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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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vielleicht, ich finde nicht heraus, was hier los ist?«, fragte Lucy und beherrschte sich mühsam. »Ich weiß, wir haben uns in den letzten Jahren nicht mehr so oft gesehen, aber du kannst doch nicht so viel von mir vergessen haben.«
    »Ich habe überhaupt nichts von dir vergessen«, gab Daisy zurück, und Lucy wusste ihren Tonfall nicht zu deuten.
    »Ich bin noch drei Tage lang hier, und ich habe Gloom bei mir. Was glaubst du, wie lange es dauert, bis wir alles wissen? Möchtest du, dass ich es von jemand anderem erfahre?«
    Daisy rutschte in ihrem Sessel hin und her. »Es ist nichts Großartiges. Denen ist gegen Ende das Geld ausgegangen, und Connor hat dann einen Geldgeber namens Finnegan mit hineingenommen, der wollte, dass wir all dieses Stunt-Zeug noch am Ende des Films dranhängen. Deswegen sind wir ein bisschen desorganisiert, weil das alles erst in letzter Minute drangeflickt wurde.« Daisy zog das Buch über Wonder Woman zu sich her. »Sag, hat Wonder Woman einen Freund?«
    »Das würde dich nicht krank und elend machen.« Lucy beugte sich vor. »Und das würde dich nicht auf Drogen bringen.« Daisy riss den Kopf hoch.
    »Ich nehme keine … ich nehme solches Zeug nicht, Lucy.«
    »Welches Zeug? Du nimmst irgendetwas, das sehe ich an deinen Augen und daran, wie du dich bewegst.«
    »Es ist kein Koks oder so was«, entgegnete Daisy müde.
    »Verschreibungspflichtige Medikamente zählen auch«, versetzte Lucy gereizt. »Wem willst du was vormachen? Na los, Daisy, lass dir von mir helfen. Du weißt, dass ich das kann. Hab ich doch schon immer. Ich kriege dich aus jedem Schlamassel wieder raus, in dem du steckst. Sag’s mir endlich .«
    Daisy schüttelte den Kopf. »Mir geht’s gu…«
    »Hör auf damit«, befahl Lucy scharf. »Es geht auch nicht nur um dich; du hast Pepper so viel Angst gemacht, dass sie beim Telefonieren mit mir weinte.«
    Daisy schüttelte wieder den Kopf, und ihre Augen schwammen in Tränen.
    » Wonder Woman ist in Captain Steve Trevor verliebt«, sagte Pepper direkt hinter Lucys Schulter, und Lucy fuhr erschrocken herum.
    »Hey, Schätzchen«, murmelte sie, und auch Daisy richtete sich auf und bemühte sich zu lächeln. »Bist du mit dem Comicheft fertig?«
    »Ich hab’s durchgeblättert.« Pepper legte das Heft auf den Tisch. »Manches ist ganz gut. Aber sie wird dauernd gefesselt. Sie wird wirklich sehr oft gefesselt.«
    »Ach wirklich?« Daisy griff nach dem Heft.
    »Aber trotzdem gewinnt sie am Ende.« Pepper setzte sich wieder auf ihren Stuhl und versetzte der Einkaufstüte von Jäx Comix einen Tritt. »Entschuldigung.« Sie beugte sich hinunter. »Da ist ja noch was drin.« Sie griff hinein und zog ein glänzendes weißes Heft hervor. »Oh, toll, Aufkleber .«
    Lucy beugte sich vor, um sie sich anzusehen, behielt aber Daisy dabei im Auge. Sie sah noch viel schlimmer aus als zuvor, als sie hereingekommen war. Verdammt noch mal , dachte Lucy, und dann schob Pepper ihr das Heft unter die Nase und rief: »Schau mal!«
    Auf dem Umschlag stand: DIE NEUESTEN WONDER-WOMAN-AUFKLEBER, über einem Bild einer muskulösen Wonder Woman mit Angelina-Jolie-Lippen, die mit gespreizten Beinen und in die Hüften gestemmten Händen dastand und äußert hochnäsig wirkte.
    »Das muss ungefähr die achtzigste Version sein«, vermutete Lucy und ließ Daisy nicht aus den Augen. »Ich glaube, in den Sechzigerjahren sah sie eher wie ein Schnuckelchen aus.«
    »Mit den Schenkeln könnte sie Walnüsse knacken.« Daisy beugte sich vor, um besser zu sehen, und ignorierte Lucy.
    »Walnüsse?«, fragte Pepper und blickte vom Heft auf.
    »Hübsche Armbänder hat sie«, sagte Daisy hastig.
    »Mit denen wehrt sie Kugeln ab«, erklärte Pepper. »Und das magische Lasso macht, dass die Leute ihr die Wahrheit sagen. Sie wickelt sie mit dem Lasso ein, und dann sagen sie: ›Es drängt mich so seltsam, dir die Wahrheit zu gestehen.‹ Das bedeutet, sie müssen es.«
    »Praktische Sache«, meinte Lucy mit einem Blick auf Daisy.
    »Na ja, manchmal ist es auch schlecht«, fuhr Pepper fort. »Weil sie sie damit fesseln. Aber am Ende gewinnt sie immer.«
    »Ganz mein Typ, die Frau.« Lucy betrachtete Peppers ernstes kleines Gesicht, wie es sich über das Aufkleberheft beugte. Pepper wusste, dass etwas nicht in Ordnung war. Sie war viel zu ernst und konzentrierte sich allzu sehr auf das Heft. Also keine Aussprache mit Daisy, solange Pepper in Hörweite war. Dummkopf , schalt sie sich selbst. Du hättest abwarten sollen .

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