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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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zuletzt hatte miauen sehen, und rief einmal seinen Namen. Sofort sprang meine kleine graue Katze aus den Büschen und miaute aufgeregt, glücklich, dass ich gekommen war, um ihn vor all diesem Lärm zu retten. Ich streichelte ihn stolz, dann drehte ich auf dem Absatz um und lief die Treppe zu unserem Zimmer im ersten Stock hinauf. Um den Pool herum herrschte Schweigen, während Norton, bereit für ein kurzes Nickerchen, hinter mir hertrottete. Als ich die Tür öffnete und ihn vor mir ins Haus ließ, brandete spontan Applaus auf.
    Während Norton hineinging, fragte ich mich, ob es wohl möglich war, ihm eine Verbeugung beizubringen. Ich beschloss, dass es vielleicht einen mehrminütigen Versuch wert war.
    Der Rest der Konferenz verlief glatt. Norton verbrachte, abhängig von seiner Laune, einen Teil des Tages schlafend im Zimmer und mit Erkundungsgängen am Pool. Er hörte sich auch einen meiner Vorträge an und verbrachte die Zeit schlafend auf dem Podium, direkt auf meinen Notizen.
    Als die Lesungen und Seminare und Vorträge und Sitzungen am Pool vorüber waren, waren die Reaktionen auf meine Teilnahme unterschiedlich. Einige Leute fanden, ich sei zu hart gewesen; einige hielten mich dagegen für eine willkommene Dosis Verlagsrealität. Ich schätzte meine Chancen, im nächsten Jahr wieder eingeladen zu werden, auf etwa fünfzig zu fünfzig. Die Reaktion auf Norton war dagegen sehr viel einseitiger. Es war ziemlich klar, dass er jederzeit wiederkommen konnte, wenn er wollte.
    Bevor er jedoch nach San Diego zurückkehren konnte, musste Norton zuerst die einmalige Stadt Los Angeles kennenlernen.
    Esther, er und ich stiegen wieder in unseren Mietwagen und fuhren die Küste hinauf. Auf dem Weg zur Autobahn hielten wir nur kurz an einem Supermarkt an, wo ich dem Geschäftsführer erklärte, wofür ich zwei leere Kartons brauchte, und er so nett war, sie mir umsonst zu überlassen. Die Fahrt ging schnell und war nur deshalb bemerkenswert, weil Norton beschloss, die Hälfte davon auf meiner Schulter zu sitzen und den Kopf aus dem geöffneten Fahrerfenster zu stecken, und weil Esther die ganze Fahrt damit verbrachte, sich über die Tatsache zu beschweren, dass der Wagen noch immer nach unserem letzten Ausflug mit Norton stank.
    Ich ließ Esther am Beverly Hills Hotel raus und fuhr ins Vier Jahreszeiten. Das Beverly Hills ist ein bisschen zu showbiz-lastig für meinen Geschmack. Es ist so gut wie unmöglich, durch die Lobby zu gehen oder etwas zu essen, ohne so charmante Worte und Sätze zu hören wie: »Verdammt, die glauben doch nicht im Ernst, dass ich ihnen mein Drehbuch zu diesen Bedingungen verkaufe« und »Die Idee ist gut, aber das Konzept trägt nicht« oder »Sicher kann ich das Dustin zeigen, aber ist er der Richtige dafür?«. Alle diese Dinge wurden normalerweise von Leuten gesagt, die tatsächlich alles dafür geben würden, dass jemand ihr Drehbuch kauft, die keine Ahnung hatten, was eine wirklich gute Idee war, und die es mit der Angst zu tun bekamen, wenn sie eine hörten, weil sie dann gezwungen waren, eine Entscheidung zu treffen, und die Dustin nur dann etwas zeigen konnten, wenn sie ihm zufällig auf der Straße begegneten und die Unterhaltung mit den Worten begannen: »Entschuldigen Sie, Mr. Hoffman, Sie kennen mich nicht, aber …«
    Ich ließ Esther also am Showbiz-Hauptbahnhof raus und fuhr in mein Hotel. Immer noch ein bisschen misstrauisch nach dem Erlebnis mit unserer Flugbegleiterin, war ich sehr erleichtert, als die Dame an der Rezeption mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht sagte: »Und das muss Norton sein.«
    Während er auf dem Empfangstresen saß, checkte man uns zügig und problemlos ein und zeigte uns anschließend unser Zimmer. Ich war glücklich, und nachdem ich das Katzenklo und die Aschenbecher mit Futter und Wasser aufgestellt hatte, auch meine Katze.
    Norton mochte L. A. auf Anhieb. Sein einziges Problem lauerte im Haus meiner Eltern. Ich sollte besser seine einzigen Probleme sagen.
    Das erste Problem war ein unlösbares. Das Haus meiner Eltern lag in den Bergen über dem Coldwater Canyon, und dort liefen jede Menge Kojoten herum. Einmal, als die beiden gegen Mitternacht von einer Dinnerparty zurückkamen, standen zwei Kojoten mitten auf der Einfahrt direkt vor der Garage. Zum Glück fürchteten sich die Tiere genauso vor meinen Eltern wie meine Eltern vor den Tieren, und niemand wurde gefressen. Aber sehr viele kleine Tiere in der Gegend waren gefressen worden. Die

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