Klassentreffen (German Edition)
stehen und ging zu ihrem Wagen.
Das konnte nicht ihr Ernst sein. Immer, wenn es kritisch wurde, floh Meike. »Jetzt lauf nicht weg. Denkst du nicht, wir müssen darüber reden?«
»Heute Abend«, erwiderte Meike knapp.
Franzi hatte keine andere Wahl, als das zu akzeptieren. Wohl oder übel machte sie sich auf den Weg zurück in die Apotheke. Aber das Grummeln in ihrem Bauch ließ nicht nach. Lange würde sie es nicht mehr ertragen können, so behandelt zu werden.
Mit einem riesigen Strauß roter Rosen stand Meike am Abend vor Franzis Tür.
»Franzi, es tut mir so leid. Ich weiß, ich habe völlig überreagiert, aber es war ein wirklich anstrengender Tag heute. Vor allem die letzte Stunde. Ich war einfach nicht darauf vorbereitet.«
»Komm doch erst mal rein«, sagte Franzi in neutralem Tonfall. So schnell wollte sie nicht nachgeben.
»Kannst du mir verzeihen? Du bedeutest mir so viel.« Meike hielt Franzi die Blumen hin. »Bitte nimm meine Entschuldigung an. Ich will dich nicht wegen so einer blöden Kleinigkeit verlieren.« Flehend sah sie Franzi an. Ihre Augen schimmerten feucht. »Ich weiß, dass ich dich verletzt habe. Entschuldige.«
Franzi nahm Meike die Blumen ab. Den ganzen Nachmittag hatte sie überlegt, was sie Meike sagen sollte, wie sie ihr ihre Gefühle deutlich machen könnte. In lebhaften Bildern hatte sie sich eine lautstarke Diskussion ausgemalt. Sie hatte Meike in Gedanken angeschrien, ihrem Unmut Luft gemacht. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass Meike plötzlich vor ihrer Tür auftauchen würde, um sich zu entschuldigen.
Verunsichert blieb Meike in der Tür stehen. »Sag doch bitte was.«
»Versprich mir, dass so etwas nicht wieder passiert«, flüsterte Franzi. Sie kämpfte mit den Tränen. »Für mich ist es nicht nur eine blöde Kleinigkeit.«
Meike schüttelte den Kopf. »Das wird es nicht. Du bist mir viel zu wichtig, als dass ich dich noch einmal verletzen möchte.«
Franzi nickte. Sie legte ihre Arme um Meike. Meikes Hände glitten über ihre Arme.
Langsam zog Meike sie näher an sich. Ihr Kopf neigte sich, bis ihre Lippen sich trafen. Erst leicht, dann sehnsuchtsvoller. Es dauerte lange.
Dann löste sich Meike seufzend von Franzi. »Manchmal überwältigen mich meine Gefühle und machen mir Angst. So etwas wie für dich habe ich noch nie für jemanden gespürt.«
Und erst recht nicht für eine Frau, ergänzte Franzi in Gedanken. »Ich weiß.« Ihre Finger strichen zärtlich durch Meikes Haare. »Und jetzt komm rein, wir müssen das ja nicht im Hausflur besprechen.« Sie zwinkerte Meike zu und schloss die Wohnungstür hinter ihr. »Und jetzt küss mich noch einmal.«
»Nichts lieber als das«, seufzte Meike. Ihre Blicke hielten sich fest.
Franzi versank in Meikes grünen Augen. Für einen kurzen Moment setzte ihr Herzschlag aus. Sie konnte dieser Frau einfach nicht böse sein. Ihre Finger fuhren Meikes Wange entlang; sie konnte die angespannten Muskeln fühlen. Dann fanden sich ihre Lippen erneut in einem leidenschaftlichen Kuss. Ihre Zungen suchten sich. Spielten miteinander.
Meike drückte Franzi gegen die Wand.
»Warte«, bat Franzi. »Die Blumen . . .« Noch immer hielt sie den Strauß in der Hand.
»Leg sie auf die Kommode.«
Franzi folgte Meikes Aufforderung. Meike sah unwiderstehlich aus – die leicht geröteten Wangen, die strahlenden Augen. Sie wollte Meike. Keine Frage. Alles andere trat neben diesem Verlangen in den Hintergrund. Noch am Mittag hätte sie nicht gedacht, dass sie den unerfreulichen Zwischenfall so schnell vergessen könnte, aber jetzt war es ihr egal. Sie gehörten zusammen. Auch wenn Meike vielleicht noch etwas Zeit brauchte, um es der Welt verkünden zu können. Sie spürte, dass Meikes Gefühle echt waren – das war das Wichtigste.
Mit ihrem Mund suchte Franzi Meikes Lippen. Ihre Zungenspitze fuhr die geschwungenen Konturen nach. Sie öffnete den Reißverschluss von Meikes Jacke und ließ sie von Meikes Schulter hinuntergleiten. Ihre Hände fanden den Weg unter Meikes Bluse. Mit ihren Fingerspitzen erkundete sie die warme, seidig weiche Haut.
Meike seufzte. »Oh, Franzi, was machst du nur mit mir?«
Franzis Hände streichelten weiter über Meikes Bauch, aber die geschlossenen Knöpfe hinderten sie daran, höher zu wandern. Als hätte Meike genau das Gleiche gedacht, begann sie, ihre Bluse aufzuknöpfen.
Franzi ertastete Meikes BH. Durch den Stoff umkreisten ihre Finger Meikes Brustwarzen, die von innen hart dagegen
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