu McGlade und biss ihn ein zweites Mal ins Bein.
    »ER HAT MICH AN DERSELBEN STELLE GEBISSEN! DAS IST JA NOCH SCHLIMMER ALS DAS GEPINKEL!«
    Unter der Spüle fand ich eine zweite Flasche. Damit spritzte ich alle drei so lange voll, bis sie auseinandergingen.
    »DAS BRENNT! VERDAMMT NOCH MAL, JACK, DAS BRENNT!«
    In diesem Augenblick merkte ich, dass ich mir aus Versehen die Flasche Essig geschnappt hatte, mit dem ich Fenster putzte.
    Mit Duffy und Mr Friskers schien alles in Ordnung zu sein.Harry jedoch schlug sich auf die Brust, als hätte er Feuer gefangen.
    »Warum reibst du meine Wunden nicht gleich mit Salz ein?«, sagte er anklagend. »Oder mit Zitronensaft?«
    »Tut mir leid«, log ich. Der Zwischenfall hatte meine Laune schlagartig verbessert. Es befriedigte meine niederen Instinkte, McGlade leiden zu sehen.
    »VERDAMMTE SCHEISSE, DAS BRENNT JA WIE SÄURE! WAS ZUM … ACH DU SCHEISSE! MEINE BRUSTWARZE IST WEG!«
    Ich sah nach, ob Mr Friskers an etwas herumkaute oder mit etwas spielte. Einmal hatte er zwei Stunden lang ein Smartie mit seinen Pfoten hin und her geschubst. Brustwarzen waren ja von der Form her ähnlich.
    Zum Glück hatte McGlade seine Brustwarze nicht verloren. Er konnte sie nur nicht sehen, weil sie voller Blut war. Ich gab ihm ein Küchentuch und schickte ihn ins Bad, damit er sich sauber machen konnte. Dann sperrte ich Duffy in mein Arbeitszimmer und wischte seine Pisse weg.
    »Ich muss womöglich genäht werden«, rief Harry aus dem Bad.
    »Willst du zum Arzt?«
    »Nein. Aber was ist, wenn sich die Wunde infiziert?«
    »Der Essig hat sie wahrscheinlich gesäubert«, sagte ich, wobei ich mir nicht sicher war, ob das stimmte. Zumindest klang es plausibel. Wenn etwas so schlimm brannte, konnte man davon ausgehen, dass es Bakterien vernichtete.
    »Deine Tiere sind wirklich das Letzte. Hast du ein extra Hemd?«
    »Im Schlafzimmerschrank. Nimm einfach eins von Phin.«
    Ich ging wieder ins Arbeitszimmer, um nach Duffy zu sehen. Er verschlang gerade mein Roastbeef-Sandwich und die Schweinekrusten.
    Moment mal … mein Roastbeef-Sandwich und die Schweinekrusten?
    »Aus! Böser Hund!«
    Ich griff nach dem

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