Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)
Wut in den Augen an ihm vorbei.
Wilder wandte sich um und sah Nash mit Lucy sprechen.
»Könnten Sie mein Brustgeschirr noch einmal überprüfen, J. T.?«, bat Althea.
»Äh, ja.« Es war die kürzeste Überprüfung, die Wilder je unternommen hatte. Er sah lediglich nach, ob es sicher an ihrem Körper befestigt war und sie nicht herausrutschen konnte. Ihre riesigen Brüste waren dabei eindeutig von Nutzen: gute Verankerungspunkte. »So, damit wären Sie beide perfekt einsatzbereit«, erklärte er und eilte mit dem Handy in der Hand zu Lucy.
»Lucy, du musst Wilder von der verdammten Brücke wegbringen«, verlangte Nash, und Lucy, die beobachtet hatte, wie Wilder mit Bryce und Althea sprach, wandte sich um und entgegnete: »Nein.«
Es war verblüffend, wie normal und harmlos er wirkte, wie er da vor ihr stand, ein wenig angespannt, aber er war vor jedem Stunt angespannt, deswegen klappten seine Stunts immer gut. Er sah nicht im Geringsten wie ein herzloser Mistkerl aus, der kleine Kinder entführte. Gott, wie ich dich hasse .
»Das ist doch verrückt, Lucy«, begann er und neigte sich ihr zu. »Dieser Kerl hat dich so paranoid gemacht, dass du fast ohne Crew arbeitest. So macht man doch keinen Film, damit kriegst du doch …«
»Erzähle mir nichts davon, wie man Filme macht«, erwiderte Lucy scharf. »Dir ging es überhaupt nie darum, Filme zu drehen, sondern immer nur um dich, deine Angeberei, deinen Erfolg bei Frauen, du, der schnellste Schütze im ganzen Westen. Ich hab es so satt. Und ich habe dich satt.« Sie beugte sich vor. »Und ich werde alles, alles tun, um Pepper zurückzubekommen. Und wenn ich dich dafür in die Hölle schicken muss, dann tue ich das mit einem Frohlocken.«
Seine Augen verdrehten sich kurz, und er fragte: »Wovon sprichst du?«
»Ich werde es dir niemals verzeihen, dass du dir Pepper geschnappt hast. Wenn du diesen miesen Plan nicht aufgibst und sie zurückbringst, dann bist du tot . Dafür sorge ich. Und jetzt hau ab hier .«
»Keine Chance«, entgegnete er. Da trat J. T. von hinten an ihn heran und rempelte ihn mit voller Absicht beiseite.
Nash wirbelte herum, doch J. T. knurrte lediglich: »Weg hier.«
»Leck mich«, erwiderte Nash und ging.
»Wie ein unreifer Jugendlicher«, meinte Lucy. »Ich liebe es. Das nächste Mal stoß ihn bitte von der verdammten Brücke runter.«
Wilder tippte eine Telefonnummer ein, lauschte und sagte dann: »Ich bin’s. Hast du die Koordinaten?« Er nickte. »Hat sie Ärger gemacht?« Wieder nickte er. »Dann komm damit hierher.« Er unterbrach die Verbindung und wählte eine andere Nummer.
»Was passiert denn da?«, fragte Lucy.
»LaFavre hat die Koordinaten von Karen bekommen. Jemand hat sie als SMS auf ihr Handy geschickt.«
»Und Karen hat ihm ihr Handy einfach so gegeben?«
»Nein.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Telefon zu. »Hier ist Wilder.« Er drehte das Handy so, dass Lucy mithören konnte. Crawford , artikulierte er lautlos.
»Was?«, machte Crawford.
»Hier läuft im Augenblick eine Menge Scheiße ab«, sagte Wilder.
»Bleiben Sie einfach aus dem Weg, dann …«
»Ein fünfjähriges Mädchen wurde gekidnappt.«
Es folgte ein langes Schweigen. »Im Moment können wir da nichts tun.«
»Ist Letsky wichtiger als das Leben einer Fünfjährigen?«, fragte Wilder, aber Lucy sah ihm an, dass er die Antwort schon kannte.
»Weswegen rufen Sie an?«
»Ich weiß, wo das Treffen stattfindet. Hab die Koordinaten. Ich gebe sie Ihnen, wenn Sie etwas für mich tun.«
»Was?«
»Bei Ihnen ist ein gewisser Major LaFavre abgängig. Soll eigentlich in einem von Ihren Vögeln sitzen.«
»Ja?«
»Er ist nicht ›unabgemeldet abgängig‹. Sie haben ihn mir zugeteilt.«
»Zum Teufel, was juckt mich das? Die Koordinaten!«
» Sie haben ihn mir zugeteilt . Sollte er deswegen eins auf den Deckel kriegen, dann erfahren bald alle, wie beschissen Sie diese Sache in den Sand gesetzt haben.«
»Okay, zum Teufel, ja, ich habe ihn Ihnen zugeteilt. Geben Sie mir die Koordinaten.«
»Tango-Alpha, Sechs, Vier, Vier, Sieben, Eins, Acht.«
»Wir werden sie überprüfen«, erwiderte Crawford. »Aber …«
»Nehmen Sie Kanonen mit, wenn Sie sie überprüfen«, riet Wilder. »Nehmen Sie Armeeleute mit, die wirklich schießen können und so weiter. Oder besser noch SEALs.«
Crawford hängte ein, und Wilder murmelte »Arschloch« und schaltete das Handy aus.
»Wird er das auch tun?«, fragte Lucy.
Wilder nickte. »Ja, aber Pepper
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