Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)
nicht gelang. »Entschuldigung«, murmelte sie, während er hinüber in ihren Drehsessel glitt.
»Das ist echt cool, J. T.«, rief Pepper aus und verließ Gloom, um auf J. T.s Schoß zu klettern. Sie drehte den Kompass in die eine, dann in die andere Richtung und versuchte, Norden zu finden, was durch die Sonnenbrille hindurch wahrscheinlich noch erheblich schwieriger war. »Weißt du, was Wonder Woman sagt, wenn sie überrascht ist?« Pepper blickte zu ihm auf, so dass er sich in ihrer Sonnenbrille spiegelte.
»Äh …« J. T. warf Lucy einen hilflosen Blick zu.
Lucy lächelte und öffnete die Tür.
»Ich muss mit dir reden«, sagte Connor von draußen mit rauer Stimme, und ihr Lächeln verblasste.
»Bin gleich zurück«, versprach sie Pepper und nahm noch den grimmigen Ausdruck auf J. T.s Gesicht wahr. Dann stieg sie die Stufen hinunter in die Dunkelheit. »Das ist Peppers Party«, informierte sie Connor. »Kann das nicht bis morgen warten?«
»Was macht der hier?«, fragte Connor und blickte in den Camper. Lucy wandte sich um und sah, was er sah: J. T. mit Pepper auf dem Schoß, die LaFavres Sonnenbrille trug, und Gloom, der J. T. einen Teller Kuchen mit Eiscreme reichte, und Daisy, die ihn über den Tisch hinweg anlachte.
»Wieso ist der da drinnen?«, verlangte Connor zu wissen.
»Weil Pepper ihn eingeladen hat«, erwiderte Lucy. »Weil er sie gestern Abend, als du geprobt hast, aus dem Sumpf gerettet hat und weil er ihr heute einen Kompass geschenkt hat. Weil er ein guter Kerl ist und sie ihn gern hat.«
Connor knallte die Wagentür zu, so dass Dunkelheit sie umgab. »Du wirst ihn jetzt auf der Stelle los. Der reitet uns hier noch alle in die Scheiße.«
»Er?« Lucy fühlte, wie Wut in ihr aufstieg. »Er rettet hier alles. Du bist derjenige, der Scheiße baut. Du weißt verdammt gut, dass J. T. das Seil nicht sabotiert hat, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du das warst . Und deswegen wird er morgen Abend im Helikopter mitfliegen, und nicht du.«
Nash beugte sich vor. »Der Stunt morgen ist meiner. Das morgen ist meine Sache.«
»Nein.« Lucy machte einen Schritt auf das Wohnmobil zu. »J. T. ist der Einzige, von dem ich sicher weiß, dass er das Seil nicht sabotiert hat, deswegen …«
Nash schlug mit der flachen Hand dicht neben ihrem Kopf gegen die Wand des Campers, so dicht, dass ihre Ohren klingelten. Sie erstarrte, als er ihr schwer atmend und ohne die geringste Entschuldigung in seinem Blick in die Augen sah. »Der nimmt mir das nicht weg. Und er nimmt mir auch dich nicht weg. Ich habe große Pläne , Lucy.«
»Ich gehöre nicht zu dir«, entgegnete Lucy ruhig. »Und ich habe nie zu dir gehört. Jeder Gedanke daran, eventuell zu dir zurückzukommen, war in dem Moment gestorben, als ich wusste, was du Daisy angetan hast.« Er fuhr zusammen, und sie fuhr fort: »Sie hat dir vertraut, und du hast sie so elend gemacht, du machst alle hier elend, und dem werde ich jetzt einen Riegel vorschie…«
Er packte sie am Arm und riss sie an sich. »Autsch«, entfuhr es ihr, und im gleichen Augenblick wurde die Tür des Campers geöffnet. Sie entwand sich ihm und sah J. T. angespannt und reglos in der offenen Tür stehen.
»Ihre Eiscreme schmilzt«, sagte er nach einem langen Augenblick zu Lucy, aber sein Blick war auf Nash gerichtet.
»Na, das geht aber wirklich nicht«, erwiderte Lucy und versuchte, unbeschwert zu klingen.
»Ich werde morgen da sein«, sagte Nash zu Lucy. »Wir sind noch nicht fertig miteinander.«
Lucy ignorierte ihn und stieg die Stufen hinauf in den Camper. J. T. wich zurück, um sie hereinzulassen.
»Du kriegst ja gar nichts von dem Kuchen, Tante Lucy«, rief Pepper und starrte dann auf ihren Arm. »Was hast du da?«
Lucy blickte auf ihren Arm und entdeckte rote Flecken, wo Nashs Finger sich in ihre Haut gekrallt hatten. »Ach, nichts. Ist meine Eiscreme schon geschmolzen?«
»Fast«, erwiderte Pepper.
»Dorthin«, sagte J. T. und wies auf den Drehsessel, den er gerade verlassen hatte. Lucy ließ sich hineinsinken und legte die Arme um Pepper, als diese ihr auf den Schoß glitt.
J. T. setzte sich in den Sessel neben der Tür.
Es gefällt mir, auch wenn es das nicht sollte , dachte sie, dann aß sie ihre Eiscreme und entspannte sich in der Wärme des Wohnmobils und in der Gesellschaft der Menschen, die sie liebte, und bemühte sich sehr, so zu tun, als wäre der nächste Tag ein Tag wie jeder andere.
Wilder verließ das Basislager gegen zehn Uhr, später als
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