Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)
Konsequenzen vorzustellen, aber zum Teufel, er war nur einer von den Special Forces , kein Polizist. »Und Sie glauben, dass Finnegan jetzt mit Hilfe des Films Geld wäscht, um es Letsky zurückzuzahlen?«
Crawford zuckte die Schultern. »Das wäre nur logisch.«
»Nein, gar nicht. Vier Millionen kommen nicht entfernt an die fünfzig Millionen heran, die Letsky bezahlt hat.«
»Ich kann auch rechnen«, versetzte Crawford beleidigt. »Aber Letsky hat höchstwahrscheinlich nicht die ganze Summe im Voraus bezahlt. Wahrscheinlich nur so viel, damit Finnegan die Jade beschaffen konnte. Den Rest hätte er dann bei Übergabe bezahlt. Tja, das ist alles. Das ist alles, was ich weiß. Ich verheimliche Ihnen nicht das Geringste mehr, das schwöre ich.«
Wilder gab es auf. Er stand auf, schob das Foto kopfschüttelnd in seine Tasche und ging.
Als er draußen auf dem Gehsteig stand, blickte er durch das Fenster noch einmal hinein. Crawford hatte sich wieder auf seinen alten Platz gesetzt, so dass er Richtung Tür blickte, und auf seinem Gesicht lag fast ein Lächeln.
Wilder stutzte. Warum grinste Crawford? Irgendetwas war ihm entgangen, das fühlte er. Wieder schüttelte er den Kopf und ging zu seinem Jeep. Es war schon spät, und er wollte ein wenig Schlaf bekommen, bevor sich die nächste Katastrophe anbahnte.
Mit Crawford als Verantwortlichem musste es dazu kommen.
Am folgenden Nachmittag begegnete Lucy Daisy erst, als sie am Rande des Wildparks aus dem Pendlerbus stieg.
»Na, wie geht’s dir heute?«, fragte sie. »So weit in Ordnung?«
Daisy nickte, noch immer etwas wackelig. »Ich glaube, das Heulen hat mir gutgetan. Na ja, das Heulen und du. Danke, dass du mich schon wieder rettest.«
Lucy wartete auf ein Lächeln, aber es kam nicht. »Na ja, das ist mein Job, Daise. Und was die Tabletten betrifft …«
»Ich habe heute keine genommen«, schnitt Daisy ihr müde das Wort ab. »Ich habe gedacht, du bist ja hier, dann brauche ich sie vielleicht nicht. Ich lade dir einfach mal wieder alles auf die Schultern, keine Sorge.« Es klang bitter, fast zornig, aber dann kam letztendlich doch noch ein Lächeln, wenn auch schwach, und sie fuhr fort: »Und wo steckt deine Geheimwaffe?«
Lucy wies mit dem Kinn zur Straßenseite hinüber, wo Bryce deutlich seine Begeisterung darüber anzusehen war, dass er die gleiche Kleidung trug wie Wilder. Der wirkte alles andere als begeistert, vor allem über die Kopie von Bryce’ Messer, die er über die Brust geschnallt trug. Allerdings war Wilder so sehr ein echter Kämpfer, dass an ihm selbst das Messer fast passend wirkte.
»Die Schwellung in Bryce’ Gesicht ist zurückgegangen, das ist also kein Problem. Wir können anfangen zu drehen. Wie geht’s Pepper?«
»Auf dem Weg zum Catering«, erwiderte Daisy mit schwindendem Lächeln. »Tante Lucy braucht ihre Äpfel, und Stephanie ist eine absolute Niete in ihrem Job.«
»Stephanie ist wegen irgendetwas fuchsteufelswild«, meinte Lucy und schüttelte resigniert den Kopf darüber, dass ihre Assistentin sie hasste. »Sie trampelt herum und schnauzt die Leute an. Aber das ist ja nichts Neues.« Sie blickte sich nach Pepper um und sah sie nicht. »Pepper ist doch nicht wieder …«
»In den Sumpf gegangen? Nein.« Daisys Stimme klang sicher. »Und das wird sie ohne J. T. auch nie mehr tun. Sie hatte wirklich eine Heidenangst dort draußen, bis er kam und sie rettete. Sie sagt, sie ist jetzt J. T.s Ei, was ich nicht kapiere, aber solange es sie vom Sumpf fernhält, soll’s mir recht sein.« Sie blickte Lucy an. »Mit dieser Wonder-Woman -Verkleidung hast du wirklich ins Schwarze getroffen. Sie hat es nur deswegen nicht über Nacht im Bett anbehalten, weil ich ihr sagte, dass sie es dann heute nicht anziehen könnte. Sie legte es ordentlich auf den Stuhl neben ihrem Bett und ließ es nicht aus den Augen, bis sie eingeschlafen war. Eine gute Tat, Tante Lucy.«
»Na dann«, versetzte Lucy und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Wilder zu, der in seiner Verkleidung schlank und zäh wirkte; Bryce neben ihm in haargenau der gleichen Kleidung sah aus, als wollte er auf Halloween-Tour gehen.
»Also sind sie noch immer Kumpel?«, bemerkte Daisy, die ebenfalls zu ihnen hinblickte. »Sogar nach der Geschichte mit Althea?«
Lucy schüttelte den Kopf voll Staunen über das Rätsel, das sich »Mann« nannte. »Ich schätze mal, Bryce weiß nicht, dass Rambo Bambi flachgelegt hat. Außerdem hat Rambo bei dieser Kneipenschlägerei Bryce’
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