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Klausen

Klausen

Titel: Klausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Maier
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beide gleich verprügeln und die Geräte demolieren würde und daß alle diese wie zufällig hier nachts um einUhr auf dem Schulvorplatz erschienenen Leute ihnen bloß deshalb völlig fremd waren, weil es sich um Gedungene von auswärts handelte. Maretsch und Gruber stellten sich also beide mit dem Rücken zu den Geräten. Gerade wollte einer der Fremden an den Messer heranlangen, da geschah etwas, womit die Unbekannten offensichtlich nicht gerechnet hatten. Es erschien nämlich eine weitere Gruppe auf dem Platz, und zwar einige Leute aus der erwähnten Fraktion der Antragsgegner. Offenbar hatten sie schon vorher in einer Wirtschaft geplant, hier die beiden Messenden anzutreffen und sie in eine Diskussion zu verwickeln, um sie von diesen Messungen abzubringen. Es kam, wie es kommen mußte. Die neu hinzugekommene, völlig friedlich gesinnte Gruppe stellte sich alsbald zwischen Maretsch und Gruber und die anderen und versuchte, die Gruppe der Auswärtigen von ihrem gewalttätigen Vorhaben abzubringen, und zwar indem sie die Schläger nun ihrerseits in eine Diskussion verwickelte. Die Gruppe der Schläger wurde dadurch verwirrt und mißmutig, und aus keinem weiteren Grund als dem der Übellaunigkeit und Ungeduld hieb einer der Fremden dem Stadtrat Moreth die Faust ins Gesicht. Moreth ging zu Boden und blutete, eine allgemeine Rangelei entstand. Gasser und Sonja, die bislang alles von ihrer Bank vor der Schule aus beobachtet hatten, traten nun ebenfalls hinzu. Gruber rief bei seinem Bruder an, daß dieser sogleich mit dem Wagen kommen solle, damit man die Geräte in Sicherheit bringen könne. Gasser kümmerte sich umMoreth und wollte ihm ein Taschentuch unter die Nase halten, aber Moreth schrie vor Schmerz, denn die Nase war durch den Hieb gebrochen. Auch jemand aus der mysteriösen Gruppe mußte wohl telefoniert haben, denn auf einmal erschienen Laner und Delazer. Auch Delazers Sekretär und noch zwei oder drei andere aus dem engsten Kreis um Laner waren plötzlich auf dem Platz. Sofort waren alle ruhig und hielten in ihren Bewegungen inne. Wo Laner hinschritt, machte man ihm Platz. Delazer hielt sich im Hintergrund. Es machte sich übrigens keiner Gedanken darüber, wieso Laner, der sich seit Tagen verborgen hielt, hier nachts um halb zwei Uhr plötzlich erschien, mir nichts, dir nichts. Was ist denn hier los, fragte er, und zwar geradezu so, als wäre er die Ordnungsmacht auf dem Platz. Es wurde nun hin und her geredet, und die Leute des gedungenen Schlägertrupps schauten allesamt nach hier und da in den Nachthimmel und verleugneten alles. Laner sah den am Boden kauernden Moreth und fragte, was denn passiert sei. Ein Mißverständnis, hieß es, es sei ein bloßes Mißverständnis gewesen, man habe ein Wort, das Moreth gesagt habe, möglicherweise falsch verstanden, und so sei irgendwer wütend gegen ihn geworden, wer jedoch, stehe nicht fest etcetera . Laner ermahnte alle Anwesenden und sagte zu Gruber, das komme nur von diesen überflüssigen Messungen, sie seien überflüssig wie ein Kropf, man müsse die Menschen nicht unnötig provozieren, und es sei sehr leichtsinnig, nachts mit diesen teuren Geräten herumzuhantieren,zumal auf öffentlichen Plätzen, da wisse man nie, was am Ende passiere . Dann ging er wieder vom Platz, keine drei Minuten nach seinem Erscheinen. Delazer, der die ganze Zeit nichts gesagt, aber prüfend in die Menge geschaut hatte, als wolle er sich jedes Gesicht genau merken, lief ihm wieder hinterher. Die anderen folgten. Maretsch, Gasser und Gruber schauten Laner, Katis Verlobtem und den anderen staunend nach. Nun ging alles sehr schnell. Grubers Bruder kam mit einem Lieferwagen, die Geräte wurden verstaut, Gasser und Sonja halfen den beiden Grubers, und in dem Augenblick, da alle irgendwie beschäftigt waren und die Stadträte hitzig debattierten, stieß die Gruppe der Gedungenen den etwas abseits stehenden Christian Maretsch nieder, irgendwer hatte plötzlich einen Holzknüppel in der Hand und hieb ihn dem Liegenden mehrfach auf den Schädel, und zwei oder drei weitere traten währenddessen schnell auf Maretsch ein. Da alles höchstens zwei oder drei Sekunden dauerte, konnte niemand einschreiten. Dann riefen die Gedungenen noch, das komme insgesamt davon, das geschehe alles bloß infolge der Unvernunft der Klausner … und dann waren sie vom Platz. Jetzt waren natürlich alle in hellster Aufregung. Christian Maretsch hatte große Schmerzen und blutete an der Stirn. Gruber und Gasser fuhren

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