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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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erklärte Pepper.
    »Ganz genau«, stimmte Lucy zu und dachte an Finnegan. »Also, wegen der Kräuter …«
    Da öffnete sich die Tür des Campers, und Stephanie rief herein: »Sie sollten lieber kommen und sich das mal ansehen.«
    Was denn jetzt wieder? , fragte sich Lucy, erhob sich und ließ dabei Pepper von ihrem Schoß rutschen. Dann ging sie zur Tür.
    Bryce und Wilder standen da im Licht der Lagerscheinwerfer. Bryce sah aus wie ein Kind, das Prügel erwartet, und Wilder wirkte fuchsteufelswild. »Was ist?«
    Stephanie wies mit dem Kopf auf Bryce, und Lucy betrachtete ihn näher.
    Die eine Seite seines Gesichts war tiefrot und begann anzuschwellen.
    »Was zum Henker …« Lucy stieg aus dem Wohnmobil, um sich das näher anzusehen, und Pepper folgte ihr auf dem Fuß.
    »Es war mein Fehler«, erklärte Bryce. »Ich ging in diese Kneipe, und ich …«
    »War das eine Kneipenschlägerei?«, fragte Lucy ungläubig.
    »Wir haben nicht angefangen«, erwiderte Bryce. »Dieser Kerl hat mir …«
    »Wir?« Lucy blickte Wilder an. »Bryce gerät normalerweise nicht in Kneipenprügeleien .«
    »Lucy«, rief Bryce bittend.
    »Könnte ich Sie in meinem Camper unter vier Augen sprechen, Captain Wilder?«, fragte Lucy drohend, und Wilder drehte sich ohne eine Wort um und stieg in den Camper.
    »Lucy.« Bryce packte sie am Arm, als sie sich in Bewegung setzen wollte, und ließ sie auch nicht los, als sie ihn wütend anstarrte. »Nein, wirklich, es war meine Schuld. Ich habe ihn dorthin mitgenommen. Ich habe die Bar ausgesucht. Ich wollte eine Kneipe, in der es etwas rauer zugeht. Wegen des Films.«
    »In dem Film kommt keine Kneipe vor.«
    »Nein, aber Brad würde in eine solche Bar gehen. Ich wollte eine Milieustudie.«
    Lucy schüttelte den Kopf. Sie war zu wütend, um zu argumentieren. »Stephanie, bringen Sie Bryce zur Maske und lassen Sie dort Arnika auf sein Gesicht geben. Und dann bringen Sie bitte Pepper zu Daisy.«
    »Nein« , maulte Pepper. »Ich möchte bei dir und bei J. T. bleiben.«
    »Bryce, lassen Sie sich genau erklären, was Sie tun müssen, damit es bis morgen einigermaßen okay ist. Wenn man’s noch sieht, müssen wir Sie morgen von links aufnehmen.«
    »Das ist aber nicht meine gute Seite«, wandte Bryce ein.
    »Jetzt ist sie es«, versetzte Lucy und verschwand in ihrem Camper.
     
    Als sie hereinkam, saß Wilder am Tisch und hielt die Hände flach auf die Resopaloberfläche gepresst.
    Lucy schaltete den iPod aus und stellte sich mit vor der Brust verschränkten Armen vor ihm auf. »Captain Wilder, versuchen Sie etwa, diesem Film den Garaus zu machen?«
    Wilder, die schroffen Gesichtszüge abgewandt, schüttelte einmal kurz den Kopf, ohne sie anzusehen.
    Lucy starrte ihn an, wollte, dass er sie endlich ansah. »Warum, um Gottes willen, haben Sie ihn in diese Bar gehen lassen?«
    »Er wollte es«, antwortete Wilder.
    Lucy beugte sich über den Tisch, entschlossen, ihn aus seiner Reserve zu locken. »Sehen Sie mich an, Wilder. Übernehmen Sie ruhig ein bisschen Verantwortung. Bryce würde doch eine Schlägerkneipe nicht erkennen, selbst wenn ein Schild ›Schlägerkneipe‹ dranhinge. Sie aber schon. Warum haben Sie ihn da reingehen lassen?« Und als er nicht antwortete, herrschte sie ihn an: »Sehen Sie mich an, verdammt noch mal.«
    Er wandte sich ihr zu, und als sie ihm in die Augen blickte, entdeckte sie dort blankes Elend.
    Sie richtete sich auf und fragte sich: Was zum Teufel ist da passiert? Er senkte den Blick wieder auf die Tischplatte, und sie ging hinüber zum Küchenschrank und holte ihre Notfallapotheke hervor: eine Flasche achtzehn Jahre alten Glenlivet und zwei Gläser. Sie stellte die Gläser auf den Tisch, füllte sie beide und ließ sich ihm gegenüber nieder.
    Er nahm sein Glas auf, und sie sah, dass seine Hand bebte; nur leicht, aber sie war alles andere als ruhig.
    Er ist ja doch verletzlich , dachte sie. Wer hätte das gedacht?
    Er schüttete den Scotch mit einer Bewegung hinunter und stellte das Glas wieder auf den Tisch. Sie schenkte ihm nach. Das dritte Glas schien dann seine Wirkung zu tun. Wilders Schultern verloren ihre Starre, und die Hand, die das Glas hielt, hörte auf zu zittern.
    Dann begann er mit leiser Stimme zu sprechen: »Es war keine Schlägerkneipe, als wir hineingingen. Nach uns kamen drei Kerle herein, die waren die Schläger.«
    »Was ist geschehen?«
    Er schluckte. »Ich habe einen Mann zum Krüppel gemacht.«
    Lucy wich zurück, denn so, wie er »zum Krüppel«

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