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Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)

Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)

Titel: Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gethers
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unterbrach ich ihn und sagte:
    »Entschuldigen Sie, ich glaube nicht, dass ich irgend etwas davon machen werde. Was ich machen werde, ist, von hier zu verschwinden.« Und genau das taten wir dann. Ich entschuldigte mich auf dem gesamten Rückweg bei meinem Kater und versicherte ihm, ich würde etwas Besseres finden. Das einzig Beruhigende war, wie Norton mich aus seiner Schultertasche heraus anmaunzte – ich wusste, er glaubte mir.
    Ich probierte noch ein paar andere Tierärzte durch, und keiner erschien mir besonders geeignet, aber dann hörte ich von zwei Leuten die gleiche Empfehlung und kam ganz wunderbar zum Ziel. Norton war wegen seiner wöchentlichen Infusion in Turetskys Praxis, und ich fragte die Helferin, ob sie in der Stadt einen guten Tierarzt kenne. Sie erzählte mir, dass sie für eine wunderbare Frau gearbeitet hatte, zwei wunderbare Frauen sogar, in einer Praxis mit dem Namen Washington Square Animal Hospital. Der Name gefiel mir, hieß das doch, dass sie ganz in der Nähe meiner Wohnung im Village lag. Die Vorstellung, Norton nicht einmal pro Woche mehrere Blocks im Taxi kutschieren zu müssen, war nicht wenig verlockend. Als ich wieder in der Stadt war, rief ich Ann King an, Nortons Fan, die sich an jenem Wochenende, als Janis und ich zusammen verreisten, so gut um ihn gekümmert hatte, und fragte, ob sie einen guten Tierarzt kenne, und sie sagte: »Kennst du nicht das Washington Square Animal Hospital?« Das sah nach Schicksal aus. Also machte ich sofort einen Termin für den nächsten Tag.
    Ich mochte Dr. Dianne DeLorenzo nicht, die Tierärztin, mit der sich Norton und ich in der Klinik trafen.
    Ich liebte sie.
    Und Norton ebenso.
    Sie sah und begriff sofort die, wie sie sich ausdrückte, »stärker als übliche« Beziehung zwischen Mann und Katze und schien ihre Freude daran zu haben. Sie begriff außerdem, dass Norton anders und einzigartig war (aber erinnert euch an die Schulstunde von neulich, Kinder: nicht sehr einzigartig), und das Beste war, als sie ihn untersuchte, hatte man das Gefühl, zuzusehen, wie ein Angehöriger des Königshauses behandelt wurde. Hier gab es keine rauen tierärztlichen Griffe nach East-Side-Art. Hier war eine, die liebte, was sie machte, und die sich ungeheuer um ihre Patienten sorgte. Sie erzählte Norton immer wieder, wie schön er sei, was ihn natürlich extrem glücklich machte. Und sie schien auch ziemlich gut mit Menschen umgehen zu können. Sie erzählte mir zwar nicht, wie schön ich sei, schaffte es aber, dass ich ruhig blieb.
    Ich beichtete ihr meine Unfähigkeit, Norton seine Infusion zu verpassen, und sie sagte, das verstehe sie, und versicherte mir, ich könne ihn dafür jederzeit vorbeibringen. Ich sah zu, wie sie ihm beim ersten Mal selbst die Infusion gab, und sie tat dies in einer perfekten Mischung aus Sanftheit und Entschlossenheit. Norton zuckte nicht einmal, als die Nadel eindrang, und ich durfte ihn in den Armen halten, während er die Flüssigkeit aufnahm – ihre Erfahrung und mein liebevolles Streicheln: die perfekte Kombination für meinen Kater. Außerdem empfahl sie eine gewisse Yvette, eine Frau, die früher für die Klinik gearbeitet hatte und zu mir kommen und ihm die Infusion legen konnte, falls das jemals nötig sein sollte. Den Ausschlag gab schließlich, dass ich Dianne erzählte, dass ich Norton auch zu ganzheitlichen Behandlungen brachte. Ihre Augen leuchteten, und sie sagte, sie habe auf diesem Gebiet keine Ausbildung, wisse sehr wenig darüber, wisse, dass sehr viele Leute darauf schwören, und sei sehr interessiert daran, mehr darüber zu erfahren. Sie fragte nach Martys Telefonnummer, um mit ihm zu sprechen und zu hören, was genau er für Norton tat. Ihre Einstellung war »Vielleicht lerne ich etwas, das mir hilft, meine Patienten besser zu behandeln.«
    Als ich ihre Praxis verließ, hatte Norton nicht nur eine neue Tierärztin in Manhattan, ich erwog auch einen Heiratsantrag. Was könnte besser für mein katzenzentriertes Leben sein, als mit Nortons Ärztin verheiratet zu sein? Meine Fantasie hielt der Realität nicht lange stand, vielleicht eine oder zwei Minuten – gerade lange genug, um mir vorzustellen, wie ich in unsere eingeschneite Waldhütte zurückkehrte, wo Norton am prasselnden Feuer einen großen Napf mit Eintopf verputzte und meine neue Ehefrau ein Ständchen von glücklichen, singenden Katzen und Hunden bekam –, denn wie sich herausstellte, war Dianne bereits glücklich verheiratet. Natürlich war ich das

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