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Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)

Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)

Titel: Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gethers
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damals, wie er Mädels in das Haus lockte, das wir gemeinsam auf Fire Island bewohnten, und dabei schamlos jedes Mittel ausnutzte, aber ich habe ihm versprochen, nicht mehr davon zu reden, da er jetzt verheiratet ist. Und Sie kennen mich, ich bin ein Mann, der zu seinem Wort steht.) Norm kam mehrmals nach Goult und machte mir in zumindest einer Hinsicht das Leben schwer. Er ahmte immer gern Franzosen nach, wie sie ihren Alltag bewältigen und plötzlich in Panik geraten, wenn sie merken, dass sie kein Brot unter dem Arm tragen. Ich kaufte in Goult jeden Tag ein Baguette, und ich kehrte nie nach Hause zurück, ohne auf dem gesamten Rückweg zu lachen, weil ich an Norm dachte, wie er mit seinem grässlichen französischen Akzent plärrte: »Ooh-la-la, isch ’abe keine Brot! Wenn isch nischt ’abe eine Brot unter Arm in füüünfzehn Minüte, isch werde sein tot! Oder noch schlimmäär, ver’aftet von die Brot-Polisei!«
    Es ist mir nie gelungen, eine Methode zu finden, wie Norton sein eigenes Baguette tragen kann, und das ist eins der wenigen Dinge aus jener Zeit, die ich bereue. Davon einmal abgesehen ist das einzige Wort, das mir zu Goult und seinen Menschen und seinen Läden einfällt, »perfekt«. Es gibt viele Orte auf der Welt, die besucht zu haben – und vor allem mit Norton besucht zu haben – mich glücklich macht, aber keiner so sehr wie diese märchenhafte Stadt.
    Janis und ich schätzten uns außerordentlich glücklich, so bereitwillig in diese verschworene provenzalische Gemeinschaft aufgenommen worden zu sein. Und es war sehr süß zu sehen, wie auch Norton akzeptiert wurde, ganz so, als sei er ein vollwertiges Familienmitglied (was er natürlich auch war – aber es war très français von der gesamten Stadt, diesen Umstand dermaßen prompt und vorbehaltlos zu akzeptieren). Goult ist winzig; es leben vielleicht tausend Menschen dort, und wir lernten viele davon kennen. Einer der größten und interessantesten Vorteile, wenn man jedes Jahr an denselben Ort zurückkehrt, ist der, dass wir eine so starke Verbindung zu unseren Freunden aufbauen konnten, obwohl wir sie nur etwa alle zwölf Monate sahen. Auf seltsame Art verstärkte die Trennung unsere Verbindung noch; sie verlieh unseren Zusammenkünften Gewicht. Und da wir uns ihnen so nahe fühlten, obwohl wir geografisch so weit voneinander entfernt waren, erkannten wir, wenn wir in ihr Leben zurückkehrten, nur um so deutlicher, wie sie und ihr Umfeld sich verändert hatten. Manches änderte sich zum Besseren, anderes nicht. Ich schätze im Allgemeinen keine Veränderungen. Meine Lebensphilosophie tendiert zu einem Satz, den ich aus Joseph Hellers Buch Gut wie Gold geklaut habe: »Jede Veränderung ist zum Schlechteren.« Aber ich muss sagen, die Veränderungen in Goult waren immer faszinierend.
    Wir sahen Kinder im Laufe der letzten zehn Jahre aufwachsen, und Schulkinder, die früher den amerikanischen Fremden schüchtern begegnet waren, wurden plötzlich unsere erwachsenen Freunde. Wir erlebten, wie mehrere Frauen unglückliche Beziehungen zu Ehemännern oder Geliebten beendeten und wie sich eine davon in einem echten Überraschungscoup einer Frau zuwandte – und plötzlich, zum ersten Mal in ihrem Leben, eine wirklich gute, reife Beziehung führte. Sie schrieb uns damals vor unserer Ankunft, um uns auf diese Veränderung vorzubereiten. Janis’ Französisch ist besser als meines, aber fließend sprechen wir es beide nicht. Es ist ein echtes Erlebnis, sich durch einen französischen Brief durchzubuchstabieren, in dem eine Freundin verkündet, dass sie lesbisch geworden ist. Nach dem siebten oder achten Durchlesen waren wir uns ziemlich sicher, die Sache einigermaßen eingegrenzt zu haben. Entweder lebte unsere gute Freundin jetzt glücklich mit einer Freundin zusammen, und sie hatten gemeinsam einen neuen Hund namens Yum-Yum. Oder unsere Freundin lebte glücklich mit einem schwulen Hund, der irgendeine Frau so lecker fand, dass er ständig yum, yum sagte, also lecker, lecker. (Ich gab zu bedenken, dass »y um, yum « durchaus auch das französische Pendant zu »wuff, wuff« sein könnte.) Oder – das war meine Interpretation – unsere Freundin bildete sich jetzt ein, ein Hund namens Yum-Yum zu sein und lebte mit einem anderen Hund namens Lesbe zusammen. Schließlich mussten wir eine andere Freundin im Ort anrufen und vorsichtig fragen: » Qu’est-ce que c’est nouvelle avec notre amie? « Unsere erste Interpretation wurde sofort bestätigt,

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