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Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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große, beinlose Raubtier das kleine Arschloch in seine Höhle zerrt und beide verschwinden. Das ist ein echtes Schauspiel, und alle im Garten johlen. Ich renne wieder nach oben.
    Als ich oben ankomme, ist Gally am Lachen, aber es ist ein seltsames Lachen. Er hat ne Schnittwunde am Dez und eine am Arm, wo er hingefallen ist, als Terry ihn durchs Dachfenster zog. Billy ist echt sauer, aber er geht zu seiner Amazone im gestreiften Kleid zurück. – Muss der einem noch kurz vor Schluss ne schöne Nacht vermiesen, sagt Terry wütend und bringt Hedra weg. Sie verschwinden in unser Zimmer.
    Gudrun scheint trotzdem noch auf Gally zu stehen, na, muss sie selber wissen. Er liegt auf ihrem Schoß, und sie streichelt seinen Kopf. – Aber was soll’s, hm, Süße? fragt er sie fröhlich. – Was soll’s?
    Es gibt nichts, was ich der blöden Fotze sagen könnte, und deswegen halt ich mich raus. Der kleine Bastard scheint’s zu genießen, behämmerte Dramen zu inszenieren. Danach läuft sich die Party irgendwie tot, wie nicht anders zu erwarten. Man kann Wolfgang und Marcia wirklich keinen Vorwurf daraus machen, dass sie in der Sache die Notbremse ziehen. Ich bin heilfroh, von Gally wegzukommen, und als mich Elsa fragt, ob ich Lust hab, mit ihr bei Rolf und Gretchen zu übernachten, lass ich mich nicht lange bitten.
    Bis zu Rolfs Wohnung ist es nicht weit. Wir sind kaum durch die Tür, da hebt Rolf die Hand und meint: – Ich geh ins Bett, und Gretchen folgt ihm und lässt Elsa und mich im Wohnzimmer stehn.
    – Willst du ins Bett? frag ich und deute mit dem Kopf auf das freie Zimmer, das Rolf mir gezeigt hat.
    – Vorher musst du was auftun, sagt sie.
    Ich hab gar keine Lust, noch mehr Musik zu hören. – Äh … ich hau mich lieber hin. Außerdem hab ich meine Platten bei Wolfgang gelassen.
    – Nein, etwas auf den Penis tun für den Sex. Das Gummi, erklärt sie, während ich lache und mir wie ein Trottel vorkomme.
    Mir wird ein bisschen flau. – Ich hab meine bei Wolfgang gelassen, erklär ich ihr. Sie sagt, dass Rolf welche hätte. Ich klopf an die Tür: – Rolf, tschuldige, dass ich dich störe, Alter, aber ich brauch, äh, Kondome …
    – Hier … drinnen … schnauft Rolf. Ich geh zögernd rein, da ficken die beiden auf dem Bett, nicht mal unter der Decke, und ich guck weg.
    – Auf dem Schrank … hechelt er.
    Ihnen scheint’s nichts auszumachen, also geh ich hin und nehm zwei, und dann noch eins, nur für den Fall. Ich dreh mich um und seh aus dem Augenwinkel Gretchen, die mir boshaft und schläfrig zugrinst, während Rolf sie fickt. Ihr einziges Zugeständnis ist, dass sie sich die Hand vor eine kleine Brust hält. Ich schau weg und zieh mich rasch zurück.
    Letztendlich brauchte ich in dieser Nacht nur ein Kondom, und selbst das eine Mal konnte ich nicht kommen. Das machen die Pillen, von denen werd ich manchmal so. Wir brauchten ne Weile, um uns abzuregen, aber es war schon okay, es zu versuchen. Schließlich schubste sie mich von sich runter. – Nimm mich nur in den Arm, sagte sie. Das machte ich, und wir schliefen ein. Nach nem komischen Schlummer werden wir von Gretchen geweckt. Da sie angezogen ist, vermute ich, dass es schon ziemlich spät sein muss. Sie und Elsa unterhalten sich auf Deutsch. Ich versteh es nicht richtig, krieg aber mit, dass jemand für Elsa angerufen hat. Sie steht auf und zieht mein T-Shirt an.
    Als sie zurückkommt, hoff ich, dass sie wieder ins Bett kommt. Es gibt wenige Dinge, die so sexy sind wie ein fremdes Mädchen in deinem eigenen T-Shirt. Ich schlag die Decke zurück.
    – Ich muss gehen, ich hab mein Tutorium, erklärt sie. Ich erinnere mich, dass sie gesagt hat, sie würd Architektur studieren.
    – Wer war am Telefon?
    – Gudrun hat von Wolfgang aus angerufen.
    – Wie geht’s dem kleinen Gally?
    – Er ist merkwürdig, dein Freund, der Kleine. Gudrun sagte, sie wollte mit ihm zusammen sein, aber sie hatten keinen Sex. Sie sagte, er wollte keinen Sex mit ihr. Das ist nicht so üblich, sie ist sehr hübsch. Die meisten Männer würden Sex mit ihr haben wollen.
    – Absolut, sag ich, nicht genau das, was sie hören wollte, merke ich an ihrer Reaktion. Ich hätte sagen sollen: Aye, aber nicht so gern, wie mit dir, obwohl das jetzt eh scheiße klingt. Abgesehen davon hatten wir nen guten Teil der Nacht mit Bumsen zugebracht, und ich glitt jetzt langsam in diese Runterkomm-Stimmung. Der für Sex zuständige Teil meines Gehirns war bedient und abgeschaltet. Was ich jetzt

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