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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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nicht sicher, ob sich die Kleine daran erinnerte, schließlich war es schon so lange her.
    »Ja!«, schrie Pepper, und als Lucy sich auf das Bett setzte, um ihre Stiefel anzuziehen, kam Pepper durch den kleinen Verbindungsgang und begann, in ihren roten Gummistiefeln und ihrem seltsamen Kampfanzug zur Musik zu hopsen. Sie sah dabei aus wie ein sehr glückliches kleines Go-go-Girl von einem anderen Stern.
    Lucy musste lachen, und der letzte Rest Anspannung fiel von ihr ab. Sie zog sich den zweiten Stiefel über und stand auf, um ebenfalls zu tanzen.
    Pepper hüpfte mit geschlossenen Augen in ihren Gummistiefeln herum, brüllte dabei aus vollem Halse mit: »We’ve got nothin’ to lose« , und bewegte ihre Schultern rhythmisch vor und zurück. Lucy fing ihre Hände ein, und Pepper öffnete die Augen und strahlte sie entzückt an, und sie tanzten in dem engen, kleinen Gang, so wie sie zuletzt zusammen getanzt hatten, als Pepper noch winzig gewesen war. Gott, wie sehr habe ich sie vermisst , dachte Lucy und hob Peppers Hand höher, damit sie eine Pirouette drehen konnte. Sie hob den Blick und sah Daisy, die ihnen mit strahlenden Augen zusah und sich auf die Lippe biss, als Pepper beim Drehen »Baa-byy!« sang. Lucy lächelte ihrer Schwester zu und bekam das alte Daisy-Lächeln zurück. Dann brüllte Pepper die nächste Textzeile mit, und Lucy führte sie, so dass sie zum Bett hin- und wieder zum Tisch zurücktanzten. Sie lachten beide vor Begeisterung, und in Lucy blühte die alte Liebe für Pepper wieder so stark auf, dass sie sich fragte, wie sie so lange ohne ihre Familie hatte leben können.
    Kirsty hatte das Lied gerade beendet, da klopfte es an der Tür.
    »Vielleicht ist das J. T.!«, rief Pepper atemlos und zupfte ihr Wams zurecht. »Ich habe ihn doch eingeladen.«
    »Das wäre toll«, meinte Daisy und blickte Lucy mit einem Grinsen an, das ihr fast von Ohr zu Ohr reichte.
    Oh Gott, nein, dachte Lucy, die ebenso atemlos war, und zupfte ihr eigenes Mieder zurecht. Im Prinzip trug sie zwar Kleidung, aber was für eine …
    Daisy ergriff ihren großen gelben Strohhut und hielt ihn vor sich, als sie die Tür öffnete.
    »Ach, es ist Bryce«, rief Pepper so enttäuscht, dass sie sich schon hart an der Grenze zur Unhöflichkeit bewegte.
    Bryce sah Daisy verblüfft an. Dann erspähte er Lucy, und das Kinn sackte ihm herab.
    »Hallo, Bryce«, begrüßte Lucy ihn und machte sich nicht die Mühe, sich zu bedecken. Selbst wenn sie das Mieder und die Shorts vor seinen Blicken hätte verbergen können, wären da immer noch der Stirnschmuck und die Stiefel zu erklären.
    Bryce ließ seinen Blick von Lucy zu Pepper und weiter zu Daisy wandern. »Ist das so eine Art Club?«
    »Ja«, antwortete Pepper. »Das ist ein Wonder-Woman -Club.«
    »Ach so.« Bryce nickte, als leuchtete ihm das vollkommen ein. Was wahrscheinlich tatsächlich der Fall war. Hätte es einen Superman -Club gegeben, dann wäre Bryce wohl der Erste, der sich in blauen Strumpfhosen dort eingefunden hätte.
    »Das ist was für Mädchen«, erklärte Pepper. »Aber du kannst auch kommen, wenn du willst.«
    »Nein, nein«, wehrte Bryce ab. »Das ›Nur für Mädchen‹, das verstehe ich vollkommen.« Er blickte Lucy an. »Könnte ich Sie vielleicht eine Sekunde sprechen? Allein?«
    »Hast du etwas dagegen, Pepper?«, fragte Lucy.
    »Aber nur eine Sekunde«, willigte Pepper ein. »Der Kuchen ist sowieso noch nicht da.«
    »Gutes Argument«, gestand Lucy und schnappte sich ihr weißes Hemd, bevor sie den Camper verließ.
    »Tolles Outfit«, meinte Bryce, als sie im Zwielicht draußen vor dem Wohnmobil standen und Lucy in ihr Hemd geschlüpft war.
    »Vielen Dank.« Lucy knöpfte sich ihr Hemd über dem Mieder zu. »Und womit kann ich Ihnen helfen?«
    »Diese Geschichte heute mit J. T.« Bryce trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Als das Seil riss und er mich rettete.«
    Lucy nickte ermunternd und dachte dabei: Hau ab, Bryce .
    »Das war wirklich eine tolle Sache.«
    »Der Mann ist gut«, stimmte Lucy zu.
    Bryce seufzte erleichtert. »Sie sind also nicht mehr wütend auf ihn.«
    »Wütend auf ihn?« Lucy runzelte die Stirn. »Ach so, gestern. Wegen der Schlägerei.«
    »Das war nicht seine Schuld«, beschwor Bryce sie, erschrocken über ihren Gesichtsausdruck.
    Mehrere Personen hatten auf ihrem Weg über den Parkplatz bereits ihren Schritt verlangsamt, und Lucy erkannte, dass das Hemd als Tarnung vielleicht keine so gute Idee gewesen war, denn darunter

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